Kanzlerwahl: Merz wird erst im 2. Wahlgang Kanzler – Minister vereidigt
Bei der Wahl zum Kanzler scheiterte Friedrich Merz im ersten Durchgang, im zweiten Wahlgang klappte es dann. Lesen Sie alle Entwicklungen im Ticker nach. Es sollte der wichtigste Tag von Friedrich Merz' bisheriger politischer Karriere werden: Der CDU-Chef wollte sich vom Bundestag zum zehnten Bundeskanzler wählen lassen. Im ersten Wahlgang ist er am Dienstag jedoch gescheitert. Die erforderliche absolute Mehrheit erreichte er dann im zweiten Wahlgang. Im Anschluss wurde Merz als Kanzler ernannt. Auch sein Kabinett ist nun im Amt. Alle Entwicklungen des Tages können Sie hier im Ticker nachlesen. Merz scheitert im ersten Wahlgang: Das gab es noch nie Reaktionen auf Merz' Scheitern: "Da wollen einige wohl die Republik brennen sehen" Kommentar zur Merz-Schlappe: Schon jetzt eine Katastrophe 19.11 Uhr: Julia Klöckner beglückwünscht die neuen Minister und wünscht ihnen viel Glück. Die Bundestagspräsidentin beendet die Sitzung. Die Regierungsbildung ist abgeschlossen. 19.11 Uhr: Nun ist das Kabinett vereidigt. 19.06 Uhr: Die meisten Minister nutzen den Zusatz "so wahr mir Gott helfe". Nur Boris Pistorius , Bärbel Bas, Carsten Schneider und Reem Alabali-Radovan verzichten darauf. 19.02 Uhr: Nächster Tagesordnungspunkt ist der Amtseid für die Minister. Klöckner liest den Eid vor. Die Minister müssen diesen im Anschluss mit "Ich schwöre, so wahr mir Gott helfe" oder "Ich schöre es" bestätigen. Den Anfang macht Lars Klingbeil. 19.01 Uhr: Klöckner verliest nun noch einmal die Namen der Minister. 19.01 Uhr: Jetzt bittet Julia Klöckner, die Plätze wieder einzunehmen. 18.57 Uhr: Die Regierungsbank füllt sich langsam, die ersten Minister haben ihre Plätze eingenommen. Mehrere Abgeordnete kommen vorbei, um zu gratulieren. Es gibt zahlreiche Handschläge und Umarmungen. 18.54 Uhr: Die Minister kommen jetzt in den Plenarsaal. Johann Wadephul hat sich bereits auf der Regierungsbank positioniert und nimmt mehrere Glückwünsche entgegen. 18.51 Uhr: Die Minister kommen nun wieder am Bundestag an. 18.48 Uhr: Der ehemalige CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hegt nach eigenen Aussagen keinen Groll gegen den neuen Außenminister Johann Wadephul. Auch Laschet hatte Interesse an dem Posten bekundet. Es komme nun auf eine enge Beziehung zu den Staaten des Weimarer Dreiecks, Frankreich und Polen , an. 18.45 Uhr: Der Empfang im Schloss Bellevue ist nun vorbei. Friedrich Merz hat den Amtssitz des Präsidenten bereits verlassen und ist in ein Auto gestiegen, das ihn nun erneut zum Bundestag bringen wird. Auch die weiteren Minister kommen die Treppen herunter, um nun im Bundestag vereidigt zu werden. Es brauche jetzt eine intensivere europäische Zusammenarbeit bei der Verteidigung. 18.44 Uhr: Der französische Präsident Emmanuel Macron und die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hoffen mit der Ernennung von Friedrich Merz (CDU) zum Bundeskanzler auf neuen Schwung für Europa. Er wolle mit Merz "die europäische Agenda für Souveränität, Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit" vorantreiben, schrieb Macron am Dienstag im Onlinedienst X. "Nun ist es an uns, den deutsch-französischen Motor wieder zu stärken", fügte er hinzu. Meloni erklärte, die italienisch-deutsche Zusammenarbeit sei für die Bewältigung der internationalen Herausforderungen von grundlegender Bedeutung. Deutschland und Italien könnten als "die zwei wichtigsten Industrieländer Europas" bei der "Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit" viel erreichen, insbesondere in der Automobilindustrie . Auch bei der Bildung "gleichberechtigter Partnerschaften mit Afrika und der Bekämpfung der illegalen Migration" könnten Rom und Berlin vorangehen. 18.40 Uhr: Der Deutsche Gewerkschaftsbund hatte die neue Regierung bereits mit knapp 300 weiteren Organisationen in einer Erklärung aufgefordert, "endlich Schluss" zu machen mit Ausgrenzung von Geflüchteten und Zugewanderten. Besorgt zeigen sich DGB und Co. von der "aufgeheizten Stimmung" gegen Zugewanderte. Diese habe sich auch im Koalitionsvertrag niedergeschlagen. 18.35 Uhr: Die Bundestagspräsidentin Julia Klöckner berichtet bei Phoenix, dass Merz eine "hohe Resilienz und Standhaftigkeit" auszeichne. Als sie das Ergebnis vorgelesen hat, habe sie "Gut für Deutschland" gedacht. Es sei wichtig zur Stabilisierung der Demokratie. Sie freue sich persönlich für Merz und sei auch froh, dass die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel im Publikum anwesend war. Diese habe dafür extra ihren Urlaub unterbrochen. Daher sei sie auch nicht zu Olaf Scholz' Großem Zapfenstreich erschienen. 18.31 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat Bundeskanzler Friedrich Merz nach seiner Wahl im zweiten Anlauf gratuliert. Sie wünschte seiner schwarz-roten Regierung viel Erfolg bei ihrer Arbeit, sagte die SPD-Politikerin. Schwesig hatte für ihre Partei an den Koalitionsverhandlungen teilgenommen. Die MV-Regierungschefin versicherte, ihre Landesregierung werde mit der neuen Bundesregierung konstruktiv zusammenarbeiten. "Das heißt nicht, dass wir immer in allen Punkten einer Meinung sein werden", so Schwesig. "Aber wir setzen auf Austausch und gemeinsame Lösungen." Sie hoffe, dass die neue Bundesregierung einen Beitrag zum gesellschaftlichen Frieden leisten könne. Die Menschen erwarteten, dass die Probleme des Landes angegangen werden. 18.27 Uhr: Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) hätte sich für die letzte Bundestagssitzung, an der er als Ministerpräsident teilnahm, einen ruhigeren Verlauf gewünscht. "Von mir aus hätte sie gern etwas weniger dramatisch ausfallen können", erklärte Weil am Dienstag in Hannover . Vor der Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz im zweiten Wahlgang zum neuen Bundeskanzler habe es "tatsächlich Spitz auf Knopf" gestanden. "Mir hat dieser Tag noch einmal gezeigt, wie verletzlich die politische Stabilität unseres Landes derzeit ist – und das ist nicht gut für die Demokratie", erklärte Weil. Es sei zu hoffen, "dass die neue Bundesregierung es in den nächsten Jahren schafft, gern nach innen lebendig zu diskutieren, aber nach außen geschlossen aufzutreten – und vor allen Dingen erfolgreich an den Themen zu arbeiten, die für die Bürgerinnen und Bürger wichtig sind." 18.26 Uhr: Die Forschungs-, Technologie- und Raumfahrtministerin Dorothee Bär plädiert nach dem schwierigen Anlauf für Bundeskanzler Friedrich Merz für einen Blick nach vorn. "Wenn die Generalprobe nicht so funktioniert, dann der eigentliche Auftritt, und für mich war das jetzt der eigentliche Auftritt", sagte die CSU-Politikerin dem Sender "Welt". 18.21 Uhr: In einem angrenzenden Saal gibt es nun einen kleinen Empfang unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Danach geht es zurück in den Bundestag, wo die Minister vereidigt werden. 18.20 Uhr: Zum Abschluss positionieren sich die neuen Minister und der Kanzler für ein erstes Foto des neuen Kabinetts. 18.19 Uhr: "Ich wünsche Ihnen, Herr Bundeskanzler, und Ihnen allen, verehrte Ministerinnen und Minister, eine glückliche Hand zum Wohle unseres Landes", schließt Steinmeier seine Rede. 18.17 Uhr: Steinmeier appelliert: "Ich bin mir sicher, es würde unserem Land insgesamt guttun, wenn wir weniger darüber klagen, was fehlt, sondern mehr darüber sprechen, was wir gut können." Er hofft, dass Deutschland durch die zahlreichen Bedrohungen und Stürme mehr zusammenrückt. 18.15 Uhr: Er wendet sich an die Minister: "Sie trauen sich zu, in dieser schwierigen Zeit Regierungsverantwortung zu übernehmen und die Dinge zum Besseren zu verändern. Das ist ehrenwert, das erfordert Mut." Er wünsche sich, "dass Sie sich diesen Mut bewahren, gerade dann, wenn es zwischendurch mal holpert und hakt, wenn Kompromisse schwerfallen". 18.13 Uhr: Nun spricht Steinmeier und gratuliert Merz verspätet zur Kanzlerschaft. "Die Erwartungen an unser Land sind groß: als wirtschaftlicher Anker und Motor, als Stimme der Vernunft, als Partner in Europa und in der Welt. Und diese Erwartungen erfüllen sich nicht von selbst. Sie bedeuten Arbeit für die neue Regierung", sagt er. 18.13 Uhr: Mit dem Kanzleramtsminister Thorsten Frei hat nun auch der letzte Minister seine Urkunde erhalten. 