Hamas schießt zwei Raketen Richtung Tel Aviv | Nahost-Newsblog
Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen. In Israel rechnet man mit einem baldigen Angriff des Iran. Alle Entwicklungen im Newsblog. Putin spricht bei Abbas-Besuch von "großem Schmerz" 19.07 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit seinem palästinensischen Kollegen Mahmud Abbas Anteilnahme für das Leid der Palästinenser bekundet. Zwar müsse Russland leider gegenwärtig die eigenen Interessen mit der Waffe verteidigen, heißt es nach dem Treffen in Moskau in einer offiziellen russischen Mitteilung unter Anspielung auf den Ukraine-Krieg. Trotzdem sei Russland bewusst, was derzeit im Nahen Osten passiere. "Wir beobachten mit großem Schmerz und großer Sorge die humanitäre Katastrophe, die sich in Palästina entwickelt hat." Putin erklärte seine Unterstützung für einen eigenständigen Palästinenser-Staat und sagte weitere humanitäre Hilfe zu. Ein neuer russischer Vorstoß zur Beendigung des Gazakrieges wurde in der offiziellen russischen Niederschrift des Gesprächs dagegen nicht erwähnt. Abbas erklärte demnach, Russland sei einer der engsten Freunde des palästinensischen Volkes. "Wir glauben an Sie, wir vertrauen Ihnen, und wir spüren Ihre Unterstützung", wurde der 88-Jährige zitiert. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen müsse eingreifen, um das israelische Vorgehen im Gazastreifen zu stoppen. In dem Rat hat Russland ein Vetorecht. Die Regierung in Moskau unterhält seit längerem Beziehungen zu Israel wie auch zu den Palästinensern. Seit dem Beginn des Gazakrieges hat Putin jedoch zum Unmut der Regierung in Jerusalem das Schicksal der Palästinenser betont. Bei einer Gelegenheit erklärte er, "das Leid ihrer Kinder treibt einem die Tränen in die Augen". Zudem hat die Regierung in Moskau eine Delegation der radikal-islamischen Hamas-Miliz empfangen, gegen die Israel im Gazastreifen kämpft. Die Hamas kontrollierte vor dem Krieg den Küstenstreifen. Abbas hat dagegen faktisch nur im Westjordanland Autorität. Dort ist seine gemäßigte Fatah-Bewegung an der Macht, eine traditionelle Rivalin der Hamas. Netanjahu: Haben keine neuen Bedigungen für Geiseldeal genannt 17.15 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Vorwürfe zurückgewiesen, neue Bedingungen für die Geisel-Verhandlungen mit der Hamas aufgestellt zu haben. Ein Schreiben Netanjahus von Ende Juli beinhalte keine Zusatzforderungen und widerspreche auch nicht dem Vorschlag von Ende Mai, teilt das Büro des Regierungschefs mit. Netanjahu wirft stattdessen der islamistischen Hamas vor, auf Änderungen an der Mai-Fassung gedrungen zu haben. Die "New York Times" hatte zuletzt von neuen Forderungen Israels berichtet. US-Präsident Joe Biden hatte Ende Mai einen Entwurf eines Deals vorgestellt, der zunächst eine vollständige und uneingeschränkte Waffenruhe von sechs Wochen vorsieht. In diesem Zeitraum würde eine bestimmte Gruppe von Geiseln im freigelassen. Im Gegenzug würden Palästinenser freikommen, die in Israel inhaftiert sind. In der nächsten Phase würden die Kämpfe dann dauerhaft eingestellt und die verbliebenen Geiseln freigelassen. In einer letzten Phase soll dem Entwurf zufolge der Wiederaufbau des Gazastreifens beginnen. Am Donnerstag ist eine weitere Verhandlungsrunde geplant. Sowohl die Vermittler USA , Katar und Ägypten als auch Israel erklärten, dass ihre Vertreter zu den Verhandlungen am Donnerstag in Doha oder Kairo erscheinen werden. Ob Vertreter der Hamas daran teilnehmen werden, ist dagegen noch ungewiss. Die Gespräche könnten entscheidend sein für eine Entschärfung der explosiven Lage im gesamten Nahen Osten. Libanon: Zwei Tote nach israelischem Angriff 17.14 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon sind zwei Menschen getötet worden. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums zielte der Angriff auf ein Auto nahe der Stadt Baraaschit im Süden des Landes. Ob es sich bei den Opfern um Mitglieder der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah handelte, ist zunächst nicht klar. Das israelische Militär teilt mit, die Angelegenheit zu prüfen. Die Hisbollah reklamierte mehrere Angriffe auf israelische Ziele im Norden Israels für sich. Die Hisbollah im Libanon und Israel liefern sich etwa seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober tägliche Feuergefechte. Dabei wurden mehr als 120 Zivilisten getötet, die meisten davon auf der libanesischen Seite. Zudem wurden mehr als 350 Hisbollah-Mitglieder wie auch israelische Soldaten getötet. Putin empfängt Palästinenserpräsident Abbas in Moskau 15.57 Uhr: In der akuten Krise im Nahen Osten hat der russische Staatschef Wladimir Putin in Moskau den langjährigen Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas empfangen. Zwar müsse sich Russland derzeit selbst "mit der Waffe in der Hand" verteidigen, sagt Putin mit Blick auf den von ihm selbst befohlenen Krieg gegen die Ukraine . "Doch das, was im Nahen Osten passiert, was in Palästina passiert, hat natürlich unsere Aufmerksamkeit", sagt der Kremlchef nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Abbas betont die Nähe zu Putin und zu Russland, das als langjährige Schutzmacht der Palästinenser gilt. "Wir glauben an sie, wir vertrauen ihnen, wir spüren ihre Unterstützung", sagte er. Putin bekräftigt die grundsätzliche Haltung Moskaus zum Nahostkonflikt: "Um einen dauerhaften, verlässlichen und stabilen Frieden in der Region zu schaffen, müssen alle Resolutionen der UN eingehalten und vor allem ein vollgültiger palästinensischer Staat geschaffen werden." Abbas (88) hat innerhalb der palästinensischen Bevölkerung kaum Rückhalt, auch weil er der Gewalt der israelischen Siedler wenig entgegenzusetzen hat. Er leitet die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) sowie die säkulare Fatah-Fraktion. Die Fatah und die Hamas sind die beiden größten Palästinenserorganisationen – und erbitterte Rivalen. Kürzlich unterzeichneten sie und weitere palästinensische Gruppierungen nach Angaben chinesischer Staatsmedien eine Deklaration über eine Stärkung der palästinensischen Einigkeit. Ziel sei eine gemeinsame Einheitsregierung, berichteten palästinensische Medien. Hamas feuert Raketen auf Tel Aviv 15.23 Uhr: Die Hamas hat erstmals seit Mai wieder Raketen auf Tel Aviv abgefeuert. Das berichten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Demnach wurden zwei Langstreckenraketen aus dem Gazastreifen auf die Stadt geschossen. Eine davon soll laut israelischer Armee im Meer gelandet sein. Die andere habe laut Armee nicht israelisches Gebiet erreicht. Da die Raketen kein bewohntes Gebiet getroffen hatten, wurden laut israelischer Armee auch keine Warnsirenen ausgelöst. Laut Anwohnern waren allerdings Explosionsgeräusche zu hören. Iran weist Vermittlungsversuche aus Europa zurück 14.45 Uhr: Der Iran weist die europäischen Vermittlungsversuche und Aufforderungen zum Verzicht auf einen Vergeltungsschlag gegen Israel zurück. "Diese Aufforderungen sind politisch einseitig und unlogisch, da sie ein Regime (Israel) zu noch mehr Kriminalität in der Region ermutigen", sagt Irans Außenamtssprecher Nasser Kanaani. Außerdem brauche der Iran für die Verteidigung seiner Sicherheit und territorialen Integrität weder Rat noch Erlaubnis aus dem Ausland und werde darüber unabhängig entscheiden, so der Sprecher laut Webportal des Außenministeriums. Bundeskanzler Olaf Scholz , der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer hatten in Telefonaten den iranischen Präsidenten Massud Peseschkian aufgefordert, auf einen Vergeltungsschlag zu verzichten und so eine weitere militärische Eskalation im Nahen Osten zu verhindern. Auch Peseschkian hatte dem europäischen Trio gesagt, dass Israel an der jüngsten Krise schuld sei und daher bestraft werden müsse. Um eine Eskalation ernsthaft zu verhindern, solle der Westen die israelische Regierung verurteilen und die – wie er es nannte – Kriegsverbrechen nicht weiter ignorieren, so der iranische Präsident. Jemen: Huthi stürmen UN-Büro 14.28 Uhr: Die Huthi im Jemen haben in der Hauptstadt Sanaa ein Büro der Vereinten Nationen gestürmt. 13 UN-Mitarbeiter und mehr als 50 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen sowie ein Botschaftsmitarbeiter habe die Miliz dabei in ihre Gewalt gebracht, berichtet das UN-Menschenrechtsbüro in Genf. Auch seien einige in ihren Wohnungen fernab des Büros abgeholt worden. Die Vorfälle ereigneten sich schon am 6. und 7. August. Es sei zunächst in der Hoffnung auf eine schnelle Lösung der Situation Stillschweigen bewahrt worden, sagte eine UN-Sprecherin. Volker Türk, der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, appellierte an die Machthaber, die Menschen unverzüglich freizulassen. Sie würden ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten. Die militärisch-politische Bewegung der Huthi, die mit dem Iran verbündet ist, äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht. Sie kontrolliert die Hauptstadt und größere Teile des Nordens. Rechtsextremer Minister empört mit Tempelberg-Besuch 12.53 Uhr: Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat erneut mit einem Besuch auf dem Tempelberg in Jerusalem provoziert. Dabei forderte er, jüdisches Gebet an dem Ort zuzulassen. In einem vor Ort gedrehten und auf X veröffentlichten Video sprach Ben-Gvir sich zudem erneut gegen Verhandlungen mit der Hamas über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sowie die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln aus. Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es jedoch immer wieder Verstöße. Im Hintergrund des von Ben-Gvir veröffentlichten Videos sind Gebete zu hören. Israelische Medien veröffentlichten zudem Aufnahmen, die zeigen sollen, wie Dutzende jüdische Gläubige während des Besuchs des Ministers beten. Ben-Gvir hatte die Vereinbarung mit den muslimischen Behörden in der Vergangenheit als "rassistisch" und Diskriminierung gegen Juden kritisiert. Die palästinensischen Autoritäten befürchten, Israel wolle seine Kontrolle der heiligen Stätte ausweiten. Israelische Armee tötet einen Palästinenser im Westjordanland 8.21 Uhr: Bei einem Einsatz der israelischen Armee im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein 18-jähriger Palästinenser getötet worden. Wie das palästinensische Gesundheitsministerium am Montag mitteilte, wurde der Mann in der Nähe der Stadt Azzun erschossen. Die israelische Armee erklärte, sie habe den jungen Mann "neutralisiert", weil er auf einen Israeli geschossen habe. Der Israeli und zwei weitere Palästinenser seien verletzt worden. Der bewaffnete Flügel der radikalislamischen Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, veröffentlichte wenig später eine Erklärung, in welcher der Tod eines ihrer Kommandeure mitgeteilt wurde. Dieser sei durch ein "feiges Attentat" der israelischen Streitkräfte in Azzun getötet worden. Berichte: Heftiger Streit in Netanjahus Kabinett 1.10 Uhr: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Gallant haben über die Gespräche über ein Abkommen über eine Waffenruhe zur Freilassung von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gestritten. "Der Grund dafür, dass ein Geiselabkommen ins Stocken geraten ist, liegt zum Teil an Israel", sagte Gallant Berichten mehrerer israelischer Medien vom Montag zufolge in einem Briefing eines Parlamentsausschusses. Gallant habe über die Wahl gesprochen, die Israel zwischen einem Abkommen über eine Waffenruhe – das die Konflikte im Norden mit der libanesischen Hisbollah-Miliz und im Gazastreifen beenden könnte – und einer Eskalation des Kriegs habe, berichtete der Sender Kan. Er und der Militärapparat würden die erste Option unterstützen, sagte Gallant, anstatt von einem "'totalen Sieg' und all diesem Unsinn zu sprechen". Damit nahm Gallant auf eine häufig von Netanjahu getätigte Aussage Bezug. Irakische Milizen: Werden Angriff auf den Iran beantworten 0.20 Uhr: Irakische Milizen wollen sich im Fall eines israelischen Schlags gegen den Iran einmischen, wenn damit der Luftraum des Irak betroffen ist. In einer Erklärung, die der "Irakischen Widerstandskoordination" zugeschrieben wird und von einem Sprecher der Nujaba-Bewegung am Montag dem Magazin "Newsweek" übermittelt wurde, verurteilte die irakische Gruppierung, wie "die Kräfte der Arroganz ihre brutalen und heimtückischen Angriffe gegen die Völker und Männer ihres Widerstands fortsetzen". "Die Irakische Widerstandskoordination ist an keinerlei Einschränkungen gebunden", hieß es in der Erklärung weiter. "Wenn die amerikanischen Besatzungstruppen erneut unsere Söhne im Irak ins Visier nehmen oder ihren Luftraum nutzen, um Angriffe gegen die Islamische Republik Iran zu verüben, dann wird unsere Antwort keine Obergrenzen kennen." Sollte der Iran Israel angreifen und es zu einem Gegenschlag kommen, dürften Raketen, Flugzeuge und Drohen wohl auch durch irakischen Luftraum fliegen. USA und vier europäische Staaten: Iran soll Drohungen unterlassen 20.31 Uhr: Die USA und vier europäische Staaten rufen den Iran auf, seine Angriffsdrohungen gegen Israel zu beenden. In einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung von US-Präsident Joe Biden sowie den Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, Großbritannien , Italien und Frankreich heißt es, ein solcher Angriff würde "ernste Konsequenzen für die Sicherheit in der Region haben". Teheran solle "seine fortgesetzten Drohungen mit einem militärischen Angriff auf Israel unterlassen". Die Bemühungen um eine Deeskalation der Lage und ein Abkommen über eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln im Gazastreifen würden unterstützt, heißt es in der Erklärung weiter. "Es gilt, keine weitere Zeit mehr zu verlieren", erklären die fünf Politiker nach einem gemeinsamen Telefonat. Deshalb müssten, wie von den USA, Ägypten und Katar vorgeschlagen, die Verhandlungen in dieser Woche wieder aufgenommen werden. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagt in Washington, der Westen müsse "darauf vorbereitet sein, dass es eine bedeutende Reihe von Angriffen" auf Israel geben könnte. Die USA teilten die Einschätzung der israelischen Seite, dass dies in dieser Woche geschehen könnte. Bericht: Iran soll Raketen in Stellung bringen 19.14 Uhr: Der Iran bereitet sich offenbar weiter intensiv auf einen Angriff auf Israel vor. Das berichtet der israelische Journalist Barak Ravid, der für das US-amerikanische Nachrichtenportal "Axios" arbeitet. Besonders die Raketen- und Drohneneinheiten der islamistischen Diktatur würden aktuell in Stellung gebracht, schreibt Ravid und bezieht sich dabei auf Quellen aus dem US-amerikanischen sowie dem israelischen Militär. Diese Vorbereitungen "ähneln denen, die der Iran vor seinem Angriff im April durchgeführt hat". Mehr zu dem Angriff des Iran im April lesen Sie hier. Ein Sprecher der US-Regierung rechnet mit einem Angriff in dieser Woche. Israel habe sein Militär in die höchste Alarmstufe versetzt, berichtet das "Wall Street Journal". Für die Bevölkerung gelten nach Angaben israelischer Medien dagegen bisher keine verschärften Sicherheitsregelungen. Lufthansa setzt Flüge nach Nahost weitere Woche aus 11.21 Uhr: Die Lufthansa-Gruppe meidet wegen der Sicherheitslage Flüge in die Region bis einschließlich 21. August. Die Airline verlängerte die Streichung von Flügen nach Tel Aviv, Teheran, Beirut, Amman und Erbil am Montag um gut eine Woche. Neben der Hauptmarke Lufthansa sind davon auch Swiss und Eurowings betroffen. Berlin, Paris und London fordern sofortige Waffenruhe im Gazastreifen 10.27 Uhr: Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Bei der Verhandlung einer Feuerpause dürfe es "keine weitere Verzögerung" geben, betonen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britischer Premierminister Keir Starmer in einer gemeinsamen Erklärung. Die Kämpfe in dem Palästinensergebiet müssten enden und die von der radikalislamischen Hamas seit zehn Monaten festgehaltenen Geiseln freigelassen werden. Den Iran und dessen Verbündete mahnen die drei Politiker, die Spannungen in der Region nicht durch Angriffe weiter anzuheizen. "Kein Land und keine Nation" würde von einer weiteren Eskalation im Nahen Osten profitieren, heißt es in der Erklärung. Iran: Vizepräsident Sarif räumt Posten nach nur elf Tagen 9.19 Uhr: Nur elf Tage nach seiner Ernennung als neuer Vizepräsident des Iran räumt Mohammed-Dschawad Sarif seinen Posten und verlässt das Kabinett von Präsident Massud Peseschkian. "Ich bin mit meiner Arbeit nicht zufrieden und bedauere, dass ich nicht die Erwartungen erfüllen konnte", erklärt der moderate Politiker am Sonntagabend auf der Plattform X. Daher ziehe er es vor, zu seiner akademischen Arbeit an der Universität zurückzukehren. In seiner Erklärung deutet Sarif an, dass die Auswahl der neuen Minister für Peseschkians Kabinett Grund für seinen Entschluss gewesen sei. Mindestens sieben der 19 nominierten Minister waren laut Sarif nicht die erste Wahl. "Ich hoffe nur, dass diese Entscheidungen mit neuen Ernennungen noch ausgeglichen werden können", schreibt der langjährige Chefdiplomat des Landes, ohne dies weiter auszuführen. USA beschleunigen Verlegung von Flugzeugträger 2.45 Uhr: Angesichts zunehmender Spannungen im Nahen Osten verstärken die USA ihre militärische Präsenz in der Region. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ordnet die Entsendung eines U-Boots mit Lenkflugkörpern an, wie das Pentagon mitteilt. In einem ungewöhnlichen Schritt macht das US-Verteidigungsministerium die Bewegungen des U-Boots öffentlich. Zusätzlich weist Austin die Abraham Lincoln Einsatzgruppe an, ihre Verlegung in das Gebiet zu beschleunigen. Die maritime Einheit der US-Navy besteht aus einem Flugzeugträger, einer Luftflügel-Einheit und mehreren Begleitschiffen. Hisbollah schießt Raketen auf Israel 2.30 Uhr: Der Norden Israels ist erneut mit Raketen aus dem Libanon angegriffen worden. Das israelische Militär erklärte, rund 30 Projektile seien in Richtung des Ortes Kabri in der Nähe der Küstenstadt Naharija gefeuert worden. Es habe keine Verletzten gegeben. Einige der Projektile schlugen demnach auf offenem Gelände ein. Die schiitische Hisbollah-Miliz erklärte örtlichen Medien zufolge, der Angriff mit Katjuscha-Raketen habe einem Militärstützpunkt gegolten. Hamas lehnt neue Verhandlungsrunde ab 2 Uhr: Die Hamas lehnt offenbar eine neue Verhandlungsrunde zu einer Waffenruhe und der Freilassung von Geiseln im Gazastreifen ab. Wie die islamistische Palästinenserorganisation am Sonntag mitteilte, strebt sie die Umsetzung eines von US-Präsident Joe Biden im Mai vorgelegten Waffenruhe-Plans an, "anstatt weitere Verhandlungsrunden oder neue Vorschläge zu durchlaufen". Die Hamas fordert demnach von den Vermittlern, einen Plan basierend auf den US-Vorschlägen und der Resolution des UN-Sicherheitsrates vorzulegen und Israel zu "zwingen", den Vorschlag "einzuhalten". Erstmals seit Monaten soll am Donnerstag eine neue Verhandlungsrunde unter der Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars stattfinden. US-Präsident Biden, Ägyptens Präsident Fatah al-Sisi und der katarische Emir Tamim bin Hamad al-Thani hatten Israel und die Hamas am Donnerstag aufgerufen, die Gespräche am 15. August in Doha oder Kairo fortzusetzen. Kurz darauf stimmte Israel der Entsendung einer Delegation zu. Bericht: Gallant warnt in USA vor Angriff Irans in kommenden Tagen 1.20 Uhr: Der israelische Verteidigungsminister Joaw Gallant warnt einem Medienbericht zufolge in einem Gespräch mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin vor einem möglichen Großangriff des Iran auf Israel in den kommenden Tagen. Gallant habe in dem Telefonat die militärischen Vorbereitungen des Iran als Hinweis auf einen bevorstehenden Großangriff gedeutet, berichtet die US-Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Einschätzung des israelischen Verteidigungsministers beruhe auf aktuellen Beobachtungen iranischer Militäraktivitäten. Weitere Details über das Gespräch zwischen Gallant und Austin sind bislang nicht bekannt. Sonntag, 11. August Hamas: Vermittler sollten Israel zur Annahme des Biden-Plans zwingen 22.10 Uhr: Die Hamas fordert die Vermittler-Länder auf, Israel zur Umsetzung des Waffenstillstands-Plans von US-Präsident Joe Biden zu drängen anstatt neue Verhandlungen zu beginnen. Die Vermittler müssten einen Plan vorlegen, um das umzusetzen, worauf man sich am 2. Juli geeinigt habe, erklärt die Hamas. "Die Vermittler sollten dies der Besatzung (Israel) aufzwingen, anstatt weitere Verhandlungsrunden oder neue Vorschläge zu verfolgen, die der Aggression der Besatzung Deckung bieten und ihr mehr Zeit geben würden, ihren Völkermord fortzusetzen." Vergangene Woche hatten die USA, Ägypten und Katar Israel und die Hamas aufgefordert, sich am 15. August in Kairo oder Doha zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln zu treffen. Israel erklärte, es werde Unterhändler entsenden. Die