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Japan will Güter mit Robo-Containern transportieren

Japan plant, auf seinen Autobahnen zwischen den Fahrstreifen Güter zu transportieren. Sie sollen auf einem Korridor ungeahnten Ausmaßes fahren. Japan gilt als einer der Vorreiter, was den schnellen Transport von Personen angeht. Der Shinkansen-Express ist ein Vorzeigeprojekt, bereits 1964 in Dienst gestellt. Mit Spitzengeschwindigkeiten von 320 km/h verbindet das Zugnetzwerk unter anderem die Städte Tokyo, Osaka, Kyoto und Hiroshima. Jetzt ist das nächste Projekt in Planung, dieses Mal aber für Waren und nicht mehr auf Schienen. Die "Fließband-Straße" soll zwischen Osaka und Tokio Güter transportieren. Hintergrund ist, dass es immer weniger Fahrer für Last- und Lieferwagen in Japan gibt. Gleichzeitig nehmen Bestellungen, vor allem online, zu. Um diese in Zukunft zwischen den beiden Städten schnell zu transportieren, sollen sie in Roboter-Container gepackt und auf die 515 Kilometer lange Reise geschickt werden, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Nach ersten Modellen sollen die Container auf Rädern montiert sein, einen elektrischen Antrieb haben und selbstständig fahren. Sie können auf ihrer Reise automatisch an Ladestationen Halt machen. Ein von der Regierung erstelltes Computergrafikvideo zeigt große Behälter auf Rädern, die sich entlang eines dreispurigen Korridors, auch "Auto Flow Road" genannt, in der Mitte einer Autobahn bewegen. Ein Testsystem soll 2027 oder Anfang 2028 in Betrieb genommen werden und bis Mitte der 2030er-Jahre voll funktionsfähig sein. "Wir müssen beim Thema Straßen innovativ sein", sagte Yuri Endo, ein leitender stellvertretender Direktor im Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus , der das Projekt überwacht, der AP. Man wolle auf den bestehenden Straßenräumen spezielle Flächen für den Gütertransport schaffen und dabei ein automatisiertes und unbemanntes 24-Stunden-Transportsystem einzusetzen. Ähnliche Konzepte gibt es bereits in der Schweiz und in Großbritannien . Automatische Be- und menschliche Entladung Das japanische System sieht vor, dass die Container automatisch von computergesteuerten Gabelstaplern beladen werden. Diese Ladestationen sollen mit Häfen und Flughäfen verbunden sein, um einen kontinuierlichen Warenfluss zu gewährleisten. Die Container sollen 180 Zentimeter hoch und 110 Zentimeter breit und tief sein. Sollte es erfolgreich sein, sind auch weitere Routen geplant. An der Endstation sollen dann noch menschliche Fahrer die Güter in Empfang nehmen und die letzten Kilometer zu Häusern und Geschäften übernehmen. Japans Mangel an Lkw-Fahrern hat sich aufgrund von Gesetzen verschärft, die Anfang dieses Jahres in Kraft getreten sind. Sie begrenzen die Anzahl der Überstunden , die Fahrer machen dürfen. Man will damit Überlastung und Unfälle vermeiden, aber in japanischen Logistik-, Regierungs- und Transportkreisen ist es als "2024-Problem" bekannt. Nach aktuellen Schätzungen könnte die Gesamttransportkapazität Japans bis 2030 um 34 Prozent zurückgehen. Etwa 90 Prozent des japanischen Güterverkehrs und etwa 60 Prozent der japanischen Frischwaren wie Obst und Gemüse werden per Lkw befördert.