18.08 Uhr: Nun erhalten nach und nach auch die anderen Minister ihre Urkunden und stehen für ein Foto vor der Presse bereit. Nur bei Klingbeil hatte Steinmeier exemplarisch den kurzen Text der Urkunde vorgelesen. 18.07 Uhr: Steinmeier übergibt die erste Urkunde nun an Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil. Damit ist er nun im Amt. 18.06 Uhr: Nun betritt der Bundespräsident mit Merz und den Ministern den Saal vor der Presse. 18.05 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat der neuen schwarz-roten Bundesregierung "eine glückliche Hand bei der Bewältigung der vor ihr liegenden Aufgaben" gewünscht. "Diese Regierung darf nicht scheitern, das kann kein Demokrat wollen", erklärte der Grünen-Politiker. "Mit der Grundgesetzänderung und der damit geschaffenen Möglichkeit zur Schuldenaufnahme haben wir der künftigen Bundesregierung einen großen Vertrauensvorschuss gewährt", betonte Kretschmann. 18.04 Uhr: Derweil hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dem neuen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu dessen Wahl im Bundestag gratuliert. "Mit Dir zieht ein ausgewiesener Freund und Kenner Europas ins Kanzleramt ein", schrieb sie auf X. "Wir werden uns gemeinsam für ein starkes und wettbewerbsfähigeres Europa einsetzen." Sie freue sich auf eine enge Zusammenarbeit. Auch EU-Ratspräsident António Costa schloss sich den Glückwünschen für Merz an. "Ich freue mich auf unsere gemeinsame Arbeit an einer ambitionierten gemeinsamen europäischen Agenda", schrieb er auf X. 17.57 Uhr: Jetzt kommt auch Merz am Schloss Bellevue an und geht über die Stufen in das Gebäude. 17.53 Uhr: Friedrich Merz ist jetzt am Reichstag losgefahren, um zu den künftigen Ministern am Schloss Bellevue zu stoßen. 17.48 Uhr: Nun sind alle Minister im Schloss Bellevue angekommen. 17.46 Uhr: Auch der künftige Vizekanzler Lars Klingbeil ist nun aus dem Auto gestiegen. Alle Minister kommen einzeln an. 17.42 Uhr: Nun fahren die designierten Minister vor dem Schloss Bellevue vor. Nacheinander werden sie vor dem Amtssitz des Bundespräsidenten in Empfang genommen. 17.40 Uhr: Florian Hahn von der CSU, der Staatsminister im Auswärtigen Amt wird, glaubt bei Phoenix an eine gute Zusammenarbeit mit dem künftigen Außenminister Johann Wadephul. 17.38 Uhr: Stefan Seidler, der für die Minderheitenpartei SSW fraktionslos im Bundestag sitzt, erklärt bei Phoenix, er habe sich bei der Wahl enthalten. Das habe er der Union und SPD zuvor mitgeteilt. 17.36 Uhr: Die zukünftigen Minister begeben sich nun in Autos, um zum Bundespräsidenten gebracht zu werden. 17.35 Uhr: Vor Merz bilden sich erneut lange Schlangen, es gibt weitere Glückwünsche. 17.34 Uhr: Nun wurde die Sitzung erneut unterbrochen. Die zukünftigen Mitglieder des Kabinetts begeben sich zum Schloss Bellevue, wo der Bundespräsident die Minister ernennen wird. Danach kehren sie erneut in den Bundestag zurück. 17.32 Uhr: Merz leistet den Eid mit dem Zusatz "So wahr mir Gott helfe". Es gibt großen, lang anhaltenden Applaus aus dem Plenum. 17.31 Uhr: Klöckner trägt weiße Handschuhe, um die Urfassung des Grundgesetzes, auf die Merz den Eid leistet, nicht zu beschädigen. 17.30 Uhr: Die Sitzung ist wieder eröffnet. Nun steht der Amtseid von Friedrich Merz an. 17.29 Uhr: Es kommen weitere Gratulanten zu Merz. Der scheidende Gesundheitsminister Karl Lauterbach und der ehemalige Kanzlerkandidat Armin Laschet gratulieren. 17.26 Uhr: Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz ist nun zurück im Bundestag und gesellt sich zu Klingbeil und Spahn. Auch Esken und Thorsten Frei stehen bei der Gruppe. 17.23 Uhr: Um 17.30 Uhr soll es im Plenarsaal weitergehen. Zahlreiche Abgeordnete haben sich bereits dort versammelt. Unionsfraktionschef und sein SPD-Pendant Lars Klingbeil unterhalten sich dort angeregt. Auch SPD-Chefin Saskia Esken und der Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak unterhalten sich kurz. 17.15 Uhr: Die Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann wünscht Merz im Phoenix-Interview "Alles Gute". Klar sei aber auch: "Es gibt keine klar überzeugte Mehrheit für das Regierungsprogramm." Die Mehrheit stehe auf "tönernen Füßen". Die Gespräche mit Grünen und Linken seien ein wichtiges und notwendiges Signal gewesen, da die Regierung nicht von der AfD abhängig sein dürfe. 17.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wünscht sich vom neuen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) Führungsstärke in Europa. "Wir hoffen aufrichtig, dass Deutschland noch stärker wird und wir noch mehr deutsche Führungsstärke in den europäischen und transatlantischen Beziehungen erleben werden", schrieb Selenskyj auf Deutsch im sozialen Netzwerk X. 17.05 Uhr: Die neue schwarz-rote Bundesregierung muss nach Ansicht der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) rasch handeln. "Höchste Priorität müssen wirtschaftliches Wachstum und soziale Gerechtigkeit haben", sagte sie nach der Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Kanzler. "Es geht auch darum, Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates und der Politik zurückzugewinnen und das Land zusammenzuhalten." Sie gratulierte Merz und wünschte ihm Erfolg. "Angesichts der historischen Situation, in der sich Deutschland befindet, habe ich kein Verständnis für das Scheitern des ersten Wahlgangs", sagte sie mit Blick auf die ersten gescheiterten Wahl im Bundestag am Vormittag. Rehlinger sagte, sie sei aber "dankbar, dass mit einem schnellen, erfolgreichen zweiten Wahlgang der Schaden für unser Land begrenzt werden konnte". 17.04 Uhr: Die deutsche Wirtschaft fordert nach zwei Rezessionsjahren in Folge vom neuen Bundeskanzler Friedrich Merz rasche Entlastungen für Unternehmen. Die deutsche Wirtschaft fordert nach zwei Rezessionsjahren in Folge vom neuen Bundeskanzler Friedrich Merz rasche Entlastungen für Unternehmen. Zahlreiche Verbände sprachen von einem schwierigen Tag, nachdem der CDU-Chef zunächst im ersten Wahlgang die nötige Mehrheit verfehlt hatte. "Für einen Aufbruch brauchen wir mehr gemeinsames Handeln und weniger Parteitaktik", sagte der Präsident des Chemieverbands VCI, Markus Steilemann. Die neue Regierung müsse nun zügig handeln. Arbeitgeber-Präsident Rainer Dulger betonte, jede politische Maßnahme der neuen Regierung aus Union und SPD müsse auf Wachstum und Bürokratieabbau ausgerichtet sein. "Nur so wird sich Deutschland aus der Rezession herausarbeiten können." Optimistisch stimme dabei, dass Merz mehr unternehmerisches Denken ins Kabinett hole. Ähnlich äußerte sich der Industrieverband BDI: "Nach Monaten des Stillstands haben wir keine Zeit zu verlieren." Deutschland brauche jetzt eine handlungsfähige Regierung, die sich entschlossen an die Arbeit mache. 16.56 Uhr: Nach der erst im zweiten Anlauf erfolgten Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler muss nach Ansicht des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer der Blick nach vorn gerichtet werden. "Es ist wichtig, dass im Bund jetzt schnell Regierungsverantwortung übernommen wird", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Mit Blick auf die fehlende Mehrheit im ersten Wahlgang ergänzte Schweitzer: "Das war ein Start mit einem blauen Auge." 16.55 Uhr: Nach der Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Bundeskanzler zeigen sich die Dax-Anleger zurückhaltend. Der deutsche Leitindex verharrte nach der zweiten Abstimmung am Dienstag bei einem Minus von rund einem halben Prozent. Ähnlich groß stellten sich die Verluste beim EuroStoxx50 dar. Im früheren Tagesverlauf war der Dax um bis zu 2,1 Prozent abgerutscht, während sein europäisches Pendant 1,4 Prozent einbüßte. Der Euro legte indes um 0,4 Prozent auf 1,136 Punkte zu, nachdem er zuvor genauso viel verloren hatte. 16.43 Uhr: Nun sind der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Friedrich Merz vor die Presse getreten. Steinmeier hat dem neuen Bundeskanzler die Ernennungsurkunde übergeben und ihn zum Kanzler ernannt. Nun ziehen sich beide wieder zurück. Merz wird sich wieder in den Bundestag begeben. In rund einer Stunde kommt er mit seinen neuen Ministern dann wieder ins Schloss Bellevue. 