Hamas teilte zunächst mit, sie prüfe das Angebot. Inzwischen hat sie angedeutet, der neuen Runde möglicherweise fernzubleiben. Palästinenserpräsident Abbas reist zu Gesprächen mit Putin nach Moskau 17.35 Uhr: Palästinenserpräsident Mahmud Abbas reist am Montag zu einem Besuch nach Moskau. Abbas werde am Montagabend eintreffen und am Dienstag Gespräche mit Russlands Präsident Wladimir Putin führen, erklärte der palästinensische Botschafter in Moskau, Abdel Hafis Nofal, laut der Nachrichtenagentur Tass. Vor seiner Abreise am Mittwoch werde er Botschafter arabischer Staaten treffen. Zentrales Thema der Gespräche mit Putin soll Nofal zufolge "die Situation in Gaza" sein. "Wir werden über die Rolle Russlands sprechen und darüber, was getan werden kann. Die Lage bei uns ist sehr schwierig und Russland ist ein uns nahestehendes Land", sagte er. Vor Abbas' Abreise am Mittwoch werde es zudem ein Treffen mit arabischen Botschaftern geben. Im November war ein mit viel Vorlauf geplanter Besuch des Palästinenserpräsidenten in Russland verschoben worden. Eine Quelle aus dem Kabinett von Abbas bestätigte AFP dessen Besuch in Moskau und erklärte, Abbas werde anschließend in die Türkei weiterreisen, um den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zu treffen und vor dem Parlament in Ankara zu sprechen. Abbas ist ein führender Politiker der gemäßigt-säkularen Partei Fatah, die mit der islamistischen Hamas rivalisiert. Telefonat mit Netanjahu: Scholz mahnt zu Deeskalation 12.58 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu große Sorge über die Gefahr eines regionalen Flächenbrandes im Nahen Osten zum Ausdruck gebracht. Zugleich macht er deutlich, dass die Bundesregierung Drohungen aus Iran, von der Hisbollah und anderen gegen die Sicherheit Israels und seiner Bürgerinnen und Bürger entschieden verurteile, wie in Berlin mitteilt. Mehr denn je komme es jetzt darauf an, die destruktive Spirale von Vergeltungsgewalt zu durchbrechen, Spannungen abzubauen und sich konstruktiv für Deeskalation einzusetzen. In diesem Zusammenhang habe der Bundeskanzler erneut unterstrichen, dass nun der Zeitpunkt gekommen sei, das Abkommen zur Freilassung der Geiseln und eines Waffenstillstands zu finalisieren. Viele militärische Ziele im Kampf gegen die Hamas seien erreicht, zivile Opferzahlen und menschliches Leid im Gazastreifen gewaltig, so der Kanzler. Ein Ende des Kriegs in Gaza wäre ein entscheidender Schritt zu einer regionalen Deeskalation. Hisbollah meldet Angriff mit "Kampfdrohnen-Staffel" 10.01 Uhr: Die libanesische Hisbollah hat nach eigenen Angaben im Norden Israels einen Militärstützpunkt angegriffen. Die Miliz spricht in einer Mitteilung von einer "Kampfdrohnen-Staffel", deren Ziel die Basis Michve Alon gewesen sei. Israelische Offiziere und Soldaten seien getroffen worden, es habe auch Opfer gegeben, teilt die Miliz weiter ohne nähere Details mit. Der Angriff sei eine Vergeltung auf einen israelischen Schlag nahe Sidon im Südlibanon, bei dem am Freitag ein Mitglied der islamistischen Hamas getötet wurde. Die Hisbollah habe zudem israelische Soldaten in der Grenzregion angegriffen. Israels Armee teilte mit, mehrere Drohnen seien vom Libanon aus über israelisches Gebiet geflogen. Die Raketenabwehr habe eine davon abgefangen, weitere Drohnen seien niedergegangen. Verletzte oder Schäden habe es nicht gegeben. Zudem habe das israelische Militär im Südlibanon Vorrichtungen zum Starten von Raketen, eine zum Start bestimmte Drohne und mehrere Waffenlager der Hisbollah angegriffen. Chan Junis: Israel ruft Einwohner zur Flucht auf 8.41 Uhr: Die israelische Armee hat vor einem neuen Militäreinsatz in Chan Junis Einwohner eines nördlichen Stadtviertels dazu aufgerufen, das Gebiet unverzüglich zu verlassen. Sie sollten sich in eine humanitäre Zone begeben, deren Grenzen neu gezogen worden seien, teilt die Armee den Menschen per SMS, Telefonat sowie Medienberichten in arabischer Sprache und mithilfe von Flugblättern mit. Chan Junis liegt im südlichen Gazastreifen. Israel wirft militanten Palästinensern vor, sie hätten die humanitäre Zone für "terroristische Aktivitäten und Raketenangriffe auf den Staat Israel" missbraucht. Daher würden die Grenzen der humanitären Zone angepasst. Dies geschehe auf der Basis präziser Geheimdienstinformationen, denen zufolge die islamistische Terrororganisation Hamas ihre Infrastruktur in dem Gebiet eingebettet habe. Ziel der Warnungen sei es, Schaden an Zivilisten zu vermeiden, hieß es in der Mitteilung der Armee. Israel: Ranghoher Islamist bei Angriff wohl getötet 8.31 Uhr: Die israelische Armee geht mit "hoher Wahrscheinlichkeit" davon aus, dass bei dem gestrigen Angriff auf eine Schule im Gazastreifen ein ranghohes Mitglied der Terrororganisation Islamischer Dschihad getötet wurde. Bei dem Terroristen soll es sich um den Brigadekommandanten Ashraf Juda handeln, sagt Armeesprecher Daniel Hagari in einer Videobotschaft auf der Plattform X. Laut Hagari nutzt die Terrororganisation Hamas in der letzten Zeit vermehrt Schulgebäude als Kommandozentralen und zur Lagerung von Waffen, obwohl sich dort Zivilisten aufhalten. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Tausende demonstrieren in Israel für Geisel-Abkommen 22.16 Uhr: In Tel Aviv und anderen israelischen Städten haben Tausende Menschen für ein Abkommen zur Freilassung von 115 Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert. "Der militärische Druck auf die Hamas wird dazu führen, dass noch mehr Geiseln sterben", sagte ein Redner der Kundgebung in Tel Aviv, dessen Onkel in den Gazastreifen verschleppt wurde, wie die Zeitung "Haaretz" berichtete. Die Mutter eines anderen Entführten rief in die Menge: "Das ist unsere letzte Chance, um einen Deal zu erreichen, der Leben rettet." Weitere Proteste gab es nach Medienberichten in Jerusalem, Haifa, Beerscheba sowie in Caesarea vor der privaten Villa von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der Geiseln im Gegenzug für die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen ziehen sich schon über Monate hin. Dabei vermitteln die USA, Ägypten und Katar. Israel: Genannte Zahl von rund 100 Toten nach Gaza-Beschuss ist zu hoch 20.41 Uhr: Israel weist Angaben des zivilen Rettungsdienstes im Gazastreifen zurück, wonach bei dem Angriff auf einen Schulkomplex rund 100 Menschen getötet wurden. Die Zahl sei zu hoch, erklärt das Militär. "Der Angriff wurde mit drei präzisen Geschossen durchgeführt, die nicht den Schaden verursachen können, über den berichtet wird." Das Ziel sei nicht schwer beschädigt worden. Das Militär legt Luftaufnahmen und Videos vor, die dies belegen sollen. Zudem heißt es, die Anlage und die Moschee, die getroffen wurden, dienten als aktive militärische Einrichtung der Hamas und des Islamischen Dschihad. Der getroffene Teil der Moschee sei für Männer reserviert gewesen. Unter den Toten seien 19 militante Kämpfer. Der zivile Notdienst des Gebiets hat eine glaubwürdige Bilanz bei der Angabe von Opferzahlen. US-Regierung nach Angriff in Gaza "zutiefst besorgt" 20.15 Uhr: Die US-Regierung zeigt sich nach dem israelischen Luftangriff auf ein Schulgelände in Gaza-Stadt "zutiefst besorgt" über die Berichte zu zivilen Opfern. "Wir stehen in Kontakt mit unseren israelischen Gesprächspartnern, die gesagt haben, dass sie hochrangige Hamas-Funktionäre ins Visier genommen haben, und wir bitten um weitere Einzelheiten", teilte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates mit. Man wisse, dass die Hamas Schulen als Versammlungsort und für ihre Operationen nutze, aber man habe auch wiederholt und konsequent darauf hingewiesen, dass Israel Maßnahmen ergreifen müsse, um den Schaden für die Zivilbevölkerung zu minimieren. Es würden weiterhin "viel zu viele Zivilisten getötet und verwundet". Dies unterstreiche die Dringlichkeit eines Waffenstillstands und eines Geisel-Abkommens. Armeesprecher: Schule wurde von hochrangigen Terroristen genutzt 10.44 Uhr: Laut Angaben der israelischen Armee wurde die angegriffene Schule im Gazastreifen von ranghohen Terroristen genutzt. Von dem Gelände aus sollen etwa 20 Kämpfer der Hamas und des Islamischen Dschihad Terroranschläge verübt haben, teilte der Sprecher der Armee, Nadav Shoshani, via X mit. Laut ersten Erkenntnissen der Armee könne man die Opferzahlen, die von dem Hamas-geführten Regierungsinformationsbüro verbreitet wurden, nicht bestätigen. Eine konkrete Zahl von Verletzten oder Toten nannte Shoshani nicht. Allerdings habe man andere Informationen über die Genauigkeit und die Art der verwendeten Munition. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Ägypten verurteilt israelischen Angriff auf Schule 10.39 Uhr : Ägypten hat Israels Angriff auf ein Schulgebäude in Gaza-Stadt mit Dutzenden Toten äußerst scharf verurteilt. Der Angriff sei eine "beispiellose Missachtung völkerrechtlicher Bestimmungen", teilt das Außenministerium in Kairo mit. Es handle sich um eine "Fortsetzung von Verbrechen in großem Maßstab", bei denen "gewaltige Zahlen unbewaffneter Zivilisten" getötet würden. Der Angriff falle in eine Phase, in der Vermittler sich um eine Waffenruhe in Gaza bemühten. Dies sei ein "klarer Beweis" dafür, dass es auf israelischer Seite keinen Willen gebe, den brutalen Krieg im Gazastreifen zu beenden. Israelische Armee: Angriff auf Schule galt der Hamas 7.06 Uhr: Nach Angaben der israelischen Armee galt der Angriff auf eine Schule im Gazastreifen Terroristen der Hamas. In einer Mitteilung heißt es, dort habe sich eine Kommandozentrale der Terroristen befunden. Daneben liege eine Moschee, die als Schutzraum gedient habe. Aus diesem Versteck soll die Hamas laut der israelischen Armee mehrere Anschläge auf Soldaten und den Staat Israel vorbereitet haben. Vor dem Angriff habe man verschiedene Maßnahmen ergriffen, um das Risiko, Zivilisten zu verletzten, zu verringern. Als Beispiele spricht die Armee von "präziser Munition, Luftüberwachung und nachrichtendienstliche Informationen". Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Eine Zahl an Verletzten oder Todesopfern nennt das Militär nicht. Gazastreifen: 100 Tote bei Luftangriff auf Schule 5.34 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Schule im Gazastreifen sind medizinischen und Sicherheitskreisen in Gaza zufolge mindestens 100 Menschen getötet worden. Israels Armee habe die als Vertriebenen-Unterkunft genutzte Schule während des muslimischen Gebets am frühen Morgen angegriffen, teilt das von der Hamas kontrollierte Medienbüro mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Jemen: USA meldet Zerstörung von Waffen der Huthi-Rebellen 5.23 Uhr: Laut einer Mitteilung des US-Zentralkommandos haben amerikanische Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden einen Raketenwerfer und ein unbemanntes Schiff in von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebieten des Jemen zerstört. Zudem seien zwei Drohnen der Huthi über dem Roten Meer abgeschossen worden, teilt das US-Zentralkommando auf X mit: "Diese Waffen stellten eine klare und unmittelbare Bedrohung für die Streitkräfte der USA und der Koalition sowie für Handelsschiffe in der Region dar." Armee-Einheit Netzach Jehuda: USA stellen keine Sanktionen gegen israelische Soldaten in Aussicht 4.23 Uhr: Die US-Regierung verhängt keine Sanktionen gegen eine Einheit der israelischen Armee im Zusammenhang mit dem Tod eines US-Palästinensers im Westjordanland. Ein Gremium des US-Außenministeriums habe sich nach dem Erhalt von israelischen Regierungsinformationen gegen die Verhängung von Sanktionen gegen das Netzach-Jehuda-Bataillon entschieden, sagt der Sprecher des Außenministeriums, Vedant Patel, am Freitag. "Nach eingehender Prüfung dieser Informationen sind wir zu dem Schluss gelangt, dass die Verstöße dieser Einheit wirksam behoben wurden." Die Einheit könne nun weiterhin Unterstützung aus den USA beziehen. Laut einem US-Regierungsbeamten werden zwei in den Vorfall verwickelte Soldaten zwar nicht strafrechtlich verfolgt, sie wurden demnach aber von ihren Posten entfernt und haben die Armee verlassen. Die israelische Armee habe außerdem Maßnahmen ergriffen, "um eine Wiederholung der Vorfälle zu vermeiden". Dazu gehörten eine verstärkte Überprüfung von Rekruten sowie ein zweiwöchiges Ausbildungsseminar speziell für diese Einheit. Das Netzach-Jehuda-Bataillon ist eine Einheit der israelischen Armee, in der ausschließlich strengreligiöse junge Männer dienen. Es wurde 1999 ursprünglich als Vorzeigeprojekt mit 30 Soldaten gegründet, um ultraorthodoxen Juden, die lange Zeit per Ausnahmeregelung vom Militärdienst befreit waren, den Zugang zum Wehrdienst zu erleichtern. Die Kampfeinheit gilt als Erfolg, mittlerweile umfasst sie rund tausend Soldaten. Neben jungen Männern aus dem ultraorthodoxen Spektrum nahm das Bataillon jedoch im Laufe der Jahre zunehmend auch Angehörige der nationalreligiösen Siedlerbewegung auf, die unter anderem den rechtsextremen Parteien der Minister Bezalel Smotrich und Itamar Ben Gvir nahestehen. USA: Drohnenangriff auf Soldaten in Syrien 3.42 Uhr: Nach Angaben des US-Militärs sind US-Soldaten in Syrien von einer Drohne angegriffen worden. "Ersten Berichten zufolge gab es keine Verletzten. Wir führen derzeit eine Schadensbewertung durch", sagt ein US-Beamter, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur Reuters. Der Angriff ereignete sich in der Landezone Rumalyn, in der US-Truppen und Truppen der US-geführten Koalition stationiert sind. USA stellt Israel weitere Militärhilfen zur Verfügung 3.11 Uhr: Washington stellt Israel weitere 3,5 Milliarden Dollar für den Kauf von US-Waffen und militärischer Ausrüstung zur Verfügung. Dies teilt das US-Außenministerium mit. Der Kongress sei unterrichtet worden. Laut einem Bericht des Fernsehsenders CNN sind die Gelder Teil einer im April vom US-Kongress gebilligten Zusatzfinanzierung für Israel in Höhe von 14 Milliarden Dollar. Blinken: Eskalation hilft niemandem 2.14 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat in einem erneuten Telefongespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Joaw Galant betont, dass eine Eskalation im Nahen Osten niemandem diene. Gleichzeitig habe Blinken die Notwendigkeit für eine Waffenruhe im Gazastreifen unterstrichen, teilt das US-Außenministerium mit. "Der Minister bekräftigte das unumstößliche Eintreten der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Israels und erörterte, dass eine Eskalation im Interesse keiner Partei sei." Iran: Reaktion auf Angriff beeinträchtigt Verhandlung um Waffenruhe nicht 1.30 Uhr: Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen erklärt, die angedrohte Reaktion Teherans auf die Tötung Ismail Haniyehs durch Israel habe nichts mit den Bemühungen um eine Waffenruhe im zehnmonatigen Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen zu tun. "Wir hoffen jedoch, dass unsere Reaktion zeitlich so abgestimmt und durchgeführt wird, dass sie den möglichen Waffenstillstand nicht beeinträchtigt", antwortete die Mission in New York auf die Frage eines Journalisten, ob der Iran einen Vergeltungsschlag bis nach den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen nächste Woche verschieben könnte. Einen dauernden Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen, sei Priorität der iranischen UN-Mission. Jede Einigung, die von der Hamas akzeptiert werde, werde auch vom Iran anerkannt. Freitag, 9. August Russland verbietet seinen Airlines Nachtflüge über Israel 20.26 Uhr: Die Luftfahrtbehörde in Moskau hat russischen Fluglinien für die kommenden Nächte Flüge im Luftraum über Israel untersagt. Das Verbot gilt jeweils von 0 Uhr bis 6 Uhr deutscher Zeit. Es tritt mit Tagesanbruch des Samstags erstmals in Kraft, wie aus einer Meldung der Behörde Rosawiazija in Moskau hervorgeht. Die sogenannte Notam (Notice to Airmen) gilt bis zum kommenden Freitag (16. August) um 11 Uhr. Ein Grund wurde nicht genannt, allerdings liegt der Zusammenhang mit einem befürchteten Luftangriff des Iran auf Israel nahe. Russland ist ein enger Verbündeter des Iran und hat dem Land in den vergangenen Tagen auch verstärkt Luftabwehrwaffen geliefert. Flüge im israelischen Luftraum tagsüber bleiben demnach erlaubt. Die russischen Piloten müssten sich aber an die Sicherheitsbestimmungen für Flüge in oder über Krisengebieten halten, hieß es. Viele internationale Fluggesellschaften haben wegen der Kriegsgefahr ihre Flüge nach Israel gestrichen. Der Iran rüstet auf: Raketen für die Revolutionsgarden 13.35 Uhr: Die Marineeinheiten der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) bekommen Berichten zufolge mehrere neue Marsch- und Lenkflugkörper sowie Raketen. Die Raketen sollen mit hochexplosiven Sprengköpfen bestückt und schwer abzufangen sein, berichtet die Nachrichtenagentur Ilna. Die Anweisung dazu kommt laut Ilna direkt vom IRGC-Kommandeur Hussein Salami, der Israel jüngst wegen der gezielten Tötung eines Hamas-Führers mit "Blutrache" gedroht hatte. Ob die Entscheidung nur militärische Routine oder vor dem Hintergrund der jüngsten Drohungen Teherans gegen den Erzfeind Israel zu sehen ist, blieb zunächst unklar. Beobachtern zufolge soll in inneriranischen politischen Kreisen aktuell durchaus auch über eine diplomatische Lösung gesprochen werden. Sie geben auch zu bedenken, dass der als moderat geltende, neue iranische Präsident Massud Peseschkian seine politischen Ziele im Falle eines ernsthaften militärischen Konflikts seines Landes mit Israel nicht umsetzen könnte. Zudem könne sich Peseschkian wegen der desolaten Wirtschaftslage im Land eigentlich auch keinen Krieg leisten. Israels Finanzminister nennt Gaza-Abkommen "gefährliche Falle" 11.58 Uhr: Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich bezeichnet das von Katar, Ägypten und den USA geforderte Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg als "gefährliche Falle". Es würde den Krieg im Gazastreifen vor der Zerstörung der Hamas beenden und ihr erlauben, sich neu aufzustellen und wieder Juden zu ermorden, schreibt Smotrich auf der Plattform X. Die Vermittler hatten Israel und die islamistische Hamas am Donnerstagabend dazu gedrängt, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, "um alle verbleibenden Lücken zu schließen und ohne weitere Verzögerung mit der Umsetzung des Abkommens zu beginnen". Der katarische Emir Tamim bin Hamad al-Thani, der ägyptisch Präsident Abdel Fattah al-Sisi und US-Präsident Joe Biden unterzeichneten die gemeinsame Erklärung. Smotrich geißelt den geforderten Deal als Kapitulationsabkommen, das die Vermittler Israel aufzwingen würden. Dies würde außerdem bedeuten, dass die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon sich weiter in unmittelbarer Nähe zur Nordgrenze aufhalten könne. Israels Abschreckungspotenzial im Nahen Osten würde dadurch zudem massiv geschwächt. Israels Armee startet neuen Einsatz in Chan Junis 9.35 Uhr: Die israelische Armee hat im Gebiet von Chan Junis im südlichen Gazastreifen einen neuen Militäreinsatz begonnen. Nachrichtendienstliche Erkenntnisse hätten ergeben, dass sich in dem Gebiet Terroristen aufhielten und diese sich seit dem letzten Abzug von Israels Streitkräften dort neu organisierten, teilt das Militär mit. Zudem habe die Luftwaffe mehr als 30 Ziele der islamistischen Terrororganisation Hamas, darunter etwa Waffenlager, angegriffen. Bei den Angriffen sind nach Armeeangaben mehrere Terroristen getötet worden. Das israelische Militär war in der Vergangenheit mehrfach und auch über längere Zeiträume hinweg in Chan Junis gegen Kampfeinheiten der Hamas aktiv gewesen, hatte sich aber danach jeweils wieder auf feste Positionen außerhalb der Stadt zurückgezogen. Zuletzt war die Armee im Juli aktiv in Chan Junis. Ende des Monats zog sie sich jedoch wieder zurück. