Volvo weicht Ziel für Verbrenner-Aus bis 2023 auf
Ein weiterer Autobauer weicht sein E-Auto-Ziel auf: Volvo will nach 2030 auch weiterhin Hybride bauen, wenn auch nur wenige. Der schwedische Autohersteller Volvo hat sein Ziel einkassiert, bis 2030 nur noch voll elektrische Autos zu produzieren. Das Unternehmen, das dem chinesischen Konzern Geely gehört, korrigierte die Zielvorgabe aber nur leicht nach unten – auf "90 bis 100 Prozent", wie es am Mittwoch mitteilte. Bis zu zehn Prozent der Neuwagen könnten "bei Bedarf" auch Hybridmodelle sein. Volvo nannte vor allem den mangelnden Ausbau der Ladeinfrastruktur in einigen Märkten als Grund. "Die komplette Elektrifizierung bleibt die Hauptsäule der Produktstrategie von Volvo Cars", versicherte das Unternehmen. Aufgrund veränderter Markbedingungen und Kundennachfrage könne dies aber nicht bis 2030 umgesetzt werden. Volvo hat derzeit fünf rein elektrische Modelle im Angebot, fünf weitere sind in der Entwicklung. 2025 sollen die E-Autos 50 bis 60 Prozent der Verkäufe ausmachen. Im zweiten Quartal dieses Jahr betrug der Anteil 26 Prozent; Hybridautos mitgezählt waren es 48 Prozent. Mehrere Marken weichen E-Strategie auf Im Mai hatte bereits Mercedes erklärt, in den kommenden Jahren sowohl Verbrenner als auch E-Autos zu bauen und sein ursprüngliches Ziel einer kompletten Elektrifizierung bis 2020 infrage gestellt. Audi will nach 2027 keine Verbrenner mehr bauen, BMW hingegen sieht auch nach 2035 noch Bedarf bei Verbrennermotoren. "Das Verbot der Verbrennungsmotoren war aus unserer Sicht naiv und muss angepasst werden", sagte Vorstandschef Oliver Zipse der "Bild"-Zeitung. Auch Ford will in den nächsten zehn Jahren noch weiterhin Motoren anbieten, die mit Benzin oder Diesel gespeist werden.