16.39 Uhr: Nach der Wahl von Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) dem CDU-Vorsitzenden gratuliert. Er wünsche Merz und seinem Kabinett alles Gute und eine stets glückliche Hand zum Wohle Deutschlands, erklärte Haseloff. Die Menschen erwarteten nun, dass Probleme gelöst würden, etwa bei der Migration und den Energiepreisen. "Ich hoffe vor allem, dass die neue Bundesregierung den Osten Deutschlands immer im Blick hat und die erfolgreiche Entwicklung der neuen Länder fortgesetzt werden kann", sagte er. 16.37 Uhr: Inzwischen ist Merz am Schloss Bellevue angekommen. 16.33 Uhr: Die BSW-Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht fällt trotz der Wahl ein vernichtendes Urteil über den neuen Kanzler. "Das ist der peinlichste Start eines Kanzlers und zeigt einmal mehr: Friedrich Merz ist nicht kanzlertauglich. Selbst Krücken aus der Opposition waren nötig, um den CDU-Vorsitzenden ins Amt zu hieven", sagte sie t-online. Schwarz-rote habe keinen Plan. "Es drohen weitere Jahre des Abstiegs – ein Mix aus fortgesetztem wirtschaftlichem Sinkflug und historischer Hochrüstung." Sie glaubt: "Schwarz-Rot könnte bald die Ampel als unbeliebteste Regierung ablösen." 16.26 Uhr: Nachdem er zahlreiche Glückwünsche erhalten hat, verlässt Merz nun den Plenarsaal, um in ein Auto Richtung Schloss Bellevue zu steigen. 16.23 Uhr: Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD, Bernd Baumann, und die Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla stehen in der Schlange. Sie schütteln Merz die Hand und richten ein paar Worte an den künftigen Kanzler. 16.20 Uhr: Noch ist die Schlange vor Friedrich Merz lang. Wenn er alle Glückwünsche erhalten hat, wird sich Merz ins Schloss Bellevue begeben. Dort wird er die Ernennungsurkunde erhalten. Anschließend geht es wieder zurück in den Bundestag, um den Amtseid zu leisten. 16.18 Uhr: Merz wird derweil von zahlreichen Kollegen umarmt. Auch Politiker der anderen Fraktionen kommen, um ihm zu gratulieren. 16.17 Uhr: Gegen 18.15 soll Merz seinen Amtseid leisten. Ob es schneller geht, hänge auch von der Verkehrslage ab, erklärt Klöckner. 16.16 Uhr: Friedrich Merz nimmt die Wahl im Anschluss an. 16.15 Uhr: Im zweiten Wahlgang klappt es: Mit 325 Stimmen ist Friedrich Merz zum Bundeskanzler gewählt, verkündet Julia Klöckner. Das sind neun Stimmen mehr als benötigt. 16.14 Uhr: Der ehemalige CDU-Angeordnete Wolfgang Bosbach sagt bei n-tv, die Nichtwahl sei Merz' größte politische Niederlage. 16.05 Uhr: Die ehemalige Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang sagt im ZDF: "Es ist nicht die Zeit für Denkzettel. Da sollte man erwachsener sein." Sie findet das Abstimmverhalten ein "bisschen feige". Sie habe in den vergangenen Wochen "kaum Stimmen" gehört, die sich offen gegen den Koalitionsvertrag oder den Kanzlerkandidaten Merz gestellt hätten. "Merz wird zeigen müssen, dass er nicht nur spalten, sondern auch zusammenführen kann", fordert sie. 15.59 Uhr: Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat die Sitzung nun für 20 Minuten unterbrochen, nachdem die Wahl geschlossen wurde. Es geht in die Auszählung. 15.58 Uhr: Friedrich Merz hat seine Stimme erneut abgegeben. 15.58 Uhr: Alexander Dobrindt erklärt bei n-tv, es sei normal, sich mit anderen Parteien, auch der Linkspartei, zu besprechen. 15.51 Uhr: Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas betont bei Phoenix, Deutschland sei eine starke Demokratie. Sie hoffe auf eine starke Regierung, mit der sie gut zusammenarbeiten könne. Sie begrüße starke EU-Außengrenzen, wie sie die Union fordere. Angesprochen auf die konkreten Forderungen, auch bei innereuropäischen Grenzen härter durchzugreifen, erwarte sie, dass sich Deutschland an europäisches Recht halte. 15.48 Uhr: Güler betont, sie sei überzeugt, dass auch viele SPD-Abgeordnete aus Enttäuschung über ihren eigenen Parteichef nicht für Merz abgestimmt haben. Der Zeitplan für Merz' ersten Tag am Mittwoch mit Reisen nach Paris und Warschau soll sich aber nicht ändern. 15.44 Uhr: Serap Güler von der CDU geht bei Phoenix "fest davon aus, dass es im zweiten Wahlgang klappt." Es könne Abweichler aus beiden Fraktionen gegeben haben. Sie glaube, dass die Abweichler kein direktes Signal an Friedrich Merz senden wollten. Es gehe nun um "staatspolitische Verantwortung". Man habe eine eigene Mehrheit als Koalition und sei nicht auf die AfD angewiesen, sagt sie zu einer möglichen Zustimmung der AfD. 15.43 Uhr: Es gibt lange Schlangen vor der Lobby, in der die Wahlurnen stehen. Nach und nach geben die Abgeordneten ihre Stimmen ab. 15.37 Uhr: Klöckner beantwortet direkt die Frage nach der Dauer der Abstimmung: "So lange, bis alle Abgeordneten ihre Stimme abgegeben haben." 15.37 Uhr: Die Urnen sind besetzt, der zweite Wahlgang ist eröffnet. 15.35 Uhr: Nun beginnt der zweite Wahlgang, dieses Mal gibt es vorher keinen namentlichen Aufruf der Abgeordneten. Klöckner erklärt noch einmal die Regeln der Wahl. 15.35 Uhr: Die Aussprache ist beendet, nun wird über die Fristverkürzung abgestimmt. Der Antrag wurde von allen Abgeordneten bestätigt. 15.34 Uhr: Angela Merkel scheint nicht mehr da zu sein. Beim ersten Wahlgang saß die Altkanzlerin noch auf der Besuchertribüne und unterhielt sich angeregt mit Sitznachbar Cem Özdemir. Beim zweiten Wahlgang ist sie nicht mehr zu sehen. 15.32 Uhr: Von "einer krachenden Niederlage" für Merz und Klingbeil und einer Quittung für einen "wirklich schlechten Koalitionsvertrag", spricht Christian Görke, der Parlamentarische Geschäftsführer der Linken. Der Antrag zur Geschäftsordnung sei keine Zustimmung zur Politik von Schwarz-Rot. 15.28 Uhr: Irene Mihalic von den Grünen ist nun am Rednerpult. Es gebe gerade ein "ordentliches demokratisches Verfahren". Dennoch sei es ein historischer Moment. Die Abgeordneten vertrauen demnach nicht genug in die Führung von Friedrich Merz, wirft sie Union und SPD vor. Dennoch unterstütze man die parlamentarische Arbeit. "Das dürfen Sie aber nicht mit einer Zustimmung zu Ihrer Politik verwechseln. Wir werden Sie, Herr Merz, nicht zum Bundeskanzler wählen." 15.26 Uhr: Jetzt spricht Katja Mast von der SPD. Deutschland sei der wichtigste Player in Deutschland und Europa. Deshalb wolle man schnell einen neuen Kanzler, um schnell "gute Politik" machen zu können. Sie sei allen demokratischen Fraktionen dankbar. Es sei wichtig, dass es nun Klarheit gebe. 15.22 Uhr: Nun spricht Bernd Baumann, parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Fraktion. "Sie sind gescheitert", richtet er seine Worte an Merz. Er hoffe, die Abweichler seien kluge Leute in der CDU, die das Ergebnis herbeigeführt haben. Die AfD verweigere einen zweiten Wahlgang nicht. Die neue Regierung beginne dennoch "mit Instabilität". Es gebe eine Mehrheit für das, was Merz im Wahlkampf gefordert habe. "Sie verhindern das", sagt er in Richtung Merz. 15.19 Uhr: Dazu spricht zunächst Steffen Bilger von der Union. Die Lage sei "ernst". Es gehe um die Handlungsfähigkeit des Staates: "Deutschland braucht eine Regierung." Zudem gehe es um die Umsetzung des Wählerwillens. Man schlage erneut Friedrich Merz als Kandidaten vor. Er dankt explizit SPD, Grünen und Linken für die vorigen Gespräche. Es sei Zeit, "vom Reden ins Handeln zu kommen". 15.18 Uhr: Nun ergreift Bundestagspräsidentin Julia Klöckner das Wort und eröffnet die Sitzung wieder. Sie erklärt die lange Pause mit Beratungen der Fraktionen. Die Fraktionen von CDU/CSU, SPD, Grünen und Linken haben einen Antrag gestellt, von der Geschäftsordnung abzuweichen. 15.11 Uhr: Dennis Radtke, der Chef des CDU-Sozialflügels CDA, hatte Merz in der Vergangenheit, insbesondere nach der Ernennung des Kabinetts, scharf kritisiert. Es wurde spekuliert, ob CDA-Mitglieder nun gegen Merz gestimmt haben. Nun fordert Radtke die Abweichler auf X auf, ihrer Verantwortung für das Land gerecht zu werden und die eigenen Belange zurückzustellen. Die Koalition müsse jetzt geschlossen abstimmen. 