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München-Streit: Umbau der Augustenstraße entzweit die Parteien

Der Umbau der Augustenstraße wird zum Zankapfel zwischen den Parteien in München. Vor allem geht es um die Frage: Stimmt eine Mehrheit der Bürger den Plänen überhaupt zu? Die CSU/FW-Stadtratsfraktion hat am Montag nach eigenen Angaben 500 Unterschriften von Bürgern gegen den Umbau der Augustenstraße entgegengenommen. Die Unterschriften hatte zuvor die Bürgerinitiative "Liebe zur Augustenstraße" gesammelt, die sich gegen die Pläne der rot-grünen Stadtregierung wenden. Den Plänen zufolge soll in der wichtigen Einkaufsstraße mehr Platz für Fußgänger geschaffen, dafür den Fußweg breiter gemacht werden. Radfahrer sollen sich dann die Fahrbahn mit den Autos teilen, zwischen Brienner und Görresstraße ist eine Tempo-30-Zone vorgesehen, im mittleren Abschnitt sollen es sogar nur Tempo 20 sein. Den Eingang zur verkehrsberuhigten Zone soll ein Baum im Kreuzungsbereich markieren. Zudem sollen 57 Parkplätze wegfallen, dafür mehr Sitzbänke aufgestellt werden. Pläne sorgen laut CSU/FW für großen Ärger Die grün-roten Umbaupläne sorgten in der Maxvorstadt für großen Ärger bei Anwohnern und Gewerbetreibenden, heißt es von CSU/FW-Fraktion. Vor allem der verkehrsberuhigte Bereich sowie der Wegfall von mindestens 57 Parkplätzen würden die Gewerbetreibenden als existenzbedrohend ansehen. Mit den Unterschriften im Gepäck will sich die Fraktion nun nach eigenen Worten dafür einsetzen, dass die kritischen Stimmen vor dem entscheidenden Beschluss im Bauausschuss des Stadtrats ernst genommen und die Kritikpunkte aufgegriffen würden. " Die Gewerbetreibenden haben mehrfach ihren Willen zur Mitgestaltung ausgedrückt, wurden aber von Grün-Rot einfach übergangen. Diese Politik von oben herab sorgt für Frust", wird Veronika Mirlach, CSU-Stadträtin und verkehrspolitische Fraktionssprecherin, zitiert. Mit der Verlagerung des Radverkehrs auf die Straße sei die CSU/FW-Fraktion grundsätzlich einverstanden, um mehr Verkehrssicherheit zu schaffen, heißt es weiter. Nicht zustimmungsfähig sei die Verlegung der Bushaltestelle, da sich die Laufwege dadurch verlängerten. Und anstatt eines Kahlschlags bei den Parkplätzen wäre es besser, Stellplätze je nach Bedarf und örtlichen Gegebenheiten umzuwandeln. Zudem wird von CSU/FW kritisiert, dass die Gesamtkosten noch nicht offiziell bekannt seien. Grüne/Rosa Liste spricht von einer "lauten Minderheit" Ganz anders sieht das die Fraktion Grüne/Rosa Liste im Stadtrat. Sie entgegnete am Montag in einer Pressemitteilung: "Diejenigen, die eine Umgestaltung kategorisch ablehnen, sind eine laute Minderheit und sprechen in keinem Fall für die Mehrheit der Menschen, die vor Ort ein Gewerbe besitzen, arbeiten oder wohnen." In der Pressemitteilung kommen auch Gewerbetreibende und Anwohner zur Sprache, die die Pläne befürworten. Zugleich verweist man auf eine Informationsveranstaltung zu den Umgestaltungsplänen im vergangenen Juli. Ein Großteil der Anwohnenden, die damals vor Ort waren, hätten die Pläne befürwortet. Auch eine Mehrheit im Bezirksausschuss wolle den Umbau. Auch bei SPD/Volt sei man davon überzeugt, dass der Umbau der Augustenstraße vor Ort auf breite Unterstützung treffe, heißt es in einer Stellungnahme am Montag. Zumal einige „berechtigten Forderungen“, wie etwa eine Überprüfung der Zahl der Lieferzonen sowie Behindertenstellplätze, nun berücksichtigt würden.