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Unwetter: Hagel verletzt Menschen, Keller laufen voll

Am Dienstagabend haben starke Regenfälle die Feuerwehren in großen Teilen Deutschlands auf Trab gehalten. Ein Mensch wurde durch Hagelkörner verletzt. In der Nacht zum Mittwoch gab es schwere Unwetter im Westen und Süden Deutschlands. In vielen Orten waren Feuerwehren pausenlos im Einsatz, mussten vollgelaufene Keller auspumpen, Bäume von Fahrbahnen räumen sowie Menschen helfen, die mit ihrem Auto steckengeblieben waren. Ein Eurocity ist in Bayern mit einem in den Gleisbereich gestürzten Baum kollidiert und liegengeblieben. Das berichtete ein Sprecher der Deutschen Bahn am Dienstagabend. Bei dem Vorfall nahe Bad Endorf (Landkreis Rosenheim) seien rund 260 Menschen an Bord gewesen. Laut Bundespolizei gab es keine Verletzten. Der Streckenabschnitt zwischen Bad Endorf und Prien nahe dem Chiemsee ist seit etwa kurz nach 19 Uhr nicht befahrbar. Mit einer Freigabe der Strecke sei in den Morgenstunden des Mittwochs zu rechnen, so die DB. Die Oberleitung sei beschädigt und müsse repariert werden. Die Passagiere seien mit Kleinbussen nach Prien gebracht worden. Wassermassen in Gondelsheim Für viele Regionen wurden Wetterwarnungen herausgegeben. In Cloppenburg westlich von Bremen rechnete man bis zum Morgen neben Gewittern mit Starkregen und schweren Sturmböen sowie kleinkörnigen Hagel, hieß auf der Warnseite des Bundes. Wegen eines heftigen Unwetters sind in Karlsruhe und Umgebung Straßen überflutet worden und Keller vollgelaufen. Mancherorts stehe das Wasser einen halben Meter hoch auf der Straße oder in Unterführungen, sagte ein Polizeisprecher. Verletzte gebe es nicht. Besonders betroffen war der Bereich um Bretten und Bruchsal. In Gondelsheim, etwa 15 Kilometer westlich von Karlsruhe, wurden Autos von den Wassermassen weggespült, sagte ein Feuerwehrsprecher. Es herrschte "absolutes Chaos". Ein Helfer habe sich nach Angaben der Feuerwehr beim Transport von Sandsäcken verletzt. In dem Ort war die Saalbach nach Auskunft der Polizei an einigen Stellen über die Ufer gelaufen. Nach erster Einschätzung der Feuerwehr waren zunächst keine Evakuierungsmaßnahmen nötig, sagte ein Polizeisprecher. Menschen, die in Fahrzeugen vom Wasser umgeben waren, hätten sich gemeldet. Über Verletzte war nach ersten Informationen nichts bekannt. In Bruchsal im Landkreis Karlsruhe war aufgrund zunächst steigender Pegel die Altstadt des Stadtteils Heidelsheim überflutet. Zwischenzeitlich habe das Wasser bis zu 1,50 Meter hoch gestanden, teilte die Feuerwehr mit. Nach Angaben der Hochwasserzentrale erreichte der Fluss Saalbach am Pegel Bruchsal gegen 2.30 Uhr mit gut 2,13 Metern den höchsten Stand. Dieser lag demnach knapp über der Marke für ein sogenanntes 100-jährliches Hochwasser von 2,10 Metern. Polizisten waren im Zusammenhang mit dem Unwetter zu rund 100 Einsätzen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe ausgerückt, sagte der Polizeisprecher. Bei der Feuerwehr waren es bereits zu einem früheren Zeitpunkt etwa 500 gewesen. Polizei: Nicht dringliche Fahren vermeiden Die Karlsruher Polizei bittet Menschen angesichts der Unwetterlage darum, auf nicht dringliche Fahrten zu verzichten. "Sollten Sie im betreffenden Gebiet unterwegs sein, informieren Sie sich im Vorfeld über befahrbare Strecken", hieß es in einer Mitteilung. "Wir bitten die Bevölkerung, sich regelmäßig über die aktuelle Lage zu informieren und sich an die Anweisungen der Einsatzkräfte vor Ort zu halten." Die Straßenmeisterei des Landkreises fahre mit Lastwagen die Bundesstraßen im Schadensgebiet ständig ab, um die Erreichbarkeit über das Straßennetz zu testen, teilte der Kreisfeuerwehrverband mit. In Linkenheim-Hochstetten schlug ein Blitz in das Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses ein, das daraufhin in Brand geriet, wie der Sprecher sagte. Die Feuerwehr löschte das Feuer. Die Bewohner kamen zwischenzeitlich zum Teil in einer Kirche unter, da das Haus ohne Gas und Strom ist. Gewitter und Regen haben in Trier zu Verkehrsbeeinträchtigungen geführt. Die Kreisstraße 5 zwischen Biewer und Aach war wegen Überflutung voll gesperrt, wie die Polizei am späten Abend mitteilte. Es seien Bäume umgestürzt und an mehreren Stellen liege Geröll auf Straßen. Verletzt wurde nach ersten Kenntnissen der Polizei niemand. Hagelkorn trifft Menschen – Platzwunde Unwetter mit Regen und auch Hagel haben in mehreren Städten von Nordrhein-Westfalen für vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume gesorgt. "Alle verfügbaren Einsatzkräfte sind im Einsatz", sagte ein