15.09 Uhr: Die EU-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) hat nach der gescheiterten Wahl von Friedrich Merz im Bundestag "fehlende Führungsstärke" bei SPD und Union bemängelt. Die Wahlpleite sei "kein Zufall" gewesen, sondern das Resultat "politischer Naivität", schrieb Strack-Zimmermann am Dienstag im Onlinedienst Bluesky. "Das ist umso bedenklicher, wenn man betrachtet, dass diese Führungspersönlichkeiten bald Entscheidungen treffen müssen, die weit über parteipolitische Taktik hinausgehen", fügte sie hinzu. Strack-Zimmermann, die seit vergangenem Jahr für die FDP im EU-Parlament sitzt, sprach von einem "Zeichen politischer Instabilität, das sich Deutschland in diesen Zeiten absolut nicht leisten kann". Es handle sich um das "Ergebnis politischer Fehleinschätzungen und mangelhafter Vorbereitung". Namentlich kritisierte Strack-Zimmermann die Fraktionsvorsitzenden der SPD und der CDU, Lars Klingbeil und Jens Spahn. 15.02 Uhr: Nach dem gescheiterten ersten Versuch von Friedrich Merz, zum Bundeskanzler gewählt zu werden, hat sich die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas zur Regierungsbildung in Deutschland geäußert. "Natürlich brauchen wir eine starke Regierung in Deutschland", sagte Kallas dem Fernsehsender Phoenix. Dass Merz im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit verfehlt habe, sei aber ein normaler Teil des demokratischen Prozesses: "Das ist so in der Demokratie, und es hängt von den Abgeordneten ab." Deutschland komme als größtem Mitgliedsland der EU eine besondere Bedeutung zu. "Was sich dort zuträgt in der Politik, aber auch in der Wirtschaft, wirkt sich auf alle europäischen Staaten aus", betonte sie. 14.53 Uhr: Der baden-württembergische CDU-Landeschef Manuel Hagel hat die Bundestagsabgeordneten von Union und SPD nach dem ersten gescheiterten Wahlgang der Kanzlerwahl zur Unterstützung von Friedrich Merz aufgerufen. "Eine Wahl zum Kanzler der Bundesrepublik Deutschland ist nicht der Ort für persönliche Befindlichkeiten – es ist der Ort für staatspolitische Verantwortung", sagte Hagel der Deutschen Presse-Agentur. Die Verantwortung sei größer als jede und jeder Einzelne. "Gerade in diesen geopolitisch wie auch innenpolitisch aufgewühlten Zeiten heißt es jetzt, unserer Demokratie Stabilität, unseren internationalen Partnern Verlässlichkeit und den Menschen in Deutschland eine funktionierende Regierung zu stiften", so Hagel. 14.47 Uhr: Deutschland braucht nach Ansicht des saarländischen Bundestagsabgeordneten Esra Limbacher (SPD) jetzt eine stabile Regierung. "Die Lage in Deutschland und Europa ist sehr ernst", sagte er nach dem gescheiterten ersten Wahlgang von CDU-Chef Friedrich Merz zum Kanzler. "Als Bundestagsabgeordneter empfinde ich es als meine Pflicht, alles dafür zu tun, dass wir diese Stabilität schnell erreichen." Die SPD-Bundestagsfraktion unterstütze geschlossen die Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler. 14.35 Uhr: Die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Heidi Reichinnek, sagt: "Wir haben immer angekündigt, wir stehen bereit, mit den demokratischen Fraktionen gemeinsam zu sprechen – das haben wir getan." Auf die Frage, ob damit der Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU Geschichte sei, antwortete sie: "Ich finde, das zeigt ziemlich deutlich, dass die Gesprächskanäle zwischen den demokratischen Fraktionen da sind, und die Frage ist für mich damit geklärt." Reichinnek sagte, es sei "peinlich für die Koalition, dass sie das im ersten Wahlgang nicht geschafft haben". In einem CDU-Parteitagsbeschluss von 2018 heißt es: "Die CDU Deutschlands lehnt Koalitionen und ähnliche Formen der Zusammenarbeit sowohl mit der Linkspartei als auch mit der Alternative für Deutschland ab." 14.27 Uhr: Auch das Ausland blickt gespannt auf Berlin. Der österreichische Bundeskanzler Christian Stocker vergleicht die Kanzlerwahl in Deutschland mit der Papstwahl im Vatikan: "Ich gehe davon aus, dass Friedrich Merz zum Bundeskanzler gewählt werden wird. Auch im Konklave ist es oft nicht der erste Wahlgang." Was außerdem die internationale Presse über die Kanzlerwahl schreibt, lesen Sie hier. 14.21 Uhr: Unionsfraktionschef Jens Spahn appelliert vor dem zweiten Wahlgang an Abgeordnete: "Ganz Europa, vielleicht sogar die ganze Welt, schaut auf diesen zweiten Wahlgang", sagt Spahn vor Journalisten. "Ich appelliere an alle, sich dieser besonderen Verantwortung bewusst zu sein." Er dankt den Fraktionen von Union, SPD, Linken und Grünen dafür, dass sie den zweiten Wahlgang ermöglicht hätten. 14.19 Uhr: Der CDU-Politiker Mathias Middelberg rechnet fest mit der nötigen Mehrheit für Friedrich Merz als künftigem Kanzler. "Und ich sehe auch nicht, dass er wahnsinnig angeschlagen wäre", sagte er im Bundestag dem Sender Phoenix. Sein Eindruck sei, dass Abweichlern womöglich nicht so ganz klar gewesen sei, was sie mit einer Stimme der Enttäuschung oder des Denkzettels auslösen. "Die haben gedacht, da kommt gleich der zweite Wahlgang hinterher und dann können wir den Friedrich Merz ja wählen und dann ist alles gut", sagte Middelberg, der geschäftsführender Fraktionsvize der Union ist. Er sei sich sehr sicher, dass unter den Abweichler "allenfalls ganz, ganz wenige dabei sind, die wirklich diese Regierung nicht wollen". Middelberg sagte: "Ich bin mir sehr sicher, dass Friedrich Merz im zweiten Wahlgang gewählt wird." 14.16 Uhr: Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben sich am Dienstag wie schon zu Wochenbeginn kaum von der Stelle bewegt. Der gescheiterte erste Wahlgang von CDU-Chef Friedrich Merz bei der Kanzlerwahl stützte die Kurse der als sicher geltenden Staatspapiere kaum. Der richtungweisende Euro-Bund-Future gab zuletzt um 0,03 Prozent auf 130,93 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug 2,53 Prozent. 14.06 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil tritt im Bundestag vor die versammelten Journalisten. Nach Beratungen mit den Fraktionen von SPD, Union, Linken und Grünen soll es einen zweiten Wahlgang zur Kanzlerwahl noch am Nachmittag geben, sagt Klingbeil. Er dankte den Fraktionen dafür. Der designierte Vizekanzler spricht von einer "ernsten" politischen und wirtschaftlichen Lage. "Wir erleben eine zunehmende Polarisierung auch in der Innenpolitik." Deswegen sei es notwendig, dass es bald eine neue Regierung gebe. "Ich gehe davon aus, dass jetzt im zweiten Wahlgang die erforderliche Mehrheit da ist, damit Friedrich Merz der nächste Bundeskanzler unseres Landes ist." 14.03 Uhr: Nach dem Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz im ersten Anlauf bei der Wahl zum Bundeskanzler soll es noch heute einen zweiten Wahlgang im Bundestag geben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Fraktionskreisen. Das Bundestagsplenum soll wahrscheinlich um 15.15 Uhr wieder zusammenkommen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters aus mehreren Quellen. Die Unions-Bundestagsfraktion soll gegen 14.15 Uhr wieder zusammenkommen, heißt es weiter. Mehr dazu lesen Sie hier. 14.01 Uhr: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich "sehr besorgt" über die gescheiterte Kanzlerwahl von CDU-Chef Friedrich Merz im Bundestag gezeigt. Die fehlenden Stimmen für Merz seien "gerade in der aktuellen Situation eine Belastung für unsere Demokratie", erklärte er. "Wechselseitige Vorwürfe helfen dabei nicht weiter." Auf allen Abgeordneten der beiden potenziellen Regierungsfraktionen aus Union und SPD liege jetzt eine große Verantwortung, so Weil. "Unser Land braucht eine handlungsfähige Regierung, und zwar schnell." Es stünden wichtige Aufgaben an, die keinen Aufschub duldeten, die Maßnahmen für die Belebung der Wirtschaft vorneweg. "Ich hoffe sehr, dass ein zweiter Wahlgang diese Krise durch eine Kanzlermehrheit für Friedrich Merz schnell beendet", betonte der Ministerpräsident. 