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Autoindustrie-Krise: SPD diskutiert vor Autogipfel neue Abwrackprämie

Der deutschen Autobranche geht es schlecht. Jetzt fordert die SPD, eine neue Abwrackprämie einzuführen. Wirtschaftspolitiker der SPD fordern mehrere Sofortmaßnahmen, um die kriselnde Automobilbranche zu unterstützen. Ein Punkt soll dabei eine Einführung einer neuen Abwrackprämie sein. Das geht aus einem gemeinsamen Papier der Wirtschaftspolitiker vor, die dem "Stern" vorliegt. "VW und die Automobilbranche sind der Motor Deutschlands. Wenn der Motor stottert, müssen wir ihn in Gang bringen", sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Verena Hubertz. "Um sie durch das aktuelle Tief zu führen und dafür zu sorgen, dass deutsche Automobile ihren starken Platz auch auf dem zukünftigen Markt halten und sogar auszubauen können, benötigt es jetzt entschlossenes Handeln", heißt es in dem Dokument. Es dürfe dabei "kein Hindernis sein, dass wir Geld in die Hand nehmen müssen". Konkret schlagen die Politiker einen Bonus von 6.000 Euro für jeden vor, der sein Auto mit Verbrennungsmotor gegen ein neues E-Auto eintauscht. Beim Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeugs soll der Bonus 3.000 Euro betragen. VW denkt über Entlassungen nach Zudem sieht das Papier weitere Maßnahmen vor. Dazu gehören etwa ein "Social Leasing Programm", wodurch Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen einen Zuschlag zur Leasingprämie erhalten sollen. Zudem sollen Wall Boxen oder Ladesäulen gezielt gefördert werden. Das Papier ist eine Reaktion auf den Autogipfel des Wirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) am Montag. Angesichts der Krise bei VW will sich Minister Habeck mit der Automobilindustrie über die aktuelle Lage austauschen. An dem Gipfel teilnehmen sollen die größten deutschen Automobilhersteller und -zulieferer, der Automobilbranchenverband VDA und die Gewerkschaft IG Metall. VW hatte Anfang vergangener Woche mit der Kündigung der tarifvertraglichen Jobsicherung für einen Paukenschlag gesorgt. Damit sind betriebsbedingte Kündigungen ab Juli kommenden Jahres möglich, sofern bis dahin keine Lösung gefunden wird. Auch Werksschließungen schließt das Unternehmen nicht mehr aus. Mercedes mit Problemen in China Der Autobauer Mercedes-Benz hatte am Freitag wegen des stotternden Laufs in China seine Gewinnprognose gekappt. Nach Volkswagen und BMW mussten auch die Stuttgarter der schwächelnden Konjunktur nach einem lange brummenden Geschäft Tribut zollen. "Ich weiß nicht, wie lang die Situation in China so bleibt", räumte Vorstandschef Ola Källenius bei einer Videokonferenz mit Analysten ein. Die Mercedes-Aktie verlor am Freitag deutlich und zog andere Werte aus der Branche mit nach unten. In der Volksrepublik läuft es für den Autobauer mit dem Stern schon länger nicht mehr rund, weil wohlhabende Kunden angesichts der Immobilienkrise im Land für den Autokauf weniger tief in die Tasche greifen. China ist aber der wichtigste Markt für Mercedes.