Sprecher der Duisburger Feuerwehr am Abend. Fast das ganze Stadtgebiet sei betroffen. Ganz klarer Schwerpunkt der Einsätze seien Probleme mit Wasser - Überflutungen in Kellern und Unterführungen. Schwerverletzte gebe es bislang nicht. Allerdings sei ein Mensch so schwer von einem Hagelkorn getroffen worden, dass er eine Platzwunde am Kopf davongetragen habe. Ansonsten beobachte man "das Übliche, nur in viel". Bislang seien 190 Einsätze zu verzeichnen. Die Polizei berichtete zudem von mehreren überfluteten Stellen auf der Autobahn 59 und Autobahn 42 in der Nähe von Duisburg . Man warne vor Aquaplaning . In Bonn berichtete die Polizei von rund 30 Einsätzen. "Vollgelaufene Keller, abgebrochene Äste, Bäume auf der Fahrbahn", zählte ein Sprecher auf. Größere "Sachen" seien allerdings nicht dabei gewesen. In Haltern am See fuhr die Feuerwehr ebenfalls mehrere Einsätze. Auch dort ging es für die Einsatzkräfte vor allem um vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume. Zunächst liege die Zahl der Einsätze bei etwa 15. Menschenleben sei nach vorläufigen Erkenntnissen nicht in Gefahr. "Auch gibt es keine Flüsse, die über das Ufer treten." Auf der Webseite des Flughafens in Dortmund war zu sehen, dass ein Flug aus Porto umgeleitet wurde - zum Flughafen Münster/Osnabrück. Mehrere Medien stellten das in den Zusammenhang des Unwetters. Baum umgestürzt – Bahnstrecke gesperrt Ein mutmaßlich wegen Unwetters umgestürzter Baum hat die Bahnfahrt von 80 Zugpassagieren bei Hennef in Nordrhein-Westfalen ungeplant beendet. Zu dem Vorfall kam es am Dienstagabend, wie ein Sprecher der Bahn erklärte. Der Baum sei "ziemlich sicher unwetterbedingt" auf den Streckenabschnitt zwischen Siegburg/Bonn und Hennef gestürzt, sagte er. Dadurch habe eine S-Bahn nicht mehr weiterfahren können. 80 Reisende seien dann "vor Ort" in einen anderen Zug umgestiegen. Danach wurde den Angaben zufolge ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Schon nach gewisser Zeit sei der Streckenabschnitt aber wieder einspurig befahrbar gewesen, so der Sprecher. Über den Vorfall hatten zuvor mehrere Medien berichtet. Im niedersächsischen Landkreis Ammerland ist aufgrund des Unwetters ein Baum auf eine Oberleitung gestürzt und hat Behinderungen im Bahnverkehr ausgelöst. Infolge des Unfalls kam der Zugverkehr am Bahnhof Augustfehn in Apen am späten Dienstagabend komplett zum Erliegen, wie die Feuerwehr mitteilte. Ein Personenzug, der sich auf der Strecke befand, wurde gestoppt. Inzwischen hätten die etwa 120 bis 130 Passagiere den Zug verlassen könnten, teilte die Feuerwehr weiter mit. Pflegeheim in Ostfriesland evakuiert Heftige Starkregenfälle in Ostfriesland haben am Abend zu Hunderten Feuerwehreinsätzen geführt. Betroffen gewesen sei vor allem die Stadt Aurich, sagte ein Sprecher der Einsatzzentrale in Wittmund . Ein Pflegeheim habe evakuiert werden müssen. Wie viele Menschen betroffen waren, stand zunächst nicht fest. Auch ein Krankenhaus sei von dem Unwetter stark getroffen gewesen. Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk versuchten, den Keller auszupumpen, um eine Evakuierung zu verhindern. "Man holt gerade Sandsäcke heran", sagte der Sprecher. Autos überschlagen sich im Regen Bei einem Unfall wegen Starkregens haben sich auf der Autobahn 9 im oberbayerischen Landkreis Eichstätt zwei Autos überschlagen. Nach aktuellem Kenntnisstand hatte am Dienstagabend ein Autofahrer in Fahrtrichtung München auf der Höhe von Denkendorf wetterbedingt die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, wie die Polizei mitteilte. Der Wagen stieß gegen die Mittelleitplanke und ein zweites Auto, woraufhin beide Fahrzeuge rechts von der Fahrbahn abkamen und sich überschlugen. Die Fahrerin des zweiten Autos kam mit leichten Verletzungen davon, der andere Fahrer und eine weitere Insassin seines Wagens wurden laut Polizei mittelschwer verletzt. Blitzeinschlag in Würselen sorgt für Dachstuhlbrand Mehrere Blitzeinschläge haben in der Städteregion Aachen in der Nacht zu Einsätzen geführt. In Würselen setzte ein Blitzeinschlag einen Dachstuhl in Brand, wie ein Sprecher der Polizei erklärte. Das entsprechende Wohnhaus wurde durch das Feuer demnach stark beschädigt und blieb unbewohnbar. Verletzte gab es einem Sprecher zufolge keine. In unmittelbarer Nähe des betroffenen Wohnhauses habe dann ein weiterer Blitz in einen Keller eingeschlagen. Dort kam es laut Polizei allerdings nicht zum Brand. Zusätzlich zu den Blitzeinschlägen seien in der Nacht wegen der Unwetter mit viel Regen viele Keller vollgelaufen. Verletzt wurde dabei aber nach bisherigen Erkenntnissen niemand.