13.54 Uhr: Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) fordert von der angestrebten Koalition aus Union und SPD im Bundestag eine Kanzlermehrheit. "Deutschland braucht jetzt ein Votum der Verantwortung", erklärte Rhein in Wiesbaden. Nötig seien ein zweiter Wahlgang und ein "Signal der Stabilität für unsere Demokratie". "Wir erleben eine historische Stunde für unser Land", erklärte Rhein. "Die Menschen erwarten einen Politikwechsel für Deutschland – dafür braucht es jetzt eine Kanzlermehrheit im Deutschen Bundestag." 13.51 Uhr: Friedrich Merz beabsichtigt, sich zu seiner Schlappe im ersten Wahlgang zu äußern. Im Bundestag sind seit geraumer Zeit Kameras dafür aufgebaut. Doch der CDU-Chef lässt noch auf sich warten. 13.46 Uhr: Noch gibt es keine Entscheidung über einen zweiten Wahlgang zur Kanzlerwahl, die Fraktionen streben dies jedoch offenbar an. Laut übereinstimmenden Medienberichten hat der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Steffen Bilger, seine Fraktionskollegen aufgerufen, "unbedingt in fußläufiger Nähe des Reichstages zu bleiben". Es könne "binnen relativ kurzer Zeit" zu Sitzungen kommen", zitiert die "The Pioneer"-Journalistin Karina Mößbauer aus der Mitteilung. Auch der "Stern" berichtet dies. 13.34 Uhr: Die hessische SPD ist überzeugt, dass Partei- und Fraktionsführungen in Berlin ein geordnetes Vorgehen finden und festlegen werden. Die Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag, Ines Claus, forderte einen schnellen zweiten Wahlgang. "Lieber ein holpriger Start mit positiver Entwicklung und guter Regierung, als ein glänzender Start wie bei der Ampel mit vorzeitigem Ende." Der Landesverband teilte mit: "Die Tatsache, dass nicht alle Fraktionsmitglieder der angestrebten Regierung hinter einem Kanzler Merz stehen, ist sehr ernst zu nehmen." Weiter hieß es: "Die nächsten Tage werden ein Härtetest, noch bevor es richtig losgeht." Es brauche Professionalität, Verständigung und ein Miteinander. 13.20 Uhr: Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, appelliert an die Politik: "Deutschland braucht rasch eine handlungsfähige Regierung, für die politische und die wirtschaftliche Stabilität des Landes", sagt die Top-Ökonomin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei zu hoffen, dass es schnell zu einer erfolgreichen Wahl des nächsten Bundeskanzlers kommen werde und die neue Regierung ihre Arbeit aufnehmen könne. 13.11 Uhr: Der Digitalverband Bitkom spricht von einem Tiefpunkt in der Geschichte des Bundestags, sollte sich das Parlament in der jetzigen Phase nicht auf eine neue Regierung einigen können. "Richtig ist: Abgeordnete sind nur ihrem Gewissen verpflichtet. Richtig ist aber auch: In dieser Zeit tiefgreifender Umbrüche braucht unser Staat eine stabile, starke Regierung und Europa braucht Führung", sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Das jetzt geschaffene Vakuum schade Deutschland und zerstöre das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit der Demokratie 13.05 Uhr: Die Grünen im Bundestag wollen Friedrich Merz nicht zur erforderlichen Mehrheit in einem weiteren Wahlgang verhelfen. Merz und SPD-Chef Lars Klingbeil würden "selber eine Mehrheit organisieren müssen", sagte Grünen-Co-Fraktionschefin Katharina Dröge bei einem Pressestatement im Bundestag. "Selbstverständlich" könnten die Grünen einem Kanzler nicht ihr Vertrauen aussprechen, der Deutschland auf einen falschen politischen Pfad führen wolle, ergänzte Dröge. Co-Fraktionschefin Britta Haßelmann sprach von einer "sehr ernst zu nehmenden Situation (...) nicht nur für das Parlament, sondern auch für unser Land". Dass die geplante schwarz-rote Bundesregierung keine Mehrheit habe, bedeute für die Koalition "nichts Gutes". Die künftige Regierung müsse nun ihre Stabilität unter Beweis stellen. 12.53 Uhr: Der geschäftsführende Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), ist angesichts der überraschenden Entwicklungen rund um die Kanzlerwahl nach eigenen Angaben froh, dass er bislang nicht offiziell aus dem Amt entlassen wurde. "Gut, dass ich meine Entlassungsurkunde noch nicht bekommen habe", sagte er der dpa scherzhaft am Rande der Beratungen der Grünen-Fraktion im Bundestag. "Wer weiß, was noch kommt", schob Lehmann hinterher. Lehmann erklärte, er sei vom Ergebnis der ersten Abstimmung überrascht gewesen. Auch andere Grünen-Politiker berichteten davon, mit dem Verlauf der Kanzlerwahl nicht gerechnet zu haben. 12.51 Uhr: Obwohl eine Fortsetzung der Bundestagssitzung für 12 Uhr angekündigt worden war, sieht es im Reichstagsgebäude noch immer nicht danach aus. Wenige Menschen befinden sich im Plenarsaal. Die Fortsetzung verzögert sich deutlich. 12.47 Uhr: Der ehemalige Bundesaußenminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel sieht die Schuld für fehlende Stimmen zur Wahl von Friedrich Merz aufseiten der Union. "Friedrich Merz fehlt (Fehler im Original, Anm. d. Red.) im 1. Wahlgang Stimmen vom eigenen Lager", schreibt der SPD-Politiker auf X. "Da haben ein paar Enttäuschte mit dem Feuer einer schweren politischen Krise gespielt!" Gabriel ist sich sicher: "Zu Ende gedacht haben sie ihr wirres Handeln nicht. Denn sie spielen das Spiel der Verfassungsgegner, nur sie profitieren!" 12.46 Uhr: Wird heute noch einmal gewählt? Aus Fraktionskreisen heißt es, die Fraktionen von Union, SPD, Grüne und Linke berieten den weiteren Prozess. Ein weiterer Wahlgang heute werde juristisch geklärt. Dieser sei nach aktueller Einschätzung von Bundespräsidialamt, Bundestagsverwaltung und Bundesjustizministerium verfassungsrechtlich möglich. 12.43 Uhr: Nach Einschätzung des Staatsrechtlers Alexander Thiele könnte noch heute ein weiterer Wahlgang stattfinden. "Der BT (Bundestag, Anm. d. Red.) könnte aus meiner Sicht schon heute direkt noch mal wählen", schreibt er auf X. Artikel 20 Absatz 3 der Geschäftsordnung des Bundestags greife nicht, "weil es sich stets um die 'Wahl des Bundeskanzlers', also den gleichen Gegenstand handelt", schreibt Thiele weiter. "Politisch scheint das aber nicht gewollt ..." Der entsprechende Artikel regelt die Tagesordnung des Bundestags. 12.36 Uhr: Der designierte Außenminister Johann Wadephul sieht Merz nicht politisch beschädigt: "Also es hat doch schon zahlreiche Wahlgänge von Ministerpräsidenten in ganz Deutschland gegeben, wo es im ersten Wahlgang nicht gereicht hat. Auch in anderen Staaten ist das schon passiert. Und wer redet heute noch darüber, ob es im ersten oder zweiten Wahlgang geklappt hat", sagte der CDU-Politiker in Berlin auf die Frage, ob Merz nun beschädigt sei. Wadephul betonte zugleich sein Bedauern, dass Merz im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit nicht erreicht hat. Am Ende sei die Wahl eine Gewissensentscheidung, die sei "bedauerlicherweise so ausgefallen, wie sie ausgefallen ist". Nun würden die Abgeordneten "noch einmal in sich gehen", und er sei "zuversichtlich", dass es danach klappen werde. 12.29 Uhr: Der CSU-Vorsitzende Markus Söder hat zu Besonnenheit gemahnt. "Es ist jetzt der falsche Zeitpunkt zu streiten und gar eine Schuldzuweisung zu machen", sagte Söder nach einer Sitzung seines bayerischen Kabinetts in München. "Es geht jetzt nicht um den Einzelnen, es geht um uns alle." Wichtig sei, vernünftig und ruhig zu bleiben. Sein dringender Appell an die Abgeordneten sei nun, gemeinsam eine stabile Regierung für Deutschland auf den Weg zu bringen. "Noch ist alles lösbar, noch ist alles heilbar." Söder warnte zugleich nachdrücklich vor einem Scheitern von Merz. Dies könne "am Ende ein Vorbote von Weimar sein". Er spielte damit auf die gescheiterte Weimarer Republik an, auf die in Deutschland 1933 der Nationalsozialismus folgte – "der heutige Vormittag zeigt, dass wir in einer ernsten Lage sind", betonte der CSU-Politiker. 12.16 Uhr: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hofft auf einen zweiten Wahlgang noch am Dienstag. Er setze darauf, "dass wir heute noch in den zweiten Wahlgang gehen und erfolgreich sind", sagte Linnemann im Sender Phoenix. Auch er schloss aus, dass die Union ihren Kanzlerkandidaten ausgewechselt. Merz sei "der richtige Kandidat zur richtigen Zeit", so Linnemann. Nach einem halben Jahr mit einer Minderheitsregierung nach dem Bruch der Ampelkoalition brauche Deutschland jetzt "schnell wieder Stabilität". 