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Mercedes und Co. dünnen aus: Diese Fahrzeug-Segmente sterben aus

Mehr als 30 verschiedene Modelle: So viel hat allein Mercedes im Angebot. Viel zu viel – findet selbst der Hersteller. Deshalb wird nun ausgedünnt. Auch bei anderen. Dadurch werden einige Segmente verschwinden. Erst erhielt das Coupé vier Türen, dann wurde das SUV zum Cabrio: Es gab keine Nische, in die nicht irgendein Autobauer ein Modell hineinpresste. Das versprach fette Gewinne, brachte jedoch fette Probleme. Beispielsweise verlangt eine große Modellpalette auch nach einer großen Produktionslogistik – mit entsprechenden Kosten. Und manches Spaßmodell verdarb den Herstellern die CO2-Flottenbilanz, da sein Verbrauch einfach zu hoch ausfiel. Deshalb steuern die Autohersteller um: Einige Segmente werden wohl aus den Autohäusern verschwinden. Vor allem die folgenden Klassen werden immer seltener. Kleinwagen Das Angebot an Kleinwagenmodellen schrumpft bereits seit Jahren. 2014 konnten Autofahrer noch zwischen 80 verschiedenen Kleinwagen mit Verbrennungsmotor wählen. Heute sind es nur noch 55 Modelle – ein Rückgang um rund ein Drittel. In der Regel streichen die Hersteller vor allem die günstigeren Einstiegsmodelle aus ihrem Programm, was das gesamte Angebot verteuert und ihre Gewinne deutlich steigert. Weg vom Fenster: BMW i3 Citroën C1 Ford Ka+ und Fiesta Mitsubishi Space Star Opel Karl und Adam Peugeot 108 Seat Mii Škoda Citigo Smart Fortwo Kompaktmodelle Die Kompaktklasse mit Autos wie Golf, Opel Astra und Audi A3 war jahrelang der Renner. Doch in den letzten Jahren sind die Verkaufszahlen drastisch zurückgegangen: Wurden bis 2016 noch mehr als 800.000 neue Kompaktwagen pro Jahr verkauft, waren es 2022 nur noch 422.000. Das ist ein Rückgang um die Hälfte, obwohl der Fahrzeugabsatz insgesamt nur um knapp 20 Prozent gesunken ist. Warum ist das so? Der Grund ist einfach: SUVs und Crossover sind deutlich beliebter geworden. Diese Fahrzeuge bringen mehr Gewinn, weil sie teurer verkauft werden können. Deshalb setzen die Hersteller verstärkt auf diese Modelle und bewerben sie aggressiv, was die Nachfrage weiter ankurbelt. Die Folge: Das Angebot an Kompaktwagen wird immer dünner, neue Modelle sind selten und viele Hersteller nehmen sie ganz aus dem Programm. Weg vom Fenster: Alfa Romeo Giulietta Audi A3 (bekommt keinen Nachfolger) Ford Focus (kein Nachfolger) Jeep Cherokee Lexus CT Mercedes A- und B-Klasse (kein Nachfolger) Mini Clubman (kein Nachfolger) Limousinen Auch die früher so beliebte Limousine (in der Regel Mittlklassemodelle) wird mehr und mehr vom SUV verdrängt. Wo früher der Opel Rekord und später BMW 3er oder Mercedes C-Klasse das Straßenbild prägten, dominieren heute die bulligen Allrounder. Die Gründe für diesen Wandel sind vielfältig: SUVs bieten mehr Platz, ein höheres Sicherheitsgefühl und einen Hauch von Abenteuer. Hersteller wie Opel und Ford haben ihre klassischen Limousinenmodelle bereits aus dem Programm genommen, selbst der VW Passat wird nur noch als Kombi verkauft. In den USA sind Limousinen fast völlig verschwunden, auch in Asien sind sie Ladenhüter. Nur im Luxussegment halten sie sich noch, aber auch hier ist der Druck spürbar: Selbst Bentley und Rolls-Royce haben längst SUVs im Programm – und damit ihre Verkaufszahlen in ganz neue Höhen getrieben. Weg vom Fenster: Renault Talisman Toyota Camry Volvo S60 VW Passat Vans Noch seltener verkaufen sich Vans: Gerade einmal jeder 30. Neuwagen ist ein solcher Raumriese. Das war einmal anders: Die geräumigen Freizeitlaster waren immens beliebt. Doch ihre Herstellung ist teuer, was sie für die Hersteller unattraktiv macht – zumal die sinkende Nachfrage die Gewinnmargen schrumpfen lässt. In engen Innenstädten sind die großen Abmessungen der Vans problematisch, zumal sie oft nicht besonders elegant aussehen. Weg vom Fenster: BMW 2er Gran Tourer Citroën C4 SpaceTourer und Grand SpaceTourer Dacia Lodgy und MCV Ford S-Max und Galaxy Renault Scénic und Grand Scénic Seat Alhambra Cabrios Auch Cabriolets sind seit Jahren nicht mehr besonders beliebt. Vor allem in China , dem größten Absatzmarkt der Welt, ist die Nachfrage wegen der schlechten Luftqualität deutlich zurückgegangen. Außerdem sind sie weniger alltagstauglich als beispielsweise ein Kombi. Zudem sind Cabrios für die Hersteller oft weniger lukrativ, weil sie mehr Aufwand bei Konstruktion und Produktion erfordern. Vor allem Luxusmarken wie Ferrari , Lamborghini und Bentley halten aber am Cabrio fest – und ihre Kunden auch. Denn die haben in der Regel ohnehin deutlich mehr Autos als nur eines. Weg vom Fenster: Audi A5, TT und R8 Jaguar F-Type Lexus LC500 Mercedes E-Klasse Cabriolet Porsche 718 Boxster VW T-Roc Cabrio