Dresden: Fremder Mann im Osterhasen-Kostüm spricht Kinder an
Er trägt ein Hasenkostüm, ist auf einem Fahrrad unterwegs und spricht Kinder an einem Kita-Zaun an: Eltern in Dresden haben die Polizei wegen eines verdächtigen Mannes alarmiert. Ein Oster-Spaß oder ein Fall für die Polizei? Eine als Osterhase verkleidete Person sorgt bei Eltern in Dresden aktuell für Besorgnis. In einem Facebook-Posting berichten Betroffene von einem Vorfall an einem Kita-Zaun im Stadtteil Pieschen, bei dem der Unbekannte Kinder angesprochen haben soll. Die Polizei wurde eingeschaltet. Laut dem offenbar von Eltern verfassten Schreiben war ein Mann in einem braunen Ganzkörper-Hasenkostüm auf einem schwarzen Fahrrad unterwegs. Er habe bereits am vergangenen Freitag versucht, mit Kindern Kontakt aufzunehmen, heißt es. Das Geschehene sei mit den Kindern in der Pieschener Kita thematisiert worden, ihnen sei erklärt worden, dass der "echte Osterhase" seine Besuche stets mit der Kitaleitung abspreche – und garantiert nicht heimlich am Zaun stünde. Polizei: "Das sieht erstmal nach einer netten Aktion aus" Dresdens Polizeisprecher Marko Laske bestätigt auf Anfrage von t-online, dass der Fall der Polizei bekannt ist. Es gebe Hinweise, "dass eine als Hase verkleidete Person Kinder angesprochen haben soll". Eine Grundlage für ein Verbot der Aktion sieht die Polizei allerdings nicht. "Das sieht erstmal nach einer netten Aktion aus – aber das können einige Menschen eben auch anders interpretieren", sagt Laske. Die Polizei wolle deshalb mit dem Verkleideten sprechen. "Ob er überhaupt Menschen anspricht oder etwas – wie Ostereier – verteilt, das wissen wir nicht." Eine Fahndung werde es nicht geben, betont der Polizeisprecher. "Wir wollen den Osterhasen erstmal nicht in eine kriminelle Ecke stellen." Unbekannte versuchten, Kinder ins Auto zu locken Beim Ansprechen von Kindern sei man allerdings in Dresden besonders sensibilisiert, so die Polizei. Erst Mitte März hatte es zwei ernstzunehmende Vorfälle gegeben, bei denen Unbekannte versucht haben sollen, Kinder in ein Auto zu locken – mutmaßlich mit Süßigkeiten oder Notlügen. In Dresden-Gorbitz soll ein Mann einen Vierjährigen angesprochen haben. In Wilsdruff wurde eine Zehnjährige unter dem Vorwand, ihre Schwester sei im Krankenhaus, zum Einsteigen aufgefordert. Beide Male flüchteten die Täter laut Polizei in einem dunklen Wagen. Die Polizei ruft Eltern auf, mit ihren Kindern über das richtige Verhalten im Umgang mit Fremden zu sprechen. Dazu zählt: niemals mit Unbekannten mitgehen, keine Geschenke annehmen, Notrufnummern kennen, feste Wege gehen – und laut um Hilfe rufen, wenn nötig.