12.10 Uhr: Die Union zeigt sich nach Merz' Wahlschlappe geschlossen. "Wir wussten, dass diese Situation eintreten kann, entsprechend sind wir auch vorbereitet", erklärt Fraktionschef Jens Spahn nach einer Sitzung der Unionsabgeordneten. "Wir werden als Koalition Union und SPD Friedrich Merz erneut für den zweiten Wahlgang vorschlagen." Spahn fuhr fort: "Er hat gerade stehenden langanhaltenden Applaus in der Unionsfraktion bekommen." Noch liefen Abstimmungen darüber, wann ein zweiter Wahlgang stattfinden könne: "Darüber finden Gespräche statt, und ich muss sie jetzt einfach bitten zu warten, bis wir Ergebnisse dieser Gespräche haben." 12.07 Uhr: Der Plenarsaal des Bundestags ist noch immer weitgehend leer. Einzig einige AfD-Abgeordnete sind auf ihren Sitzen zu sehen. Noch wird die Sitzung also nicht fortgesetzt. 12.05 Uhr: Die Oppositionsfraktionen von Grünen und Linken haben sich nach dem Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz bei der Kanzlerwahl bereit erklärt, einer Fristverkürzung für die rasche Anberaumung eines weiteren Wahlgangs zuzustimmen. Linken-Chefin Ines Schwerdtner sagte am Dienstagmittag der ARD, es fänden aktuell Gespräche der Fraktionen darüber statt, noch für den Dienstag einen zweiten Wahlgang zur Kanzlerwahl im Bundestag anzusetzen. Ihre Fraktion wäre bereit, der dafür nötigen Fristverkürzung im Bundestag zuzustimmen – unter der "Bedingung, dass keine Deals mit der AfD gemacht werden", sagte Schwerdtner. Für den CDU-Kandidaten Merz werde ihre Fraktion auch im zweiten Wahlgang nicht stimmen. Für die Fristverkürzung wäre im Plenum eine Zweidrittelmehrheit nötig, wofür neben den Stimmen von Union und SPD auch die Zustimmung von Linken und Grünen nötig wäre. Die Grünen wären dazu bereit, sagte Parteichef Felix Banaszak. "Wir werden nicht mit Verfahrenstricks die Bildung einer neuen Regierung verhindern", sagte er. 12.02 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig setzt trotz des vorläufigen Scheiterns der Kanzlerwahl auf eine zügige Bildung einer neuen Bundesregierung. "Ich finde das, was heute passiert, ist unverantwortlich", sagte die SPD-Politikerin. Als Ministerpräsidentin eines ostdeutschen Bundeslands wisse sie, wie schwer es gerade vor Ort sei. In den letzten Tagen sei intensiv dafür gearbeitet worden, eine gute, stabile Regierung bilden zu können und den Menschen Antworten geben zu können. Sie wünsche sich jetzt, dass dies so zügig wie möglich auch möglich sei. 11.58 Uhr: Die BSW-Chefin Sahra Wagenknecht sagt t-online: "Der bisher größte Wahlbetrüger in der Geschichte der Bundesrepublik wollte Kanzler werden, jetzt hat er noch nicht einmal das geschafft." Sie fordert Merz auf, aus der Wahlschlappe Konsequenzen zu ziehen. "Es ist aber auch eine krachende Niederlage für Lars Klingbeil", greift sie den SPD-Chef an. "Diese schwarz-rote Aufrüstungskoalition ist eine Totgeburt. Es wäre ein guter Tag für Deutschland, wenn es dabei bliebe und Friedrich Merz kein Bundeskanzler wird." 11.57 Uhr: Die SPD-Abgeordnete Maja Wallstein sagte dem Sender Phoenix, dass sich kein SPD-Kollege bei der Fraktionssitzung für eine Gegenstimme gemeldet habe. 11.50 Uhr: Ist es eine Option für die Grünen, Merz im zweiten Wahlgang Stimmen zu leihen? Grünen-Politiker Anton Hofreiter sagt t-online dazu im Bundestag: "Ich hielte das für falsch. Das wäre auch staatspolitisch nicht verantwortlich. Eine Regierung braucht eine eigene Mehrheit. Wenn ihr das schon bei der Kanzlerwahl nicht gelingt, hilft es ihr gar nicht, wenn die Opposition ihr ins Amt verhilft." Merz' Scheitern bezeichnet Hofreiter als "Desaster für dieses Land". Angesichts der internationalen Krisen brauche es dringend eine stabile Regierung. Er zweifle aber daran, dass es Merz und Klingbeil gelingt, diese zu schaffen. 11.49 Uhr: In den sozialen Medien kursiert ein Video von der Reaktion des scheidenden Bundeskanzlers Olaf Scholz auf die Wahlschlappe von Merz. Scholz schüttelt mit dem Kopf und schaut zunächst verärgert, danach blickt er in eine andere Richtung und zieht, anscheinend in Reaktion auf einen Kollegen oder eine Kollegin, die Augenbrauen hoch. Der "Tagesspiegel" berichtet, Scholz habe einem Reporter den Vogel gezeigt auf die Frage, ob er sich über die Lage freue. "Ich glaube, es wäre gut gewesen, es hätte im ersten Wahlgang geklappt. Aber es gibt ja einen zweiten Wahlgang", wird Scholz zitiert. 11.45 Uhr: Die Grünen-Abgeordnete Renate Künast sieht einen "massiven Autoritätsverlust" für Merz. "Das hängt ihm am Nacken, das wird er nicht mehr los", sagte sie im Bundestag der ARD. Es spreche einiges dafür, einen weiteren Wahlgang jetzt nicht hinauszuzögern. "Wir wollen wissen, ob Herr Merz eine Mehrheit hat", betonte Künast. Zudem brauche das Land Entscheidungen. 11.43 Uhr: Der Deutsche Bundestag will seine nach der gescheiterten Kanzlerwahl unterbrochene Sitzung am Dienstag um 12 Uhr wieder aufnehmen. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) werde dann über das weitere Vorgehen informieren, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Bundestagskreisen. Der Wiederaufnahme seien Beratungen der Bundestagspräsidentin mit den Fraktionen vorangegangen. 11.41 Uhr: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat eine schnelle Entscheidung zum weiteren Vorgehen gefordert. "Es muss jetzt schnell gehen", sagte er am Dienstag im Bundestag. "Europa braucht ein starkes Deutschland. Deswegen können wir jetzt nicht tagelang warten." Das weitere Vorgehen werde gerade juristisch fleißig geprüft, "weil die Erfahrungswerte da nicht so ausgeprägt sind". Die schwarz-rote Koalition sei sich jedoch ihrer Verantwortung bewusst, betonte Linnemann: "Das ist kein Spaß hier." 11.37 Uhr: Merz hat sich in seinem Büro mit Kollegen und seinen engsten Vertrauten beraten. Mit dabei waren der Unionsfraktionsvorsitzende Jens Spahn, der designierte Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) und Merz' Familie, die bereits im Bundestag auf der Besuchertribüne gesessen hatte. Auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), SPD-Chef Lars Klingbeil sowie Thorsten Frei (CDU), der Kanzleramtschef werden soll, kamen zu Gesprächen in Merz' Büro. 11.31 Uhr: Es mehren sich die Anzeichen, dass es einen neuen Wahlgang frühestens am Mittwoch geben könnte. Endgültige Klarheit gab es aber zunächst nicht. Aus Fraktionskreisen war zu hören, es werde geprüft, ob ein Wahlgang am Mittwoch möglich sei. Dazu müsste es dem Vernehmen nach Einigkeit mit der Opposition über gewisse Fristverkürzungen geben. Ein zweiter Wahlgang am heutigen Dienstag galt aber auch nicht als ausgeschlossen. 11.28 Uhr: Grünen-Chefin Franziska Brantner sieht nach dem Scheitern von Friedrich Merz (CDU) im ersten Wahlgang der Kanzlerwahl Merz selbst sowie SPD-Chef Lars Klingbeil in der Pflicht. Die beiden Parteivorsitzenden müssten jetzt zeigen, "dass sie eine eigene Mehrheit für einen Kanzler, aber auch für die nächsten vier Jahre Regierungsarbeit sichern können", schrieb Brantner am Dienstag im Onlinedienst X. Brantner nannte den Vorgang der gescheiterten Wahl "bedauerlich, denn er schwächt nicht nur die zukünftige Regierung, sondern auch unser Land und das Vertrauen in unsere Demokratie". Dabei sei die Lage in Deutschland und Europa ernst. 11.27 Uhr: Aus AfD-Kreisen heißt es, der zweite Wahlgang werde wohl morgen oder noch heute stattfinden. Die Diskussionen dazu hielten an. Zuerst hieß es, ein Wahlgang noch heute sei aus organisatorischen Gründen nicht möglich. In der Partei wird jedoch spekuliert, dass dahinter mehr steckt – etwa die dringenden Telefonate, die CDU und CSU nun führen müssen. 11.25 Uhr: Der SPD-Abgeordnete Ralf Stegner geht nicht davon aus, dass die 18 Abweichler aus der SPD kommen. "Die Sozialdemokratie kennt ihre Verantwortung", sagte Stegner in Berlin. Die SPD-Mitglieder hätten mit großer Mehrheit für die Koalition mit der Union gestimmt, nicht weil sie "die CDU lieben" oder Merz als Kanzlerkandidaten unterstützt hätten, sondern "weil das jetzt das ist, was getan werden muss, um Verantwortung zu übernehmen". Später sagte Stegner zu t-online, er sei "natürlich überrascht" gewesen. "Auch wenn die Mehrheit eine knappe ist: Zwölf Stimmen müssen reichen. Wir haben auch schon Kanzler mit geringeren Mehrheiten gewählt." Klar sei: Es brauche eine stabile Regierung, es gebe keine "demokratische Alternative". Das müsse der SPD niemand erklären, so Stegner. 