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Krankheiten: Wann ist man fahruntüchtig?

Wann ist man nicht mehr Herr oder Frau über sein Fahrzeug? Wann sollte man nicht mehr fahren? Eine Studie gibt Auskunft – zumindest, was das Herz betrifft. Jeder fünfte Autofahrer in Deutschland ist über 65. Immer wieder werden Tests für ältere Autofahrer ins Spiel gebracht. Eine aktuelle Studie hat nun untersucht, mit welchen Herzerkrankungen – die häufigste Todesursache in Deutschland – man das Fahrzeug besser nicht lenken sollte. In der Studie heißt es: Häufige Symptome einer Herz-Kreislauf-Erkrankung sind Atemnot, Brustschmerzen, Schwindel oder Bewusstlosigkeit. Die Studie bezieht sich auf die Anlage 4 der Fahrerlaubnis. Diese regelt die gesundheitlichen Anforderungen an die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen in Deutschland und enthält detaillierte Vorschriften zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen und deren Auswirkungen auf die Fahrerlaubnis. Die Wissenschaftler betonen, dass eine individualisierte Beurteilung durch den Arzt immer Vorrang hat. "Regelmäßige Untersuchungen sowie differenzierte Beurteilungen durch medizinisches Fachpersonal sind Voraussetzung für den Erhalt der Fahreignung", heißt es in der Studie. Hier sind ihre Ergebnisse (nach Relevanz, Anmerkung der Redaktion): Angina pectoris (eine Durchblutungsstörung des Herzens): Patienten mit diesem Krankheitsbild unterliegen "in der Regel keinen Restriktionen hinsichtlich ihrer Fahreignung". Ausdrücklich empfohlen werden regelmäßige fachärztliche Untersuchungen. Bluthochdruck: Bei Durchblutungsstörungen, die auch das Gehirn betreffen, "besteht keine Fahreignung, unabhängig von den gemessenen Blutdruckwerten". Bewusstlosigkeit: Werden diese Symptome (häufig auf Herzrhythmusstörungen zurückzuführen) nicht therapiert, besteht "keine Fahreignung". Herzrhythmusstörungen: Ein zu langsamer und arrhythmischer Herzschlag ("bradykarde Arrhythmie") kann unter Umständen auch zum Auftreten von Synkopen (Bewusstlosigkeit, Anmerkung der Redaktion ) führen. Patienten mit diesem Krankheitsbild unterliegen "in der Regel keinen Restriktionen hinsichtlich ihrer Fahreignung". Ausdrücklich empfohlen werden regelmäßige fachärztliche Untersuchungen. Zum Verständnis: Rein rechtlich gibt es in Deutschland keine Altersgrenze für den Führerschein und auch keine verpflichtenden medizinischen Tests oder Fahrprüfungen, wie die "Pharmazeutische Zeitung" erläutert. Immer wieder wird jedoch diskutiert, ob es Gesundheitschecks für Senioren ab 70 Jahren geben sollte. Zuletzt gab es die Debatte um den "Senioren-TÜV". Mehr dazu lesen Sie hier. Bislang gibt es aber keine verbindlichen rechtlichen Regelungen.