Die Polizei fand nur noch Knochen im Abwasserkanal: Der Fall um Michael Bonnie aus Aachen-Sief gibt der Kriminalpolizei bis heute Rätsel auf. Was ist bekannt? 2012 ist der 41-jährige Michael Bonnie aus Aachen-Sief unter mysteriösen Umständen verschwunden: Nach einer Geburtstagsparty in der Nacht zum 4. März fuhr er gegen vier Uhr morgens mit seinem auffälligen blauen VW Golf zurück zum Hof seiner Eltern. Dort verliert sich Bonnies Spur. Sein bester Freund, der bemerkte, dass Bonnie seine Hausschlüssel vergessen hatte, sagte aus, ihm deshalb nachgefahren zu sein. Als er am elterlichen Hof ankam, habe er Bonnies Wagen vorgefunden – das Licht im Auto war an, das Radio lief, doch von Bonnie fehlte jede Spur. Der Freund legte die Schlüssel auf den Fahrersitz und fuhr wieder. Am nächsten Morgen entdeckte Bonnies Mutter das verlassene Auto, doch ihr Sohn war weiterhin verschwunden. Auf der Suche nach Bonnie wurden Güllegruben leergepumpt Die Familie durchsuchte den Hof und fand mehrere Umschläge mit insgesamt 14.700 Euro auf dem Dachboden. Woher dieses Geld stammte, ist bis heute unklar. Erst mehrere Tage nach seinem Verschwinden wurde Bonnie als vermisst gemeldet. Polizei und Feuerwehr durchsuchten das Haus und die Steinbrüche auf dem Hof. Sogar die Güllegruben pumpten sie leer, auf der Suche nach dem 41-Jährigen – vergeblich. Erst zehn Monate später, im Januar 2013, brachte starkes Hochwasser traurige Gewissheit. In einem Abwasserkanal, nur wenige Kilometer vom Hof entfernt, wurden menschliche Knochen gefunden, die sich als die Überreste von Michael Bonnie herausstellten. Die Obduktion ergab, dass er durch mehrere Messerstiche ermordet worden war. Zwei Kerben an einer Rippe deuteten auf Stichverletzungen hin, doch von der Tatwaffe fehlt bis heute jede Spur. Ist der Fundort im Aachener Itertal auch der Tatort? Die Ermittler stehen seitdem vor einem Rätsel. Wo und wie genau Bonnie starb, darauf gibt es keine Hinweise. Nur so viel: Der Fundort seiner Leiche im Aachener Itertal kann laut Polizei nicht der Tatort sein, da der Ort gut einsehbar ist und die Leiche dort früher hätte entdeckt werden müssen. Vermutlich sei sein Körper durch das Hochwasser an die Fundstelle gespült worden, heißt es seitens der Polizei. Doch auch eine Untersuchung des Kanalsystems, das vom elterlichen Hof zur Fundstelle führt, brachte keine neuen Erkenntnisse. In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" wurde der Aachener Cold Case im Januar 2023 erneut aufgegriffen. Staatsanwalt Jost Schützeberg erklärte der "Aachener Zeitung" nach der Ausstrahlung, dass sich zahlreiche Zuschauer mit Hinweisen gemeldet hätten. "Aktenzeichen XY": Hinweise zu Verbindungen in die Drogenszene Darunter waren auch Hinweise zu Bonnies möglichen Verbindungen zur Drogenszene. Zwar galt er zum Zeitpunkt seines Verschwindens als "clean", doch in der Vergangenheit war er wegen Drogenkonsums und kleinerer Gesetzesverstöße bekannt gewesen. Darüber, ob sein Tod mit diesen Verbindungen zusammenhängt, lässt sich aber nur mutmaßen. Die Staatsanwaltschaft hat über die Jahre hinweg immer wieder betont, dass sie weiterhin auf Hinweise in diesem Fall angewiesen sei. Trotz der zahlreichen Indizien – das verlassene Auto, die mysteriösen Geldumschläge und die Kontakte zu kriminellen Kreisen – bleibt nämlich der Tathergang völlig unklar. Der Fall Michael Bonnie ist einer der rätselhaftesten Kriminalfälle der Region Aachen . Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Aachen zu melden.