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Formel 1: Wechsel von Design-Genie Adrian Newey bringt Veränderung

Adrian Newey gilt seit Jahrzehnten als Design-Genie und Superhirn der Formel 1. Sein Wechsel zu Aston Martin wird die Kräfteverhältnisse dort wohl nachhaltig verändern. Mit dem Sensations-Engagement von Super-Designer Adrian Newey hat Aston Martin sämtliche Konkurrenten ausgestochen und die eigene Hoffnung auf Titel und Triumphe in der Formel 1 befeuert. Monatelang wurde Newey nach seiner Abschiedsankündigung im Mai von Red Bull immer wieder mit Ferrari in Verbindung gebracht – zusammen mit Rekordweltmeister Lewis Hamilton im kommenden Jahr. Nun steht fest: Der 65-Jährige trägt British Racing Green von Aston Martin statt Ferrari Rot. Teammitbesitzer Lawrence Stroll sagte spürbar stolz bei einer Pressekonferenz im hochmodernen neuen Hauptquartier in Silverstone: "Adrian ist der beste der Welt, in dem, was er macht." Er ergänzte: "Adrian ist der Schlüssel. Er ist das größte Puzzlestück." Stroll hatte Anfang 2020 Anteile am Team gekauft und will den ehemaligen Rennstall Racing Point zum Weltmeister machen. Fernando Alonso , einer der beiden aktuellen Piloten, erklärte bei der Pressekonferenz: "Es ist definitiv das Team der Zukunft." Jahrelang fuhr der Spanier immer wieder in gegnerischen Teams gegen Fahrer in Newey-Autos. Die Aussicht, mit dem fast garantierten Erfolgsbringer zusammenzuarbeiten, dürfte auch den bereits 43 Jahre alten Weltmeister von 2005 und 2006 noch mal zusätzlich motivieren. Im zweiten Cockpit sitzt Strolls Sohn Lance. Beide belegen derzeit Mittelfeldplätze, auch im Teamklassement liegt Aston Martin in der Mitte. Klar ist aber, dass Aston Martin, für viele vor allem die Marke von James Bond, mit der möglichen Lizenz zum Siegen namens Newey noch mal gehörig an Attraktivität für alle Piloten gewinnt. Abschied von Red Bull nach über 18 Jahren Ab dem 1. März wird Newey, der als Gesellschafter einsteigt und Geschäftsführender Technischer Partner wird, loslegen. Sein Weggang von Red Bull nach dem ersten Quartal 2025 und über 18 Jahren hatte seit Monaten festgestanden. Er habe mit einigen Teams gesprochen, aber auch nicht mit allen, die angefragt hatten, berichtete Newey. Er gilt als bester Designer in der Formel 1, mit seinen Entwürfen konnte er bereits 25 WM-Titel holen. Was ihn letztlich zum Wechsel zu Aston Martin bewegte, beantwortete Newey, der auch bei seiner Vorstellung gewohnt leise und sanft sprach, mit einem Wort: "Lawrence." Sie seien sich öfter bei den Formel-1-Reisen in den Fitnessstudios der Hotels über den Weg gelaufen. Ernst machte Stroll, als er vom Weggang Neweys von Red Bull hörte. Inwiefern das derzeit schwächelnde und das gesamte Jahr reichlich Negativschlagzeilen verursachende Weltmeister-Team Red Bull mittelfristig auch weiteres Personal – inklusive Fahrer – an Aston Martin verlieren könnte, wird sich zeigen. Dass Weltmeister Max Verstappen beim anstehenden Großen Preis von Aserbaidschan vor allem auch Fragen zu seinem Verhältnis zu Newey und einer möglichen Zusammenarbeit in Zukunft bei Aston Martin gestellt bekommen wird, ist unzweifelhaft. Fürstliches Gehalt für Newey Einem Bericht der britischen BBC zufolge soll Newey bei Aston Martin umgerechnet bis zu 35 Millionen Euro im Jahr verdienen. Das soll auch zu viel für Ferrari gewesen sein, wo vom kommenden Jahr an schon Rekordweltmeister Lewis Hamilton entlohnt werden muss. Lawrence Stroll sagte am Tag der "aufregendsten Nachricht in der Geschichte" des Teams zu Fragen nach den Kosten: "Er ist ein Schnäppchen." Wo Newey ist, ist auch Erfolg, auch wenn der Unfalltod von Formel-1-Legende Ayrton Senna 1994 in einem von Newey entworfenen Williams ebenfalls immer Teil seiner Vita bleibt. Bei Aston Martin trifft er auf ein für ihn ideales Umfeld. Unstimmigkeiten und Machtkämpfe, wie sie bei Red Bull in diesem Jahr zwischen Teamchef Christian Horner und Motorsportberater Helmut Marko und deren Lagern offensichtlich wurden, wird Newey nicht fürchten müssen. Im Zweifelsfall dürfte Stroll mit einem Machtwort für Klarheit sorgen. Entwürfe mit Bleistift und Papier Hinzu kommt, dass das Team mit einem saudi-arabischen Erdöl-Riesen einen hochpotenten Namenssponsor sowie Geldgeber hat und ab 2026, wenn die neuen Regeln greifen, mit Honda als Antriebspartner arbeiten wird. Es ist der Hersteller, den Newey aus den über anderthalb Jahrzehnten bei Red Bull bestens kennt. Und das gerade bei einer Regel-Zäsur mit gravierenden Änderungen Newey zur Bestform aufläuft, ist auch kein Geheimnis, wenn er wie im Video vor der Präsentation noch mit Bleistift und Papier seine Autos entwirft. Und ganz fremd ist Newey bei Aston Martin ohnehin nicht: Er entwarf für die Marke einen Supersportwagen – in Zusammenarbeit mit Red Bull.