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Polizeischüsse auf 19-Jährigen: Vier Verfahren eingestellt

Nach einer Verfolgungsjagd hält ein Autofahrer auf die Beamten zu. Es fallen 34 Schüsse. Ein Jahr nach danach entlastet die Staatsanwaltschaft vier der Schützen, gegen zwei wird weiter ermittelt. Mehr als ein Jahr nach den Polizeischüssen auf einen 19-jährigen Autofahrer in Bad Salzuflen ermittelt die Staatsanwaltschaft nur noch gegen zwei der insgesamt sechs Schützen. Die Verfahren gegen vier Polizistinnen, die am Tatort Schüsse abgegeben haben sollen, seien eingestellt worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Nach Prüfung der Beweislage liege kein hinreichender Tatverdacht vor. Das "Westfalen-Blatt" hatte zuvor berichtet. Die Ermittlungen waren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung im Amt geführt worden. Insgesamt fielen 34 Schüsse In der Nacht zum 3. Juni 2023 hatten sechs Polizisten nach der Verfolgungsjagd eines Autos in einer Sackgasse 34 Schüsse abgegeben - fünf trafen den jungen Mann, der nach derzeitigem Kenntnisstand querschnittsgelähmt ist. Zuvor soll der Mann mit seinem Auto auf die Einsatzkräfte zugehalten haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes gegen ihn. Laut eines Gutachtens des Bundeskriminalamtes, über das die Staatsanwaltschaft im Mai berichtet hatte, konnten vier der Schüsse, die den 19-Jährigen schwer verletzten, den Dienstwaffen der beiden männlichen Schützen zugeordnet werden. Von der fünften Kugel sei dagegen nur ein Fragment gesichert worden. Ermittlungen gegen zwei Schützen dauern an Ob und wann mit einer Anklage in den beiden verbliebenen Verfahren gegen zwei Polizisten zu rechnen sei, sei noch unklar, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft weiter. Es seien weitere Ermittlungsschritte notwendig. Unter anderem soll ein Rekonstruktionsgutachten erstellt werden, von dem sich die Ermittler Erkenntnisse über den Tatort und die Position der Beteiligten erhoffen. Der 19-jährige Autofahrer war einer Zivilstreife zuvor aufgefallen, weil er ohne Licht fuhr. Trotz Aufforderung der Polizei, anzuhalten, war er dann mit hohem Tempo aus Herford nach Bad Salzuflen geflüchtet. Die Leitstelle schickte Streifenwagen zur Unterstützung, die die Verfolgung aufnahmen. In einer Sackgasse wendete er dann das Auto, gab Gas und fuhr auf zwei Beamte zu, die sich mit Sprüngen zur Seite retteten. In dem Moment sollen die ersten Schüsse gefallen sein.