11.22 Uhr: Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte sieht nach dem vorläufigen Scheitern der Kanzlerwahl einen Dämpfer für die angestrebte schwarz-rote Koalition. CDU-Chef Friedrich Merz habe jetzt ein Glaubwürdigkeitsproblem, nachdem er beim ersten Wahlgang nicht gewählt worden ist, sagte Korte im TV-Sender Phoenix. "Die Startmöglichkeiten für ihn, vielleicht auch mit dem Zauber des Anfangs daherzukommen, die sind verpufft." Zugleich sei aber ein solides Regieren auch nach einer Kanzlerwahl im zweiten oder dritten Wahlgang möglich, machte Korte deutlich. Er wies darauf hin, dass bei Ministerpräsidenten-Wahlen in Landtagen wiederholt mehrere Wahlgänge erforderlich gewesen seien. Die Wählerinnen und Wähler würden Dinge auch schnell vergessen. Wenn durch die Regierungsarbeit bis Herbst einige Vorhaben auf den Weg gebracht würden, könne sich dies ausgleichen. 11.18 Uhr: Trotz ihrer kritischen Haltung zu Friedrich Merz freuen sich die Grünen nicht über das Scheitern des CDU-Vorsitzenden im ersten Wahlgang. "Wir wünschen uns für Europa und Deutschland eine handlungsfähige Regierung", sagte die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner der Deutschen Presse-Agentur. Bedauerlicherweise hätten Merz und der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil dafür die Mehrheit ihrer eigenen Fraktionen nicht sichern können. "Sie müssen nun beweisen, dass sie das jetzt, aber auch für vier Jahre können", fügte sie hinzu. 11.14 Uhr: Es kann sein, dass Friedrich Merz noch Bundeskanzler wird. Aber dieser Tag ist in jedem Fall ein Debakel für ihn und seine Regierung – und das noch vor ihrem Antritt, kommentiert t-online-Politikchef Christoph Schwennicke. Den kompletten Kommentar lesen Sie hier. 11.13 Uhr: Die als gesichert rechtsextremistisch eingestufte AfD will einem zweiten Wahlgang zur Wahl des Bundeskanzlers am Mittwoch zustimmen. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner habe diesen Termin auch bei seiner Fraktion angefragt, sagt AfD-Co-Parteichef Tino Chrupalla der ARD. "Wir werden dem auch nicht im Wege stehen, dass wir morgen den zweiten Wahlgang hier durchführen", sagte Chrupalla. "Da wird sich natürlich auch zeigen, inwieweit Friedrich Merz überhaupt in der Lage ist, seine Reihen zu schließen." Der CDU-Chef war im ersten Wahlgang durchgefallen. Die AfD stellt die zweitgrößte Fraktion im Bundestag hinter der Union. 11.12 Uhr: Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) spricht mit dem Sender Phoenix. Er habe seine Fraktion dazu aufgerufen, sich für eine Fristverkürzung für den zweiten Wahlgang auszusprechen. 11.10 Uhr: Die SPD-Bundestagsfraktion geht nach dem Scheitern von Friedrich Merz im ersten Wahlgang der Kanzlerwahl von voller Zustimmung der eigenen Abgeordneten aus. Es habe auch kein Abgeordneter gefehlt, erklärten Fraktionskreise der Deutschen Presse-Agentur. Die Fraktion hatte sich nach dem ersten Wahlgang zu Beratungen zurückgezogen und in einem Zählappell das Meinungsbild zu Merz als Kanzler aktualisiert. 11.08 Uhr: Die Sondersitzungen der Fraktionen sind beendet. Die Abgeordneten sollen sich für eine Fortführung der Sitzung im Bundestag bereithalten. 11.05 Uhr: In der AfD schließt man aus, im zweiten Wahlgang für Merz zu stimmen. "Nein, auf keinen Fall", sagt Kay Gottschalk, AfD-Abgeordneter und Mitglied des Bundesvorstands. "Nicht nach dem Vorspiel." Bereits vor dem ersten Wahlgang hatte die AfD ausgeschlossen, ihre Stimmen für Merz abzugeben. 11.04 Uhr: Die AfD-Chefs geben ein Statement vor Journalisten. Die Stimmung bei ihnen ist gut. Alice Weidel sagt: "Wir haben heute gesehen, dass Lügen kurze Beine haben." Sie fordert: "Herr Merz sollte direkt abtreten und der Weg freigemacht werden für Neuwahlen in diesem Land." Tino Chrupalla spricht von einem "guten Tag für Deutschland". Merz habe seine Wahlversprechen gebrochen – jetzt trage er die Konsequenzen. 11 Uhr: Nach der Wahlschlappe für Friedrich Merz laufen die Gespräche für das weitere Vorgehen. SPD-Partei- und Fraktionschef Lars Klingbeil sagt: "Wir werden jetzt mit den anderen demokratischen Fraktionen den weiteren Prozess klären." Aus seinem Umfeld war zuvor zu hören, es gebe keine Hinweise auf Abweichler in den eigenen Reihen. Darauf deute auch das Mitgliedervotum von 85 Prozent für den Koalitionsvertrag hin. "Auf uns ist Verlass", hieß es. 10.54 Uhr: Womöglich muss Friedrich Merz noch einige Zeit zittern, bis er erneut zur Kanzlerwahl antreten kann. Laut übereinstimmenden Medienberichten wird es am Dienstag keinen weiteren Wahlgang geben. Mehr dazu lesen Sie hier. 10.53 Uhr: Der Rückschlag für Friedrich Merz bei der Kanzlerwahl hat auch einen Rücksetzer am Aktienmarkt ausgelöst. Der Dax rutschte schon kurz nach dem Auftakt ins Minus und verstärkte diese Bewegung nach der Merz-Pleite im ersten Wahlgang. Zuletzt büßte der Leitindex 1,1 Prozent auf 23.084 Punkte ein. Auch der EuroStoxx 50 war mit 0,7 Prozent ins Minus gerutscht. Mehr dazu lesen Sie hier. 10.45 Uhr: Ökonomen prognostizieren wirtschaftliche Folgen des Scheiterns von Merz. Jens Südekum von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Dass Merz nun im ersten Wahlgang gescheitert ist, sendet ein verheerendes Signal in die Gesellschaft und in die Wirtschaft: Die Reihen sind nicht geschlossen." Auch in Zukunft müsse mit "Querschüssen" gerechnet werden, wenn es um heikle Themen gehe, so der Ökonom. "Dabei brauchen der Wirtschaftsstandort und das gesamte Land vor allem eines – eine stabile Regierung, die planbare Politik betreibt." Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, sagt Reuters: "Die Abstimmungspanne ruft in Erinnerung, dass sich eine künftige schwarz-rote Bundesregierung nur auf eine äußerst knappe Mehrheit stützen könnte." Krämer sieht ein "schwieriges Umfeld für wirtschaftspolitische Reformen". Er erwarte keinen echten Neustart in der Wirtschaftspolitik. 10.39 Uhr: Der heutige Dienstag ist schon jetzt historisch: Noch nie ist ein Kanzlerkandidat in der Geschichte der Bundesrepublik im ersten Wahlgang gescheitert. Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier. 10.36 Uhr: Auch Beobachter der Bundespolitik sind schockiert. Carlo Masala, Politologe und Professor an der Bundeswehr-Universität in München, greift auf X die Abweichler der Koalitionen von SPD und Union an: "An die 6. Herzlichen Glückwunsch zu Eurem absolut verantwortungslosem Handeln." Merz hatte 310 Ja-Stimmen erhalten und die notwendige Mehrheit um lediglich sechs Stimmen verfehlt. SPD und Union kommen gemeinsam auf 328 Abgeordnete, alle sind laut Fraktionsangaben anwesend. 10.34 Uhr: Die Häme der AfD zieht sich offenbar durch weite Teile der Fraktion. "Dass die so unprofessionell sind, hätte ich nicht gedacht", sagt der AfD-Abgeordnete Martin Reichardt, der auch im Bundesvorstand der Partei sitzt. "Ich bin überrascht", sagt auch der AfD-Abgeordnete Rainer Rothfuß. Merz habe ja bereits vorab alle Unionspositionen an die SPD verraten – da habe er erwartet, dass es glatt läuft. 10.31 Uhr: Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Volker Beck zeigt sich auf X schockiert über das Scheitern von Friedrich Merz im ersten Wahlgang: "Da wollen einige wohl die Republik brennen sehen. Das ist unverantwortlich, wenn demokratische Abgeordnete den Ernst der Lage verkennen." 10.29 Uhr: Bernd Baumann, Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD, sagt Journalisten im Bundestag: Aus Sicht der AfD könne der zweite Wahlgang morgen stattfinden. Er hoffe, dass die Stimmen der Abweichler aus Reihen der Union kommen. "Von Leuten, die noch bei Trost sind." Die Union sei mit riesigen Wahlversprechen in den Wahlkampf gezogen: Einhaltung der Schuldenbremse, Abweisung von Flüchtlingen an den Grenzen – nichts davon werde gehalten. Das sei "Wahlbetrug". 