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Medienbüros sind während des vergangenen Vorstoßes 255 Menschen getötet und rund 300 weitere verletzt worden. Nahost-Experte: Iran hat kein Interesse an großem Krieg 9.18 Uhr: Der ehemalige Diplomat und Direktor des Deutschen Orient-Instituts, Andreas Reinicke, hat sich positiv über die bisherigen diplomatischen Bemühungen im Konflikt zwischen Israel und dem Iran geäußert. Dass es vonseiten des Iran und der Hisbollah keine ersten spontanen militärischen Reaktionen auf die Tötung zweier führender Köpfe der Hamas und der Schiitenmiliz im Libanon gegeben hat, sei "ein guter Schritt, ein gutes Zeichen", sagt Reinicke dem Deutschlandfunk. "Und von daher gesehen bin ich optimistischer als noch vor einigen Tagen, dass man vielleicht hier mindestens zu einer begrenzten Antwort des Irans kommt, die nicht in einen großen Krieg mündet." Der Iran habe auch nur ein bedingtes Interesse an einem großen Krieg, meint Reinicke. "Das eigentliche Interesse des iranischen Regimes ist, seinen Fortbestand zu sichern, und zwar sowohl der Revolutionsgarden, die ihre ja nicht nur militärische, sondern auch wirtschaftliche Interessen haben, als auch des religiösen Regimes." Reinicke war zwischen 2012 und 2013 EU-Sonderbeauftragter für den Friedensprozess im Nahen Osten. Außerdem war er als Botschafter in Syrien und Tunesien tätig. Drohnenangriff auf Handelsschiff gemeldet 3.55 Uhr: Das britische Seesicherheitsunternehmen Ambrey meldet am frühen Freitagmorgen einen Drohnenangriff auf ein Handelsschiff etwa 58 Seemeilen südwestlich der jemenitischen Stadt Hodeidah. Das Schiff sei getroffen worden, Verletzte oder Schäden habe es aber nicht gegeben, teilt die Behörde in einer Mitteilung mit. Zwei arabische Staaten machen Druck auf Hamas 2.45 Uhr: Die Staats- und Regierungschefs der USA, Ägyptens und Katars haben Israel und die Hamas am Donnerstag (Ortszeit) zu einer neuen Verhandlungsrunde am 15. August aufgefordert. Die drei Länder, die eine Vermittlerrolle in Hinblick auf ein Abkommen für eine Waffenruhe im Gazastreifen einnehmen, schlugen in einer gemeinsamen Erklärung vor, dass die Gespräche entweder in Doha oder in Kairo stattfinden könnten. "Ein Rahmenabkommen liegt nun auf dem Tisch und es müssen nur noch die Details der Umsetzung geklärt werden", erklären sie und fügen hinzu: "Es gibt keine Zeit mehr zu verlieren und keine Ausreden von irgendeiner Seite für weitere Verzögerungen. Es ist an der Zeit, die Geiseln freizulassen, mit der Waffenruhe zu beginnen und dieses Abkommen umzusetzen." Die Staats- und Regierungschefs bieten außerdem an, einen finalen Überbrückungsvorschlag zur Lösung der immer noch bestehenden Probleme vorzulegen, die bisher dazu führten, dass entweder Israel oder die Hamas dem Abkommen nicht zustimmten. Israelischer Verteidigungsminister richtet sich an Libanesen 1.55 Uhr: Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat sich angesichts des Konflikts mit der libanesischen Hisbollah-Miliz in einer ungewöhnlichen Botschaft direkt an die Bevölkerung des Nachbarlandes gewandt. "Wenn die Hisbollah ihre Aggression fortsetzt, wird Israel sie mit aller Macht bekämpfen", warnt Galant. Israel strebe "nach Frieden, Wohlstand und Stabilität auf beiden Seiten der Nordgrenze. Deshalb werden wir nicht zulassen, dass die Hisbollah-Miliz die Grenze und die Region destabilisiert", sagt er und zitiert ein arabisches Sprichwort: "Wer mit dem Feuer spielt, muss mit Zerstörung rechnen". Israel: USA und EU kritisieren Bestrafung von Diplomaten aus Norwegen 22.18 Uhr: Die USA und die EU haben die Entscheidung Israels, Norwegens Gesandten bei der palästinensischen Autonomiebehörde im israelisch besetzten Westjordanland den diplomatischen Status abzuerkennen, kritisiert. Norwegen spiele seit Langem eine wichtige Rolle für den Dialog mit der palästinensischen Autonomiebehörde und Israel, sagt US-Außenamtssprecher Matthew Miller. Schritte, die dazu führten, Norwegen in dieser Rolle zu behindern, "sind nicht hilfreich", fügt er hinzu. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell verurteilt die "ungerechtfertigte" Entscheidung Israels. Das israelische Handeln "widerspricht dem Geist des Osloer Abkommens und stört die normalen Beziehungen und die Zusammenarbeit mit der Palästinensischen Autonomiebehörde in unverhältnismäßiger Art und Weise", fügt Borrell hinzu. Die in den 1990er-Jahren abgeschlossenen Osloer Verträge sahen unter anderem einen schrittweisen Rückzug Israels aus den besetzten Gebieten vor. Das erste Abkommen war der erste Friedensvertrag zwischen Israel und den Palästinensern überhaupt. Doch selbst einer der Architekten der Verträge, der ehemalige norwegische Staatssekretär Jan Egeland, hatte diese im vergangenen November angesichts des Gazakrieges für hinfällig erklärt. Palästinensische Gesundheitsdienste: 15 Tote nach israelischem Angriff auf Schulen 17.07 Uhr: Bei israelischen Angriffen auf zwei Schulen in der Stadt Gaza sind nach palästinensischen Angaben mindestens 15 Menschen getötet worden. Dutzende weitere erlitten Verletzungen, wie die Gesundheitsdienste in Gaza mitteilen. Die Angaben ließen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen. Die israelische Armee bestätigt die Angriffe auf die Schulen. Sie galten Terroristen der islamistischen Hamas, die im Bereich der beiden Schulen Kommandozentralen betrieben hätten. Nach Ausbruch des Gaza-Kriegs am 7. Oktober wurde der Schulbetrieb im abgeriegelten Küstengebiet eingestellt. Die meisten Schulen dienen heute als Notunterkünfte für Kriegsvertriebene. Etwa 85 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens sind durch den Krieg in die Flucht geschlagen worden. Die Hamas wiederum nutzt Schulen und Krankenhäuser häufig, um dort Kommandozentralen einzurichten und Waffen zu lagern. Auswärtiges Amt drängt Deutsche zur Ausreise aus dem Libanon 15.22 Uhr: Das Auswärtige Amt ruft alle noch im Libanon verbleibende Deutschen zur umgehenden Ausreise aus. In einer Mitteilung heißt es, dass eine Evakuierung möglicherweise nicht durchführbar sei. Lesen Sie hier mehr dazu . Israel entzieht acht norwegischen Diplomaten den Status 14.50 Uhr: Israel entzieht acht entsandten Vertretern Norwegens den Diplomatenstatus. Die Diplomaten seien in der norwegischen Botschaft in Israel stationiert, aber zuständig für die Kontakte mit der palästinensischen Autonomiebehörde, heißt es in einer Mitteilung des israelischen Außenministeriums. Im Mai hatten Norwegen, Spanien und Irland beschlossen, einen palästinensischen Staat anzuerkennen. Das Außenministerium in Jerusalem teilt mit, Außenminister Israel Katz habe Norwegen informiert, dass er den diplomatischen Status norwegischer Vertreter in Israel aufhebe, die für die palästinensischen Gebiete zuständig seien. "Wer uns angreift und eine einseitige Politik gegen uns verfolgt, wird den Preis zahlen", sagt Katz den Angaben zufolge. Zur Begründung ist die Rede von "einer Reihe antiisraelischer und einseitiger Schritte der norwegischen Regierung". Der norwegische Botschafter sei einbestellt worden, um ihm einen entsprechenden Brief zu übergeben. Der diplomatische Status solle den Repräsentanten demnach binnen sieben Tagen nach der Mitteilung entzogen werden. Zypern zu umfangreichen Evakuierungen aus Nahost bereit 10.46 Uhr: Die Republik Zypern ist bereit, im Falle einer Eskalation im Libanon und in Israel bei Evakuierungen von Bürgern der EU und anderen Staaten zu unterstützen. "Wir sind bereit zu helfen, falls es notwendig wird", sagt der Sprecher der Regierung in Nikosia, Giannis Antoniou, der Deutschen Presse-Agentur. Zahlreiche Botschaften von EU-Ländern hätten bereits Kontakt mit der Regierung Zyperns aufgenommen, um Details der möglichen Evakuierungen zu besprechen – darunter sei auch Deutschland. Zypern hat wiederholt bei verschiedenen Krisen im Nahen Osten als Drehscheibe für Hilfs- und Evakuierungsaktionen gedient. Es ist das EU-Land, das geografisch am nächsten zum Nahen Osten liegt. Der Flug aus dem Libanon nach Zypern dauert etwa 35 Minuten. Zudem könnten auch Fähren eingesetzt werden, die Ausreisewillige in die Hafenstädte Limassol oder Larnaka bringen. Auf diesen Routen konnten in den vergangenen Monaten bereits mehrmals Menschen in Sicherheit gebracht werden. Der Evakuierungsplan mit dem Namen "Hestia" sieht den Angaben nach vor, dass Flugzeuge aus EU-Staaten und Drittländern eigene Bürger und ihre Familienmitglieder aus dem Libanon oder Israel holen und nach Zypern bringen. Dazu stehen die Flughäfen von Larnaka und Paphos bereit. Zudem ist in dem Plan detailliert ausgearbeitet, wo die Evakuierten vorübergehend untergebracht würden, bis sie in ihre Heimatländer weiterfliegen. USA schießen Luftfahrzeuge und Raketen der Huthi ab 3.15 Uhr: In den vergangenen 24 Stunden haben Streitkräfte des US-Zentralkommandos nach eigenen Angaben zwei unbemannte Luftfahrzeuge der vom Iran unterstützten Huthi, eine Bodenkontrollstation der Huthi und drei Marschflugkörper in den von der Terrorgruppe kontrollierten Gebieten im Jemen zerstört. Hamas benennt neuen Verhandlungsleiter 0.55 Uhr: Die islamistische Terrorgruppe Hamas soll nach der Tötung ihres Auslandschefs Ismail Hanija einen neuen Verhandlungsleiter für die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen ernannt haben. Khalil al-Haya werde die Hamas bei den indirekten Verhandlungen vertreten und dabei den Weisungen ihres neuen Anführers Jihia al-Sinwar unterstehen, berichtete der saudi-arabische Fernsehsender Al Hadath unter Berufung auf drei palästinensische Quellen, darunter ein Hamas-Beamter. Der kürzlich in Teheran getötete Frontmann Hanija hatte als der Chefdiplomat der Hamas gegolten. Anders als sein Vorgänger Hanija, der als Vorsitzender des Politbüros ein Luxusleben in Katar führte, hält sich Sinwar seit dem von ihm befehligten Massaker der Hamas im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober vergangenen Jahres versteckt. Er wird irgendwo im weitverzweigten Tunnelnetzwerk unter dem blockierten Küstenstreifen vermutet. War die Führung der Hamas bislang auf einen Chef für den Gazastreifen und einen außerhalb des Küstengebiets aufgeteilt, ist die Macht nun in Sinwars Händen gebündelt. Mittwoch, 7. August Vereinigtes Königreich rät von Flügen über den Libanon ab 21.44 Uhr: Die Flugsicherheitsbehörde des Vereinigten Königreichs rät im Vereinigten Königreich registrierten Fluggesellschaften von Flügen über den libanesischen Luftraum ab. Grund dafür sind mögliche Militäraktivitäten in dem Gebiet. Die Empfehlung gilt ab sofort bis zum 4. November. Ägypten verbietet kommende Nacht Flüge über Teheran 20.26 Uhr: Ägypten hat seinen Airlines für die Nacht auf Donnerstag Flüge über der iranischen Hauptstadt Teheran untersagt. "Alle ägyptischen Fluggesellschaften sollten Flüge über Teheran vermeiden", heißt es in einem Sicherheitshinweis der zivilen Luftfahrtbehörde in Kairo. Die Anweisung gilt ab 3 Uhr nachts am Donnerstag (MESZ) für drei Stunden. Ägyptens zivile Luftfahrtbehörde verwies in einer Mitteilung auf eine Warnung der iranischen Behörden, nach denen etwa zur selben Zeit im Land Militärübungen geplant seien. Pläne für Flüge über dieses Gebiet würden seitens des Iran abgelehnt. Solch ein Hinweis Ägyptens sei "sehr ungewöhnlich", schreibt die Organisation OPS Group, die ihre Mitglieder über Risiken und Veränderungen im internationalen Luftverkehr informiert. "Es ist möglich, dass dies ein Hinweis für eine iranische Antwort an Israel ist", schreibt die Gruppe mit Blick auf einen möglicherweise bevorstehenden Angriff, über den seit Tagen spekuliert wird. In so einem Fall könne es zu vielen Störungen im Luftverkehr kommen. Zuvor hatte