Hamburg: Kampf gegen "Elterntaxis" – Stadt greift zu radikalen Mitteln
Jetzt braucht es wohl Maßnahmen, die nicht zu übersehen sind: Weil "Elterntaxis" immer mehr zum Problem werden, greift Hamburg zu radikalen Mitteln. Noch sind Ferien und die Probleme, die sogenannte Elterntaxis mit sich bringen, spürt kaum jemand. Doch schon bald gehen die Mädchen und Jungen der Elisabeth-Langen-Schule in Harburg wieder in ihre Klassenzimmer. Damit verbunden: Mütter und Väter, die ihre Zöglinge mit dem Auto vorfahren und dann meist direkt vor der Schule absetzen. Weil diese "Elterntaxis" immer mehr zum Problem geworden sind, stehen jetzt – unübersehbar – 80 Poller auf einem Gehweg ganz in der Nähe. Zunächst hatte das "Hamburger Abendblatt" berichtet. Wie ein Reporter vor Ort berichtet, hätte die Polizei in der Vergangenheit mehrfach versucht, die Eltern zur Vernunft zu bringen. Sie kontrollierten die Autofahrer, hielten Ansprachen, verteilten Strafzettel. Doch offensichtlich half das all das nichts. Nun stehen, auf der gegenüberliegenden Seite zur Seite, insgesamt 80 Metallpoller auf einem Gehweg. Über eine Länge von 200 Metern sollen sie Autofahrer daran hindern, in die einzelnen Einfahrten zu fahren, um dort zu wenden. Poller verengen Radweg – Fahrradfahrt weichen auf Gehweg aus Dieses Phänomen sei zuletzt immer wieder beobachtet worden und habe insbesondere für Fahrradfahrer zu gefährlichen Situationen geführt, weil die Autos für ihr Wendemanöver den Radweg kreuzten. Die Polizei habe ihre Möglichkeiten ausgeschöpft, sah sich nun jedoch gezwungen, eine entsprechende Anordnung zu erlassen, sagte eine Sprecherin dem "Abendblatt". Unerwünschter Nebeneffekt: Weil die Poller nun auch Teile des Radweges blockieren, der eigentlich geschützt werden sollte, nutzen Radfahrer nun den breiteren Gehweg, um nicht um die Poller herumfahren zu müssen. Ob die Poller tatsächlich einen Sicherheitsgewinn aller Verkehrsteilnehmer gewährleistet, wird sich wohl erst zeigen, sobald die Schule wieder richtig losgeht.