Wer in München wohnt, hat die Wahl zwischen den beiden Kennzeichen "M" und "MUC". Eine Uni schlägt nun vor, wieder Altkennzeichen in größeren Städten einzuführen. Wer das Kennzeichen "M" auf den Straßen der Landeshauptstadt, aber auch darüber hinaus sieht, der weiß, dass Fahrzeuge mit diesem Nummernschild in München gemeldet sind. Weil der Stadt München der Vorrat an kurzen "M"-Kennzeichen für elektrische Roller und Motorräder sowie Zweirad-Oldtimer auszugehen drohte, hat sie mit "MUC" ein weiteres Kennzeichen eingeführt. Die Universität Heilbronn schlägt nun vor, Altkennzeichen wieder einzuführen und somit Städte sowie Gemeinden aus dem Münchner Landkreis auf den Straßen besser identifizierbar zu machen. Die Idee hinter dem Forschungsprojekt der Universität: Neue Kfz-Ortskennungen für deutsche Städte und Gemeinden mit über 20.000 Einwohnern ermöglichen. Zu den Gemeinden rund um München würden dazu beispielsweise Gauting "GAT", Haar "HAA", Neufarn "NFA", Unterhaching "UHA" oder Ottobrunn "OTB" zählen. Hier lesen Sie, warum das "MUC"-Kennzeichen bisher kaum vergeben ist Mehr Kennzeichen für den Landkreis München? Prof. Dr. Ralf Bochert erklärt: "Es gibt in der Bevölkerung, das hat die Wiedereinführung der Altkennzeichen eindrucksvoll gezeigt, einen großen Wunsch nach mehr lokaler Verortung über die Ortskennung auf den Nummernschildern." Die Erfahrung aus der Wiedereinführung der Altkennzeichen beweise, dass etwa zwei Drittel der Deutschen Kfz-Kennzeichen für ihre Identifikation und Verortung als relevant einschätzen. Am 21. September vergangenen Jahres hat der Bundesrat die Änderung der Fahrzeugzulassungsverordnung beschlossen. Seither können die Länder mehrere Kennzeichen pro Zulassungsbezirk, also für Landkreise und kreisfreie Städte, beantragen. Dadurch können ein oder mehrere bisherige Nummernschilder als Wunschkennzeichen gewählt werden. Allerdings ist diese Regelung auf Altkennzeichen beschränkt. Laut Bochert seien mehrere Kennzeichen im Landkreis für die Landratsämter kostenfrei umsetzbar. "Es ist ein kleines, aber nettes Thema. Natürlich haben die Kommunen größere Sorgen. Aber hier geht es ausnahmsweise mal ums Herz, um Identifikation und Heimat, ohne dass Kosten entstehen", so der Professor der Uni Heilbronn.