Jordanien bereits Flugzeuge in seinem Luftraum auf einen möglichen Angriff Irans auf Israel vorbereitet. Alle ankommenden Maschinen wurden zeitweise aufgefordert, vorab mit Treibstoff für 45 zusätzliche Minuten Flug betankt zu werden. Ein iranischer Angriff gegen Israel könnte sich wie im April unter anderem auch am Himmel über Jordanien abspielen. Islamische Länder: Kampf für Palästinenser jetzt noch verstärkt 17.53 Uhr: Der Kampf um Gerechtigkeit für die Palästinenser wird den islamischen Ländern zufolge nach Tötung des terroristischen Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija nun noch verstärkt geführt. Das sagt der Außenminister Gambias, Mamadou Tangara, bei einer Notfallsitzung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), bei der Gambia derzeit den Vorsitz hat. Die Tötung werde die Palästinenserfrage "nicht unterdrücken", sondern deren Dringlichkeit noch stärker hervorheben, sagt Tangara bei dem Treffen in Saudi-Arabien. "Diejenigen, die Frieden und Gerechtigkeit anstreben", würden durch Handlungen wie die Hanija-Tötung nur noch entschlossener handeln. Der Iran hatte die Dringlichkeitssitzung der OIC, der 57 islamische Länder angehören, gemeinsam mit Pakistan beantragt. Die Organisation versteht sich als kollektive Stimme der muslimischen Welt. Anders als der kleineren Arabischen Liga gehören ihr auch einflussreiche nicht-arabische Staaten an, darunter der Iran und die Türkei. Auswärtiges Amt kritisiert israelischen Finanzminister scharf 14.44 Uhr: Das Auswärtige Amt hat den israelischen Finanzminister Bezalel Smotrich scharf kritisiert. Dieser hat zuvor laut israelischen Medienberichten ein Aushungern von Palästinensern im Gazastreifen als moralisch gerechtfertigt bezeichnet, solange bis alle Geiseln freigelassen werden. "Es sind völlig inakzeptable und empörende Äußerungen des israelischen Finanzministers. Wir weisen sie auf das Allerschärfste zurück", so ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Konkret hat Smotrich vorgeschlagen, Hilfsgüter zu blockieren, selbst wenn dies den Hungertod von zwei Millionen Menschen im Gazastreifen bedeute. Er sei sich aber bewusst, dass die internationale Gemeinschaft dies nicht zulassen werde, so der Finanzminister. "Es ist ein Gebot der Menschlichkeit und ein Grundprinzip des humanitären Völkerrechts, das auch im Krieg Zivilistinnen und Zivilisten geschützt werden müssen und zum Beispiel Zugang zu Wasser und Nahrungsmitteln bekommen müssen", so der Sprecher des Auswärtigen Amtes. Auf die Frage, ob die Bundesregierung daran eine Völkermordabsicht erkenne oder diese Äußerungen so bewerte, sagte der Außenamtssprecher, er sei sicher, "dass die Äußerungen auch in Den Haag sehr aufmerksam verfolgt werden, wo ja gerade über diese Art von Fragen beraten wird". Pistorius berät sich mit Israels Verteidigungsminister 13.19 Uhr: Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat mit seinem deutschen Amtskollegen Boris Pistorius über die angespannte Lage in Nahost gesprochen. Galant spricht nach dem Telefonat von einer "wichtigen Diskussion mit meinem Freund". Er habe Pistorius "über die Sicherheitsentwicklungen und Drohungen durch den Iran und seine Verbündeten gegen Israel und die ganze Region informiert". Er dankt dem deutschen Minister dafür, dass er Israel zur Seite stehe. "Die freie Welt muss sich vereinen gegen den größten Unruhestifter und Terror-Exporteur – den Iran", fordert Galant nach Angaben seines Büros. Der israelische Armeesender berichtet, Galant habe in den vergangenen Tagen mit den Verteidigungsministern der USA, Großbritanniens, Deutschlands und Italiens gesprochen. Hintergrund sei der Versuch, "so viele Partner wie möglich für eine internationale Koalition anzuwerben, die Israel unterstützen würde". Ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums sagt, es sei in dem Gespräch von Galant und Pistorius um ein Lagebild gegangen. Konkrete Ergebnisse habe es nicht gegeben. Lufthansa setzt Flüge nach Nahost länger aus 11.24 Uhr: Aus Sicherheitsgründen hat die Lufthansa-Gruppe weitere Flüge in die Krisenregion Nahost gestrichen. So wurden die Verbindungen nach Tel Aviv, Beirut, Teheran sowie nach Amman und Erbil bis einschließlich Dienstag, den 13. August, ausgesetzt, wie der Konzern in Frankfurt berichtet. Damit werden die Ziele für einen weiteren Tag nicht angeflogen. Bis dahin werden die Gesellschaften des Konzerns zudem den Luftraum über dem Irak und dem Iran nicht nutzen. USA verlegen Kampfjets in Nahen Osten 2.45 Uhr: Die USA haben Kampfjets der Marine auf einen Militärstützpunkt im Nahen Osten verlegt, um den Schutz Israels vor möglichen Angriffen des Iran und mit ihm verbündeter Gruppen zu verbessern. Etwa ein Dutzend Kampfflieger des Typs F/A-18 sowie ein Überwachungsflugzeug des Typs E-2D-Hawkeye seien vom Flugzeugträger "USS Theodore Roosevelt" im Golf von Oman zu dem nicht näher identifizierten Stützpunkt geflogen, wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter berichtete. Die Kampfjets hätten den Stützpunkt bereits am Montag erreicht. Blinken appelliert an Iran 1 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat mit eindringlichen Worten vor einer Eskalation des Konflikts zwischen dem Iran und Israel gewarnt. Jeder in der Region sollte verstehen, "dass weitere Angriffe nur das Risiko gefährlicher Folgen erhöhen, die niemand vorhersagen und niemand vollständig kontrollieren kann", sagte Blinken bei einem gemeinsamen Auftritt vor der Presse mit seiner australischen Kollegin Penny Wong sowie den Verteidigungsministern beider Länder im US-Bundesstaat Maryland. "Ich glaube, dass eigentlich niemand eine Eskalation will, niemand will eine Ausweitung des Konflikts, aber es ist sehr wichtig, dass es dazu kommen könnte, selbst wenn es unbeabsichtigt ist", sagte Blinken. Zugleich bekräftigte er die "eiserne" Unterstützung Israels bei der Selbstverteidigung. Auch das US-Militär ergreife weiterhin Schritte, eine Eskalation durch den Iran und seine Verbündeten abzuwehren, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Dienstag, 6. August Kanada will Diplomaten und Familien evakuieren 21.58 Uhr: Kanada will am Mittwochmittag seine Diplomaten sowie deren Familien aus Israel nach Jordanien evakuieren. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Grund dafür soll die angespannte Sicherheitslage im Land und insbesondere der erwartete Angriff des Iran sein. Nach Tötung von Hanija: Sinwar neuer Hamas-Anführer 20.16 Uhr: Knapp eine Woche nach der Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija hat die islamistische Terrorgruppe ihren Leiter des militärischen Flügels, Jihia al-Sinwar, zum neuen Anführer der Organisation bestimmt. Das teilt die Hamas auf der Plattform Telegram mit. Hier lesen Sie mehr. Israelischer Minister: Millionen Palästinenser auszuhungern, wäre "gerecht" 19.54 Uhr: Um die Geiseln der Hamas zu befreien, will der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich die Zivilbevölkerung in Gaza leiden lassen – vermisst dafür aber die moralische Unterstützung anderer Länder. Es sei heutzutage "unmöglich, Krieg zu führen", sagte Smotrich am Montag, wie der US-Sender CNN berichtet. "Niemand auf der Welt würde zulassen, dass wir zwei Millionen Einwohner in Gaza aushungern und verdursten lassen, obwohl das wohl gerecht und moralisch wäre", sagte Smotrich weiter. Lieferungen von Nahrung, Treibstoff oder Geld in den Gazastreifen gingen direkt an die Hamas, so Smotrich. "Man kann die Hamas nicht mit einer Hand bekämpfen und sie mit der anderen Hand versorgen." Baerbock: Deutsche in Nahost sollen Warnungen ernst nehmen 16.11 Uhr: Nach den Attentaten und Drohungen der vergangenen Tage sieht Außenministerin Annalena Baerbock immer noch eine Möglichkeit, eine weitere Eskalation in Nahost zu verhindern. Gleichzeitig mahnt sie die Deutschen in der Region, gefährliche Gebiete schnellstmöglich zu verlassen. "Alle Deutschen in der Region fordere ich auf, unsere Reisewarnungen ernst zu nehmen." "Eine Evakuierungsoperation ist keine Pauschalreise und trotz aller Sicherheitsmaßnahmen mit Gefahren und Unsicherheiten verbunden", hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Niemand solle sich darauf verlassen, dass eine Evakuierung aus dem Libanon problemlos möglich sein werde. Vielmehr sollten die jetzt noch vorhandenen Ausreisemöglichkeiten dringend genutzt werden. Baerbock schrieb: "Niemandem ist geholfen, wenn mehr Menschen ihr Zuhause verlassen müssen und mehr Kinder ihre Eltern verlieren." Ein weiterer Krieg würde auf allen Seiten nur neues Leid bringen. Auch dürfe die Chance auf einen humanitären Waffenstillstand, die Freilassung der Geiseln und die Linderung des Leids in Gaza jetzt nicht verspielt werden. Darauf müssten sich alle Bemühungen konzentrieren. Fünf Tote bei israelischem Angriff im Libanon 15.27 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im Süden des Libanon sind fünf Menschen getötet worden. Unter Häusertrümmern nahe der Stadt Nabatija werde nach weiteren Opfern gesucht, teilt das Gesundheitsministerium der Staatsagentur NNA zufolge mit. