Wallbox selbst installieren: Ist das erlaubt? Das sollten Sie beachten
Die eigene Wallbox zu installieren klingt verlockend, aber nicht jeder Handgriff ist erlaubt. Wichtige Infos zur Montage und Vorschriften hier. Eine private Ladestation zu Hause ist für viele Eigenheimbesitzer mit E-Auto inzwischen fast Standard. Das Auto hat ausreichend Zeit zum Stromtanken – und der Halter muss nicht auf die Uhr schauen, um nach dem Beenden des Ladevorgangs sein Fahrzeug schnell umzuparken. Darüber hinaus ist das Laden zu Hause wesentlich günstiger als an kommerziellen Ladestationen. Insbesondere, wenn hierfür ein dynamischer Stromtarif genutzt wird. Allerdings ist die Installation gar nicht so einfach. Denn es müssen bestimmte Regelungen beachtet und eingehalten werden. Wer darf die Wallbox installieren? Für das Aufladen des E-Autos wird Starkstrom benötigt. Die Montage, Installation und die Inbetriebnahme der Wallbox muss daher von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Privatpersonen dürfen keine elektrotechnischen Arbeiten mit Starkstrom durchführen. Es ist ihnen laut §13 der Niederspannungsanschlussverordnung sogar verboten. Geeignete Unternehmen finden Sie im Installateurverzeichnis Ihres Netzbetreibers. Andere Betriebe sollten Sie nicht mit der Installation beauftragen. Wie wird eine Wallbox an das Stromnetz angeschlossen? Entweder hinter dem Hauptstromzähler – das Auto wird dann über den Hausstromtarif geladen. Oder über einen gesonderten Stromanschluss inklusive extra Stromzähler (Smart Meter). Der Vorteil: Sie können einen Stromtarif speziell für E-Autos nutzen. Er ist oftmals günstiger als der Hausstromtarif. Alternativ kann das Auto auch über die PV-Anlage auf dem Dach geladen werden, insofern sie vorhanden ist. Wie wird eine Wallbox installiert? Der Experte überprüft, ob die Ladestation an den Hausanschluss angeschlossen werden kann. Ist beispielsweise eine Wärmepumpe , eine Sauna oder ein anderer stromintensiver Großverbraucher im Hausanschluss integriert, muss dennoch weiterhin genug Leistung für die Wallbox zur Verfügung stehen. Andernfalls könnte es zu einer Überlastung kommen, wodurch die Sicherung ausgelöst wird. Als Nächstes wird der Zählerkasten entsprechend aufgerüstet (Achtung: Der Umbau kann teuer werden, wie Sie hier erfahren ). Denn er muss die technischen Anschlussbedingungen Niederspannung (TAB) sowie der DIN VDE-AR-N 4100 erfüllen. Insbesondere bei Häusern, die vor 1990 gebaut wurden, ist zumindest eine Teilmodernisierung notwendig. Bei Häusern mit dem Baujahr 1965 und älter ist meist ein kompletter Umbau notwendig. Oftmals muss der Zählerkasten zusätzlich mit einem selektiven Leitungsschutzschalter (SLS) und Überspannungsschutz (ÜSS) ausgestattet werden. Wichtig ist zudem, dass separate Leitungs- und Fehlerstromschutzschalter (LS- und FI-Schutzschalter) vorhanden sind, die ausschließlich für die Wallbox genutzt werden. Ist der Zählerkasten modernisiert und sind die Schutzschalter installiert, werden die Leitungen zur Wallbox verlegt und diese anschließend montiert und angeschlossen. Was muss ich vor der Inbetriebnahme erledigen? Wallboxen sind meldepflichtig. Liegt die Ladeleistung des Geräts bei 3,7 kW oder 11 kW, müssen Sie es beim zuständigen Stromnetzbetreiber anmelden. Ist die Leistung größer als 11 kW, muss der Stromnetzbetreiber dem Anschluss beziehungsweise der Inbetriebnahme erst zustimmen, bevor Sie die Ladestation anmelden können. Was kostet eine Wallbox-Installation? Zwischen 300 und 1.500 Euro kann die Installation der Wallbox kosten. Muss der Zählerkasten komplett umgebaut oder erneuert werden, können es bis zu 2.000 Euro werden. Es gibt jedoch vielerorts Förderprogramme.