Ukraine: Propaganda aus Russland – Olena Selenska hat Bugatti gekauft?
In einem Video erzählt ein Bugatti-Verkäufer, er habe Olena Selenska einen Sportwagen für 4,5 Millionen Euro verkauft. Nun klagt Bugatti – denn das Video ist fake. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und seine Frau Olena Selenska sollen immer wieder von Falschnachrichten diffamiert werden. Mal ist es die Luxusjacht, nun ist es der millionenschwere Sportwagen. Das Autohaus, von dem Selenska ihren neuen Bugatti gekauft haben soll, klagt jetzt. Denn die Nachricht ist falsch. Aufgedeckt hat es das Team der "Deutschen Welle" (DW). In einem Video, das auf sozialen Medien kursierte, sprach ein vermeintlicher Autoverkäufer davon, wie er der ukrainischen First Lady das neueste Bugatti-Modell verkauft hat. Doch nicht das reguläre Modell, sondern mit vielen teuren Erweiterungen. 4,5 Millionen Euro soll sie gezahlt haben. Typische Muster russischer Propaganda Der angebliche Mitarbeiter des Pariser Autohauses "Groupe Schumacher" heißt sie in der "Bugatti-Familie" willkommen und bekundet seine Unterstützung für die Ukraine . Auch eine gefälschte Nachrichtenseite veröffentlichte einen Artikel zu dem Kauf. Eine Rechnung soll es ebenfalls geben. Anschließend teilten Nutzerinnen und Nutzer sowie andere Medien diese Meldung. Darunter das rechtsradikale amerikanische Portal "Info Wars", das regelmäßig Verschwörungstheorien und Falschnachrichten verbreitet. Nun stellt sich heraus: Das Autohaus ist echt, der Kauf, der Mitarbeiter und sämtliche Details sind es nicht. Der Betreiber teilte in seinen sozialen Netzwerken mit: Das Unternehmen habe Anzeige erstattet wegen Urkundenfälschung, Identitätsdiebstahls und Verleumdung. Laut der Recherche ist das Video von einer Künstlichen Intelligenz erstellt worden. Weder unter dem Namen der Person noch mit einer Bildersuche lasse sich der Mann im Internet finden. Das lege nahe, dass er nicht existiert, schreiben die Reporter. Die Nachrichtenseite, auf der das Video geteilt wurde, soll ebenfalls gefälscht sein. Nachrichten wie diese folgen einem Muster, das bei russischer Propaganda immer wieder zu beobachten ist. Sie sollen den ukrainischen Präsidenten diffamieren und zeigen, dass er korrupt ist. Oftmals werden dann Videos oder Bilder generiert, die den Fakt unterstützen sollen. Nachrichtenportal und einschlägige Social-Media-Accounts teilen die Nachricht anschließend und tragen so dazu bei, ihr vermeintlich Glaubwürdigkeit zu verleihen.