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, vier Hisbollah-Mitglieder seien getötet worden. Im Norden Israels wurden Medienberichten zufolge fast zeitgleich ein Mann lebensgefährlich und eine Frau leicht verletzt. Augenzeugen filmten eine offenbar mit Sprengstoff beladene Drohne, die in der Küstenstadt Naharija niederging. Israels Armee teilt mit, mehrere "feindliche Drohnen" seien aus dem Libanon gekommen. Eine davon sei durch Israels Raketenabwehr abgefangen worden. Palästinenser: Acht Tote bei zwei israelischen Einsätzen im Westjordanland 12.05 Uhr: Bei zwei Einsätzen israelischer Sicherheitskräfte im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben acht Menschen getötet worden. Dem palästinensischen Gesundheitsministerium zufolge starben bei den Einsätzen am frühen Dienstagmorgen vier Menschen in der Region um die Stadt Tubas und vier weitere im als Hochburg islamistischer Gruppen geltenden Dschenin. Die israelische Armee erklärt ihrerseits, bei Luftangriffen in der Region Dschenin "bewaffnete Terrorzellen" getroffen zu haben. Die israelische Armee macht zunächst keine Angaben zur Zahl der Opfer. Das palästinensische Gesundheitsministerium meldet insgesamt sechs Tote. Zu dem Angriff in Dschenin erklärt die Hilfsorganisation Roter Halbmond, es gebe dort "vier Märtyer", drei weitere Menschen seien verletzt worden, einer davon schwer. Von "vier Märtyrern und sieben Verletzten" schreibt das Gesundheitsministerium mit Blick auf den Angriff in der Region Tubas. Dieser habe die Ortschaft Akaba betroffen. Einwohnern von Akaba zufolge erreichten israelische Sicherheitskräfte die Ortschaft im Morgengrauen und umzingelten das Haus eines Bewohners namens Amid Ghanam. Daraufhin sei es zu Auseinandersetzungen zwischen Soldaten und jungen Männern gekommen. Ghanam und zwei weitere Menschen seien getötet worden – sowie ein weiterer Jugendlicher in der Nähe eines Krankenhauses, erklärt der Gouverneur von Tubas, Ahmed Assad. Libanesische Behörden: Vier Hisbollah-Kämpfer bei israelischem Angriff getötet 11.59 Uhr: Im Süden des Libanon sind Behördenangaben zufolge vier Hisbollah-Kämpfer bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilt, traf ein israelischer Angriff ein Haus in der Ortschaft Majfadun. Aus Sicherheitskreisen heißt es, bei den vier Getöteten handle es sich ausschließlich um Kämpfer der pro-iranischen Hisbollah-Miliz. Palästinenser nach Stichattacke nahe Jerusalem erschossen 11.55 Uhr: Bei einer Stichattacke nahe Jerusalem ist der palästinensische Angreifer nach Polizeiangaben erschossen worden. Ein Passagierbus aus dem besetzten Westjordanland in Richtung Jerusalem sei an einer Militärsperre für eine Kontrolle angehalten worden, teilt die israelische Polizei mit. Einer der ausgestiegenen Passagiere habe eine Grenzpolizistin plötzlich mit einem Schraubenzieher angegriffen und damit auf sie eingestochen. Sicherheitskräfte hätten daraufhin das Feuer auf den Angreifer eröffnet. Er sei anschließend für tot erklärt worden. Es sei unter anderem ein Messer bei ihm gefunden worden. Iran dementiert Berichte über Festnahme nach Hanija-Anschlag 11.35 Uhr: Irans Justiz dementiert Berichte über Festnahmen von Sicherheitsbeamten nach dem tödlichen Anschlag auf den Auslandschef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, in Teheran. "Die Spekulationen diesbezüglich in der westlichen Presse sowie den sozialen Medien sind falsch", sagt Justizsprecher Asghar Dschahangir auf einer Pressekonferenz. Es habe nach dem Anschlag zwar intensive Ermittlungen gegeben, aber keine Festnahmen, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Isna. Über die Festnahmen hatten die "New York Times" und der britische "Telegraph" unter Berufung auf iranische Beamte berichtet. Auch in den persischsprachigen sozialen Medien wurden über eine Sicherheitslücke sowie über eine Zusammenarbeit iranischer Agenten mit dem israelischen Geheimdienst Mossad spekuliert. Die Sicherheitskommission des iranischen Parlaments dementiert dies kategorisch. Eine "Infiltration" des iranischen Sicherheitsapparats durch den Mossad habe es nicht gegeben. Bericht: Russland unterstützt Iran mit Flugabwehrsystemen 6.53 Uhr: Russland hat einem Medienbericht zufolge mit der Lieferung von modernen Radaranlagen und Ausrüstung zur Luftverteidigung an den Iran begonnen. Der Iran habe zuvor in Vorbereitung eines möglichen Krieges mit Israel moderne Flugabwehrsysteme von Russland angefordert, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf zwei iranische Beamte, die mit der Kriegsplanung vertraut sein sollen. Sie hätten entsprechende Berichte iranischer Medien bestätigt. Die Lieferung sei angelaufen, heißt es nach Gesprächen des Sekretärs des russischen Nationalen Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, mit ranghohen Vertretern des Irans in der iranischen Hauptstadt Teheran. Kremlchef Wladimir Putin hatte seinen Vertrauten inmitten wachsender Ängste vor einem Flächenbrand im Nahen Osten zu Gesprächen in den Iran geschickt. Auf dem Programm des früheren russischen Verteidigungsministers standen Treffen mit dem Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrates des Iran, Ali Akbar Ahmadian, und dem Generalstabschef der iranischen Streitkräfte, Mohammed Bagheri. Schoigu wurde außerdem vom neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian empfangen. USA: Kein konkreter Zeitpunkt für möglichen Iran-Angriff bekannt 3.47 Uhr: Die US-Regierung hat nach eigenen Angaben keine konkreten Hinweise auf einen möglichen Zeitpunkt eines potenziellen iranischen Angriffs auf Israel. Das Nationale Sicherheitsteam habe Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris darüber informiert, dass der Zeitpunkt eines möglichen Angriffs des Iran und der Hisbollah auf Israel ungewiss sei, teilt das US-Präsidialamt mit. In einem Briefing seien Biden und Harris über die Lage im Nahen Osten informiert worden, einschließlich der Bedrohungen Israels und der US-Streitkräfte durch den Iran und seine Verbündeten. Auch der Angriff auf den irakischen Luftwaffenstützpunkt Ain al-Asad und mögliche Reaktionen darauf seien Thema gewesen. Pentagon: US-Soldaten bei Angriff im Irak verletzt 2 Uhr: Bei einem Angriff auf einen Militärstützpunkt im Irak sind nach ersten Erkenntnissen des Pentagons mehrere US-Soldaten verletzt worden. Das sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums in Washington. Demnach war der von US-Truppen und Partnern genutzte Luftwaffenstützpunkt Al-Asad mutmaßlich mit einer Rakete angegriffen worden. "Ersten Hinweisen zufolge wurden mehrere US-Soldaten verletzt", erklärte der Sprecher. "Das Personal des Stützpunkts führt derzeit eine Schadensbewertung durch." Man werde über die weiteren Erkenntnisse zeitnah informieren. Das Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris seien über den Vorfall in Kenntnis gesetzt worden. Es seien "Maßnahmen erörtert" worden, um US-Streitkräfte zu verteidigen "und auf jeden Angriff auf unser Personal auf eine Weise und an einem Ort unserer Wahl zu reagieren". Blinken: USA arbeiten rund um die Uhr an Ende der Gewaltspirale 00.30 Uhr: Die USA arbeiten laut Außenminister Antony Blinken "rund um die Uhr" daran, eine Eskalation im Nahen Osten zu verhindern. Blinken forderte Israel und die islamistische Palästinenserorganisation Hamas am Montag auf, "diesen Kreislauf der Gewalt" durch eine Waffenruhe zu durchbrechen. Bei einem Treffen mit der australischen Außenministerin Penny Wong sagte Blinken, dass eine Eskalation "nur zu mehr Konflikt, mehr Gewalt und mehr Unsicherheit führen würde". Es gebe eine "sehr einfache Botschaft - alle Parteien müssen von einer Eskalation Abstand nehmen", sagte Blinken weiter. Eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas "wird Möglichkeiten für eine dauerhafte Ruhe eröffnen, nicht nur im Gazastreifen selbst, sondern auch in anderen Gebieten, in denen sich der Konflikt ausbreiten könnte". Er betonte: "Es ist dringend notwendig, dass alle Parteien in den kommenden Stunden und Tagen die richtigen Entscheidungen treffen." Im Weißen Haus beriet US-Präsident Joe Biden mit seinem nationalen Sicherheitsteam über "die Entwicklungen im Nahen Osten". An dem Treffen nahm auch Vizepräsidentin Kamala Harris teil. Zuvor hatte Biden mit König Abdullah II. von Jordanien telefoniert und Blinken mit dem Regierungschef Katars sowie dem ägyptischen Außenminister. Die beiden Länder gelten als Vermittler in der Region. Raketenangriff auf Stützpunkt der US-geführten Koalition im Irak 00.01 Uhr: Im Westen des Irak sind mehrere Raketen auf einen Stützpunkt der von den USA angeführten internationalen Militärkoalition abgefeuert worden. Sie seien am Montag auf dem Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad in der Provinz Al-Anbar sowie in einem benachbarten Dorf eingeschlagen, verlautete aus irakischen Militärkreisen. Ein Kommandeur einer pro-iranischen Miliz sprach gegenüber AFP von mindestens zwei Raketen. Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas am 7. Oktober haben die Angriffe auf von der US-Armee genutzte Stützpunkte im Irak und in Syrien deutlich zugenommen. Der Raketenangriff vom Montag erfolgte zu einer Zeit, in der ein Angriff des Iran und seiner Verbündeten auf Israel nach der Tötung hochrangiger Vertreter der Hamas und der libanesischen Hisbollah erwartet wurde. Montag, 5. August Iran beruft Treffen islamischer Länder ein 20.45 Uhr: Vor dem Hintergrund der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten will der Iran mit den islamischen Ländern über die Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija beraten. Dafür ist am Mittwoch auf der Ebene der Außenminister eine Dringlichkeitssitzung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Saudi-Arabien geplant, wo die OIC ihren Sitz hat. Bei dem Treffen in der Küstenstadt Dschidda solle es um die "Verbrechen der israelischen Besatzung" gehen, darunter die "Ermordung" Hanijas im Iran, teilte die Organisation mit. Der Iran hat die OIC-Sitzung nach Darstellung des Außenministeriums in Teheran gemeinsam mit Pakistan beantragt. Die Organisation gehören 57 Länder an und sie versteht sich als Stimme der muslimischen Welt. Anders als in der kleineren Arabischen Liga nehmen auch einflussreiche nicht-arabische Staaten teil, darunter der Iran, Pakistan und die Türkei. Israels Außenminister: Iran hat beschlossen, uns anzugreifen 20.20 Uhr: Laut dem israelischen Außenminister Israel Katz hat der Iran beschlossen, Israel anzugreifen. Das habe der amtierende iranische Außenminister Ali Bagheri dem ungarischen Außenminister Péter Szijjártó mitgeteilt, der diese Information direkt an Katz übermittelt habe, berichtet die "Jerusalem Post". "Der Iran hat uns mitgeteilt, dass er beabsichtigt, Israel anzugreifen", sagte Katz. Er forderte die Welt auf, Iran für jede aggressive Aktion zu bestrafen. Nach der Tötung zweier wichtiger Gegner Israels ist die Sicherheitslage im Nahen Osten noch angespannter als ohnehin schon. Die iranische Führung in Teheran und ihre Verbündeten wollen Israel für Anschläge auf den Hamas-Auslandschef und einen anderen ranghohen Kommandeur bestrafen. Der genaue Zeitpunkt der Angriffe ist unklar, könnte aber nach Medienberichten unmittelbar bevorstehen. UN kündigen Mitarbeitern des UNRWA wegen Terror-Beteiligung 19.53 Uhr: Nach schweren Terror-Vorwürfen haben die Vereinten Nationen die Zusammenarbeit mit neun Mitarbeitern des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA gekündigt. Eine seit Monaten laufende Untersuchung sei zu dem Schluss gekommen, dass "erhaltene Hinweise darauf hindeuten, dass UNRWA-Mitarbeiter möglicherweise an den bewaffneten Angriffen vom 7. Oktober 2023 beteiligt waren", teilte die Weltorganisation mit. Auf Nachfrage räumte ein UN-Sprecher ein, dass die Vorwürfe Israels nicht mit letzter Sicherheit von den Vereinten Nationen bestätigt werden konnten, die Beweislage