Saab, Wartburg, Fisker und Co.: Diese Automarken gibt es nicht mehr
Mehreren Automarken droht unter dem Dach von Stellantis das Aus. Ein Blick zurück zeigt, dass dies in der Automobilgeschichte kein einmaliges Ereignis ist. Kurz zusammengefasst: Mehreren Automarken droht unter Stellantis das Aus, darunter DS, Lancia und Maserati. In der Automobilgeschichte verschwanden bereits viele Marken wie Saab, Rover und Borgward. Auch DDR-Marken wie Trabant und Wartburg sowie die US-Marken Saturn und Pontiac wurden eingestellt. Bei Stellantis droht mehreren Marken möglicherweise das Aus: Von den 14 bestehenden (u. a. Opel, Peugeot, Citroën, Jeep und Fiat) sind vor allem die Nischenmarken DS, Lancia und Maserati gefährdet – die Konzernleitung will genau prüfen, ob sie noch rentabel sind. Hintergrund ist ein heftiger Gewinneinbruch bei dem Großkonzern ( hier lesen Sie mehr dazu ). In der Geschichte des Automobils wäre das nicht das erste Mal, dass Marken eingestampft werden: Zuletzt hat es die E-Auto-Hersteller Fisker, Sono Motors und Next.e.Go Mobile erwischt. Aber auch einstmals große und ruhmreiche Marken sind inzwischen verschwunden – wie etwa diese hier: Saab (Schweden) Gründungsjahr: 1945, Ende der Produktion: 2011 Der schwedische Hersteller Saab (Svenska Aeroplan Aktiebolaget, auf Deutsch: Schwedische Flugzeug-Aktiengesellschaft) gründete 1947 seinen Automobil-Ableger. Bekannt wurden die Schweden für ihre innovativen und sicheren Fahrzeuge. In Deutschland entwickelten sich Modelle wie der Saab 9000 zu Verkaufsschlagern. Auch der 9-3 war sehr beliebt. Finanzielle Schwierigkeiten und mangelnde Rentabilität führten im Zuge der Weltfinanzkrise 2009 dazu, dass Eigner General Motors an der Marke zweifelte. Der neue 9-5 konnte Saab nicht retten, das Unternehmen meldete 2011 Insolvenz an und stellte die Produktion 2012 endgültig ein. Trotz mehrerer Versuche mit chinesischen Eignern kam Saab nicht mehr wieder auf die Räder. Rover (Großbritannien) Gründungsjahr: 1896, Ende der Produktion: 2005 Die britische Marke Rover wurde 1896 gegründet und baute ab 1904 auch Autos. Bekannt wurde sie für ihre luxuriösen Limousinen und Sportwagen. Populäre Modelle waren der Rover 75 und der Mini (vor der Übernahme durch BMW). Qualitätsprobleme, eine misslungene Übernahme durch BMW , wechselnde Eigentümer und finanzielle Schwierigkeiten unter der Führung des Phoenix-Konsortiums führten dazu, dass Rover 2005 in die Insolvenz ging und aufgelöst wurde. Borgward (Deutschland) Gründungsjahr: 1939, Ende der Produktion: 1963 In den 1950er Jahren war Borgward aus Bremen einer der größten Automobilhersteller Deutschlands. Bekannt wurde er vor allem durch die Modelle Isabella und P100. Doch hohe Entwicklungskosten führten zu finanziellen Schwierigkeiten, das Modell Arabella hatte starke Qualitätsprobleme. Die Konkurrenz anderer deutscher Hersteller wuchs enorm, und schließlich mündeten Managementfehler 1961 in den Konkurs des Unternehmens. Ein Wiederbelebungsversuch in den 2010er Jahren mit chinesischen Eignern scheiterte ebenfalls. Trabant (Deutschland) Gründungsjahr: 1958, Ende der Produktion: 1991 Der Trabant, eine Automarke der VEB Sachsenring, war das Symbol des Automobilbaus in der DDR. Das bekannteste Modell war der Trabant 601. Doch den ambitionierten Entwicklern gelang es nicht, die DDR-Staatsführung von einer eigentlich dringend notwendigen Erneuerung der Fahrzeuge zu überzeugen. Nach der Wiedervereinigung mit der Bundesrepublik war der Trabi hoffnungslos veraltet und nicht mehr wettbewerbsfähig. Die Produktion wurde 1991 eingestellt. Wartburg (Deutschland) Gründungsjahr: 1898/1956, Ende der Produktion: 1991 Wie auch beim Trabant handelt es sich auch beim Wartburg streng genommen um eine Baureihe – in diesem Fall des Herstellers IFA . Ihre Wurzeln hat die Marke in der 1898 gegründeten Fahrzeugfabrik Eisenach , ab 1956 trugen Autos den Namen des Eisenacher Wahrzeichens. Bekannt sind vor allem die Modelle Wartburg 311/312, Wartburg 353 und Wartburg 1.3. Wie beim Trabant war die Modellpalette zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung komplett veraltet; Versuche, die Fahrzeuge mithilfe von VW-Motoren zu modernisieren, scheiterten. Heute produziert Opel in Eisenach das Modell Grandland. Weitere Marken, die verschwunden sind Aber auch andere Marken wurden eingestampft, darunter die US-Marken Saturn und Pontiac, die General Motors in den USA aufgrund geringer Marktanteile einstellte. Bereits 2004 hatte es die schon 1897 gegründete Marke Oldsmobile getroffen. In Frankreich wurden 1980 die Marke Simca und 1994 die Marke Talbot eingestellt. Die koreanische Marke Daewoo ging später im GM-Konzern auf und wurde unter dem Namen Chevrolet verkauft – der hierzulande mittlerweile auch verschwunden ist. Nicht zu vergessen sind auch die Marken NSU (1969 mit Audi fusioniert), der holländische Hersteller DAF (baut heutzutage nur noch Lkw) und die Marke Autobianchi. Andere Marken feierten in den vergangenen Jahren ihre Wiederauferstehung – zum Beispiel MG (unter chinesischer Führung) oder die Renault-Sportmarke Alpine, die kürzlich ein kompaktes Modell mit E-Antrieb präsentiert hat.