Geldanlage für Berufseinsteiger: So bauen Sie früh Vermögen auf
Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Wie können Berufseinsteiger Geld anlegen? Berufseinsteiger freuen sich über das erste selbst verdiente Geld. Eigene Wohnung, vielleicht ein Auto, eine Reise, gelegentlich ein Restaurantbesuch – das ist nun endlich möglich. Doch ist der Berufseinstieg auch ein guter Zeitpunkt, mit der Vermögensbildung anzufangen. Das geht einfach und günstig – und bereits ab kleinen Beträgen. Doch wie genau kann man als junger Mensch gut sparen, wohin sollte das Geld fließen, wohin besser nicht. Das fragte uns ein t-online Leser für seinen Sohn, der gerade mit dem Berufsleben beginnt. Notgroschen aufbauen: Tagesgeld Der erste Rat für junge Sparer lautet: sich erst einmal ein finanzielles Polster anzusparen, auf das man in Notfällen zurückgreifen kann. Oft werden drei Nettogehälter als Größenordnung genannt. Man kann diesen Notgroschen nach und nach vom Einkommen abzweigen und am besten auf ein separates Sparkonto, etwa ein Tagesgeldkonto , überweisen. Das hat gleich zwei Vorteile: Einmal steigt die Hürde, das Geld mal eben auszugeben – man müsste es erst auf das Girokonto zurücküberweisen. Zweitens bringt ein Tagesgeldkonto bereits erste Zinsen ein. Derzeit bekommt man bei Banken aus Schweden und den Niederlanden mehr als drei Prozent Zinsen pro Jahr. Schweden und die Niederlande genießen als Staaten eine hervorragende Kreditwürdigkeit, zahlen aber etwas mehr Zinsen aufs Tagesgeld als deutsche Banken. Ein Konto lässt sich leicht über etablierte Plattformen wie "Weltsparen" eröffnen. Die besten dauerhaft guten Angebote für Tagesgeld finden Interessierte etwa beim Geldratgeber "Finanztip". ETF-Sparplan zur Vermögensbildung Ist der Puffer aufgebaut, können sich Berufseinsteiger daran machen, anzusparen – und sei es nur in kleinen Raten. Worauf es ankommt, ist das Durchhaltevermögen. Nicht zuletzt wegen des " Zinseszinseffektes " kann über die Jahre ein ordentliches Vermögen wachsen: Gewinne, die mit dem investierten Geld erzielt werden, vervielfachen sich weiter. Wer etwa monatlich 50 Euro zur Seite legt und in einen global ausgerichteten günstigen Aktienfonds (ETF) im Sparplan anspart, könnte nach zehn Jahren auf das hübsche Sümmchen von gut 8.100 Euro kommen. Wir nehmen dabei eine durchschnittliche jährliche Rendite von sechs Prozent an. Wäre das Geld auf dem meist unverzinsten Girokonto geblieben, wären nur 6.000 Euro zusammengekommen – ein gutes Viertel weniger. Für höhere Sparraten gelten die entsprechenden Verhältnisse: Wer 100 Euro im Monat zu sechs Prozent über zehn Jahre anlegt, käme im Beispiel auf gut 16.000 Euro Sparsumme – statt 12.000 Euro. Diese ETFs kommen infrage Welche ETFs auf den Weltaktienindex MSCI World genau infrage kommen, haben wir für Sie in dieser Folge von "Frag t-online" aufgeschrieben. Wichtig ist auch, dass Sie ein günstiges Depot eröffnen, etwa bei einem Onlinebroker wie Trade Republic, Scalable Capital oder Smartbroker. Sparpläne lassen sich einfach online einstellen und der monatliche Kauf von Fondsanteilen kostet oft nichts. Ihnen sind Aktienanlagen suspekt, das Risiko scheint zu groß? Dagegen hilft ein breit aufgestellter Fonds (statt etwa Einzelaktien) und – erneut – ein langer Atem. Berechnungen des Geldratgebers "Finanztip" etwa zeigen, dass Anleger, die 15 Jahre aktienlastig investiert geblieben sind, niemals Verlust erlitten. Übrigens: Ab 2026 könnte ETF-Sparen staatlich gefördert werden. Das Gesetz zur "Reform der privaten Altersvorsorge" soll in den kommenden Wochen vom Finanzministerium vorgelegt werden. Lesen Sie hier mehr zum Altersvorsorgedepot . Betriebliche Vorsorge und vermögenswirksame Leistungen Neben den eigenen Sparmöglichkeiten können Berufseinsteiger schließlich auch den Chef in die Pflicht nehmen. Wer angestellt ist, hat das Recht, Teile seines Gehalts umzuwandeln und mit Zuschuss vom Arbeitgeber und steuerlich begünstigt und per Betriebsrente anzusparen. Das lohnt sich vorwiegend für diejenigen, die vorhaben, einem Unternehmen lang treu zu bleiben. Auch die vermögenswirksamen Leistungen (VL) sollten Sie nicht verschmähen, wie wir in einem eigenen Ratgeber erklären . Die Zuschüsse vom Chef lassen sich auch in ETFs anlegen. Dies liefert einen weiteren kleinen, aber feinen Beitrag zur Vermögensbildung.