die Kündigungen aber rechtfertige. Demnach waren die Mitarbeiter mit großer Wahrscheinlichkeit an den Terrorakten beteiligt. Details zu der Beteiligung wurden nicht genannt. In zehn weiteren Fällen habe die Beweislage dagegen nicht ausgereicht, um die Arbeitsverhältnisse zu beenden. UNRWA war im Januar in die Schlagzeilen geraten, weil Israel behauptete, dass zwölf Mitarbeiter in die verheerenden Terrorakte der islamistischen Hamas vom 7. Oktober verwickelt gewesen seien – später kamen Vorwürfe gegen weitere Personen hinzu. Einige der wichtigsten Geldgeber, darunter die USA und Deutschland, setzten ihre Zahlungen vorübergehend aus. Eine weitere Untersuchung, die sich damit beschäftigte, inwieweit UNRWA seinen Neutralitätsvorgaben gerecht werde, bescheinigte der Organisation einige "robuste" Mechanismen, sah aber auch Verbesserungsbedarf. Bundeswehr plant wohl Evakuierung von Deutschen 19.45 Uhr: Die Bundeswehr hat Vorbereitungen für eine großangelegte Evakuierungsoperation deutscher Staatsbürger im Nahen Osten getroffen. Laut Informationen des "Spiegel" hält die Luftwaffe Transportmaschinen bereit, um deutsche Staatsbürger aus dem Libanon zu evakuieren. Mehr dazu lesen Sie hier. So sind Israel und der Iran militärisch aufgestellt 15.44 Uhr: Laut dem "Global Firepower Index" belegt der Iran Platz 14 der militärisch stärksten Länder und Israel Platz 17. Der "Global Firepower Index" gibt einen Überblick über die Fähigkeiten eines Landes zur konventionellen Kriegsführung. Er berücksichtigt dabei unter anderem Faktoren wie die Größe des stehenden Heeres, Menschen im wehrfähigen Alter, Anzahl an Kriegsgerät und wirtschaftliche Stärke. Doch der Index bezieht einen wichtigen Faktor nicht mit ein: die Qualität der Waffen. Was das genau bedeutet, lesen Sie hier . Sekretär des russischen Sicherheitsrats zu Gesprächen im Iran 14.26 Uhr: Der Sekretär des russischen Sicherheitsrats und frühere Verteidigungsminister, Sergej Schoigu, ist zu Gesprächen im Iran eingetroffen, das berichten russische und iranische Nachrichtenagenturen. Bei dem Besuch soll es um die Stärkung der bilateralen Beziehungen in den Gebieten Wirtschaft und Sicherheit gehen. Aber auch die regionale und globale Lage steht auf der Themenliste. Den russischen Medien zufolge soll Schoigu den neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian, den Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrats, Ali Akbar Ahmadian, und den Generalstabschef der Armee, Mohammad Bagheri, treffen. Der Besuch Schoigus im Iran erfolgt vor dem Hintergrund internationaler Bemühungen, eine militärische Eskalation im Nahen Osten abzuwenden. Teheran und seine Verbündeten, die radikalislamische Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz, machen Israel für die Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanija in der vergangenen Woche in Teheran verantwortlich und haben mit Vergeltung gedroht. Russland hatte die Tötung Hanijas scharf verurteilt und erklärt, diese könnte die bereits angespannte Situation in der Region destabilisieren. Iran warnt vor Flügen durch den eigenen Luftraum 14.20 Uhr: Der Iran hat eine Warnung für den eigenen Luftraum herausgegeben. Wie die "Jerusalem Post" berichtet, gilt die Warnung ab sofort und für alle Flüge über den Westen, Nordosten und die Mitte des Iran. Dies könnte darauf hindeuten, dass ein Angriff auf Israel möglicherweise kurz bevorsteht. Im Rahmen einer G7-Konferenz hatte auch schon US-Außenminister Anthony Blinken davor gewarnt, dass ein Angriff des Iran möglicherweise noch heute erfolgen könnte. Und dann stürzt der Himmel ein 14.05 Uhr: Lässt sich ein großer Krieg in dieser Region noch abwenden? Auf den Iran, der nach Rache für den Hanija-Mord schreit, kommt es jetzt an – und auch auf Israel, das einen Mehrfrontenkrieg eigentlich vermeiden muss, schreibt t-online-Kolumnist Gerhard Spörl . Lufthansa weitet Flugstreichungen nach Nahost aus 13.15 Uhr: Die Lufthansa-Gruppe lässt aufgrund der kritischen Sicherheitslage in Nahost ihre Flüge nach Tel Aviv, Beirut und jetzt auch Teheran bis einschließlich 12. August ausfallen. Verbindungen nach Ammann in Jordanien und Erbil im Irak werden bis zum 7. August gestrichen, wie die Airline mitteilt. Zudem meiden die Fluggesellschaften der Gruppe, zu der auch Swiss und Austrian Airlines gehören, den Luftraum über dem Iran und Irak ebenfalls bis zum 7. August. Israelische Armee meldet Tod von Hamas-Wirtschaftsminister 10.25 Uhr: Die israelische Armee hat den Tod des Hamas-Terroristen Abed Al-Zeriei vermeldet. Al-Zeriei sei der Grund dafür gewesen, warum die humanitäre Hilfe nicht die Zivilbevölkerung im Gazastreifen erreicht habe, teilte die Armee dazu mit. Im Gazastreifen war er als Wirtschaftsminister tätig und soll auch für die Waffenbeschaffung für den militärischen Arm der Hamas zuständig gewesen sein. Laut der Armee hat die israelische Luftwaffe Al-Zeriei auf Anweisung des Geheimdienstes getötet. Israel kritisiert australischen Bericht zu Angriff auf Gaza-Hilfskonvoi 8.35 Uhr: Israel hat den jüngst vorgelegten Bericht der australischen Regierung zu einem tödlichen israelischen Angriff auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen kritisiert. Israels Botschaft in Canberra schreibt in einer offenen diplomatischen Erklärung, die australische Regierung habe "bedauerlicherweise einige falsche Darstellungen gemacht und entscheidende Details ausgelassen". Dies betreffe etwa die Bereitschaft der israelischen Armee (IDF) zur Zusammenarbeit. "Die IDF hat die volle Verantwortung für die schweren Fehler übernommen, die zu dem tragischen Vorfall in der Nacht zum 1. April geführt haben", heißt es in der Botschaftserklärung. Bei dem versehentlichen Drohnenangriff auf den Hilfskonvoi waren sieben Mitarbeiter der Organisation WCK getötet worden, darunter neben einem Australier auch Helfer aus Großbritannien, Polen und Kanada. WCK verteilt Lebensmittel und Wasser im Gazastreifen und war auch maßgeblich an der Organisation von Hilfslieferungen auf dem Seeweg beteiligt. In einem am Freitag veröffentlichten Bericht der australischen Regierung hieß es, die israelischen Verantwortlichen hätten bewaffnete Sicherheitsleute des Hilfskonvois fälschlicherweise für Hamas-Kämpfer gehalten. Israel habe im Nachgang aber "zeitnah" und "angemessen" reagiert. Deutsche Politiker fordern Unterstützung der Bundeswehr für Israel 7.12 Uhr: Ein iranischer Angriff auf Israel wird immer wahrscheinlicher. CDU-Außenpolitiker Kiesewetter fordert daher militärische Unterstützung durch die Bundeswehr. Mehr dazu lesen Sie hier . Israelische Soldaten offenbar bei Attacke verletzt 4 Uhr: Im Norden Israels sind bei einem nächtlichen Angriff aus dem Libanon nach Angaben der israelischen Armee zwei ihrer Soldaten leicht verletzt worden. Mehrere verdächtige Luftobjekte hätten die Grenze zwischen dem nördlichen Nachbarland und Israel überquert, teilte das Militär am frühen Morgen über die Plattform Telegram mit. Die Flugabwehr sei eingesetzt worden und eines der Objekte nahe dem Kibbuz Ajelet Haschahar niedergegangen. Die dabei verletzten Soldaten seien zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden. Bei einem Luftalarm, der in anderen Gegenden Nordisraels ausgelöst wurde, handelte es sich nach Armeeangaben um Fehlalarm. Biden beruft Krisensitzung im Weißen Haus ein 3.30 Uhr: US-Präsident Joe Biden wird am Montag (Ortszeit) sein Nationales Sicherheitsteam zu einer Lagebesprechung über die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten ins Weiße Haus einberufen. Das teilt das US-Präsidialamt mit. Außerdem will Biden mit dem jordanischen König Abdullah sprechen. Jordanien gilt als wichtiger Verbündeter der USA in der Region und spielt eine zentrale Rolle bei Vermittlungsbemühungen im Nahostkonflikt. USA: Amerikaner sollen Libanon verlassen 3.26 Uhr: Auch die USA und Großbritannien fordern ihre Staatsbürger auf, den Libanon sofort zu verlassen. Zuvor hatten schon Deutschland und Frankreich ihre Staatsbürger im Libanon aufgefordert, das Land wegen der Gefahr einer militärischen Eskalation im Nahen Osten zu verlassen. USA sagen Israel "eiserne Unterstützung" zu 3 Uhr: Israel kann nach Angaben der US-Regierung bei einem Vergeltungsangriff des Iran fest mit Verteidigungshilfe durch das US-Militär rechnen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin telefonierte am Sonntag (Ortszeit) mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant und sicherte ihm "eiserne Unterstützung" bei der Selbstverteidigung zu, wie das Pentagon anschließend mitteilte. Gesprochen wurde demnach auch über amerikanische Truppenverlegungen als Sicherheitsmaßnahme – um den Schutz der US-Streitkräfte zu erhöhen, Israels Verteidigungsfähigkeit zu stärken sowie zu Zwecken der Abschreckung und um Spannungen in der Region zu entschärfen, wie es hieß. Austin habe sich zudem für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und ein Abkommen zur Freilassung der im Gazastreifen verbliebenen Geiseln starkgemacht, teilte sein Ministerium weiter mit. Diplomaten in Teheran – G7-Beratungen über Video 1 Uhr: Arabische Diplomaten sollen einem Zeitungsbericht zufolge in Teheran vorstellig geworden sein und sich dort für eine möglichst maßvolle Reaktion auf die Attentate eingesetzt haben. Die iranische Führung habe den Emissären jedoch beschieden, es sei ihr gleichgültig, ob der geplante Vergeltungsschlag einen Krieg auslöst, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Personen, die mit den Inhalten der Gespräche vertraut seien. Der iranische Präsident Massud Peseschkian empfing den jordanischen Außenminister Aiman al-Safadi und sagte im Zusammenhang mit der Tötung Hanijas: "Diese feige Tat war ein Verstoß gegen alle internationalen Gesetze und ein großer Fehler der Zionisten (Israel), der nicht unbeantwortet bleiben wird." Seine Regierung wolle zwar Frieden und Stabilität in der Region, aber die Voraussetzung dafür sei "ein Ende der israelischen Verbrechen, insbesondere in Gaza", wurde Peseschkian vom Präsidialamt zitiert. In einer gemeinsamen Videokonferenz riefen die G7-Außenminister alle Konfliktparteien zur größtmöglichen Zurückhaltung auf, um eine zusätzliche Eskalation zu verhindern. In der aktuellen Situation brauche es Dialog und Mäßigung, sagte Italiens Außenminister Antonio Tajani. Sein Land führt derzeit den G7-Vorsitz und organisierte die kurzfristig einberufene Konferenz der Gruppe, der auch Deutschland angehört. Ältere Nachrichten zum Nahostkonflikt lesen Sie hier .