10.28 Uhr: Wer war es? Diese Frage beschäftigt wahrscheinlich nicht nur Friedrich Merz, der im ersten Wahlgang überraschend nicht zum Bundeskanzler gewählt worden ist. Sechs Stimmen haben ihm zur Kanzlermehrheit von 316 gefehlt. Union und SPD verfügen zusammen über 328 Stimmen. Als Bundestagspräsidentin Julia Klöckner um 10.06 Uhr verkündet, dass "der Abgeordnete Friedrich Merz" damit "nicht gewählt" ist, lässt sich Merz nichts anmerken. Er schaut seinen neuen Fraktionschef Jens Spahn an, der neben ihm sitzt, spricht auch kurz mit Steffen Bilger, dem neuen Parlamentarischen Geschäftsführer, und verlässt mit den beiden den Plenarsaal. Jetzt sammeln sich die Fraktionen, den Abgeordneten wird noch einmal ins Gewissen geredet. Sowohl bei Union als auch bei SPD gibt es sie natürlich, die Enttäuschten, die bei der Regierungsbildung nicht berücksichtigt wurden, die Merz nicht mögen oder den jeweils anderen Koalitionspartner. Wer es wirklich war, wird sich nicht aufklären lassen. Die Wahl ist geheim. 10.24 Uhr: Die AfD nutzt Merz' Scheitern für einen Angriff auf Union und SPD: "Merz ist der erste Kanzlerkandidat der Bundesrepublik, der im ersten Wahlgang gescheitert ist", stellt sie in einem Beitrag auf X fest. "Das zeigt, auf welch schwachem Fundament die kleine Koalition aus Union und von den Bürgern abgewählter SPD gebaut ist", fügt sie hinzu. Mit "kleiner Koalition" spielt sie auf die Bezeichnung "Große Koalition" für frühere Koalitionen aus SPD und Union an. 10.22 Uhr: Die Linken-Führung reagiert mit Häme auf das Scheitern von Merz im ersten Wahlgang: "Wenn er noch nicht mal das Vertrauen von seinen eigenen Leuten in der Berliner Blase bekommt, wie soll er dann das Vertrauen der Menschen gewinnen, die mit den realen Problemen des Alltags kämpfen", fragt Partei-Co-Chef Jan van Aken, und zieht im Gespräch mit t-online ein vernichtendes Resümee: "Ihm gelingt es nicht zu verbinden, sondern nur zu spalten. Mit ihm droht eine weitere Ära der Hoffnungslosigkeit." Seine Co-Vorsitzende Ines Schwerdtner appelliert an die schwarz-roten Koalitionäre in spe: "SPD und CDU sollten das Votum ernst nehmen. Alles andere fördert nur weiter die sowieso steigende Politikverdrossenheit." Es sei von Anfang an ein Fehler von Merz gewesen, "das Vertrauen der demokratischen Parteien zu verspielen und mit den Faschisten zu paktieren. Er hat die Brandmauer eingerissen und bekommt nun die Rechnung." 10.17 Uhr: Jetzt finden Sondersitzungen der Fraktionen statt. SPD und Union werden versuchen, ihre Abgeordneten nochmals auf Linie zu bringen. Trotz anderslautender Meldungen hatte das am Morgen offensichtlich nicht funktioniert. 10.14 Uhr: Viele Politiker haben sich für Besprechungen zurückgezogen. Der Plenarsaal wirkt mittlerweile wie leer gefegt. 10.10 Uhr: Im Bundestag ist die Stimmung eisig. Wieder finden Gespräche unter Abgeordneten statt. Die Minen vieler Anwesender sind wie versteinert. Der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz bespricht sich mit SPD-Ministerpräsidenten und -Abgeordneten. 10.06 Uhr: Friedrich Merz ist im ersten Wahlgang gescheitert. Der CDU-Chef kam lediglich auf 310 Stimmen, 316 waren nötig. Das ist eine Überraschung. Mehr dazu lesen Sie hier. 10.06 Uhr: Klöckner bittet die Abgeordneten, Platz zu nehmen. Als einer der letzten setzt sich der designierte Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD). 10.05 Uhr: Auch Friedrich Merz kommt zurück in den Plenarsaal. Noch sind dennoch einige Plätze im Bundestag frei. 10.02 Uhr: Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat ihren Platz wieder eingenommen. Bald wird das Ergebnis der Kanzlerwahl verkündet. 10 Uhr: Obwohl einige Ministerpräsidenten der Bundesländer im Bundestag sind, sucht man eine prominente Figur vergebens: Markus Söder (CSU). Der bayerische Ministerpräsident muss im Freistaat eine Kabinettssitzung leiten. Dennoch wird er die Kanzlerwahl sicherlich mit Interesse verfolgen. 9.58 Uhr: Wie lange dauert es, 630 Namen vorzulesen? Auch diese Frage wird an diesem Tag geklärt: eine knappe halbe Stunde. Friedrich Merz stromerte währenddessen durch das Plenum, unterhielt sich mit Ministerpräsidenten, ging in die hinteren Reihen seiner Fraktion. Irgendwie muss man sich ja die Zeit vertreiben. Wer Kanzler werden will, braucht Geduld. 9.54 Uhr: Im Plenarsaal warten die Abgeordneten und Gäste weiter gespannt auf das Wahlergebnis. Es finden viele Gespräche statt, manche widmen sich derweil ihren Mobiltelefonen. 9.45 Uhr: Während die Stimmen ausgezählt werden, wehrt sich AfD-Chef Tino Chrupalla vor Fernsehkameras gegen die Einstufung seiner Partei als "gesichert rechtsextremistisch". Das zeige, wie mit der Opposition in Deutschland umgegangen werde, klagt Chrupalla. Er kritisiert als nicht "rechtsstaatswürdig", dass das mehr als 1000-seitige Gutachten bisher nicht öffentlich ist. Die AfD hat jedoch dagegen geklagt, im Prozess erhält die Partei daher Akteneinsicht. 9.43 Uhr: Altkanzlerin Angela Merkel unterhielt sich während des Wahlgangs angeregt mit ihrem Sitznachbarn. Es ist kein Parteifreund Merkels – sondern der Grünen-Politiker Cem Özdemir, scheidender Landwirtschaftsminister der Ampel. Ein Zufall, aber ein symbolischer: Merkel und die CDU: So richtig nah sind sie sich schon lange nicht mehr. 9.40 Uhr: Auf der Besuchertribüne des Bundestags hat neben Merkel auch die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) Platz genommen hatte. Dahinter zu sehen war Astronaut Alexander Gerst. Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf zählt zu den Gästen. 9.36 Uhr: Die Bundestagspräsidentin hat die Wahl geschlossen. Die Stimmen werden jetzt ausgezählt. In rund 25 Minuten soll das Ergebnis verkündet werden. 9.35 Uhr: Klöckner fragt bei den Abgeordneten nach, ob alle ihre Stimme abgegeben haben. Wer das bisher nicht getan habe, solle dies nun nachholen. 9.32 Uhr: Noch läuft die Abstimmung, doch in wenigen Minuten sollten alle Abgeordneten ihre Stimmen abgegeben haben. Dann wird Bundestagspräsidentin Julia Klöckner die Wahl zunächst schließen. Danach werden die Stimmen des ersten Wahlgangs ausgezählt. 9.30 Uhr: Friedrich Merz hat seine Stimme bei der Kanzlerwahl abgegeben. Sein roter Wahlumschlag liegt bereits in der Urne. Seine Entscheidung dürfte trotz geheimer Wahl offensichtlich sein. 9.29 Uhr: Auf der Besuchertribüne ist derweil Merz' Ehefrau Charlotte mit den Töchtern Carola Clüsener und Constanze Merz zu sehen. 9.26 Uhr: Im Bundestag werden rege Gespräche unter Abgeordneten diverser Fraktionen geführt. 9.21 Uhr: Ebenfalls beim Sender Phoenix gab CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann im Bundestag bereits vor der Wahl eine Losung aus: "Wenn wir jetzt nicht am Anfang liefern, werden die Leute uns nicht vertrauen." Deswegen seien die ersten 100 Tage entscheidend. 9.17 Uhr: Linken-Chef Jan van Aken spricht mit dem Sender Phoenix. Das neue Kabinett von Schwarz-Rot sehe aus wie "Trump in klein", sagt van Aken mit Blick auf Manager und Millionäre, die künftig Minister sein sollen. 9.15 Uhr: Die SPD-Fraktion meldet ebenfalls Vollzähligkeit ihrer 120 Abgeordneten. Die sei das Ergebnis eines sogenannten Zählappells gewesen, heißt es aus der Fraktion. Mit der Union sind es also 328 Abgeordnete, 316 sind für die Kanzlerwahl nötig. 9.13 Uhr: Die Abgeordneten gehen nun einzeln an die Wahlurnen. Politiker wie Philipp Amthor (CDU) und die designierte Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) wurden bereits aufgerufen. 9.10 Uhr: Merz wirkt entspannt. Er sitzt auf seinem Platz im Plenarsaal und tauscht Worte mit dem neuen Unionsfraktionschef Jens Spahn aus. Beide Männer scheinen vergnügt zu sein. 9.08 Uhr: Die Schriftführer haben ihre Plätze eingenommen. Nun werden die Abgeordneten einzeln zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Wahl ist eröffnet. 9.05 Uhr: Die Bundestagspräsidentin ruft den ersten Punkt der Tagesordnung auf: die Kanzlerwahl. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat wie erwartet Friedrich Merz dafür vorgeschlagen. Klöckner erklärt den Abgeordneten das Wahlprozedere. Es handelt sich um eine geheime Wahl. Wenn Merz die Mehrheit aller Abgeordnetenstimmen erhält – mindestens 316 Stimmen –, ist er gewählt. 9.03 Uhr: Klöckner muss zunächst eine lange Liste von Glückwünschen für Abgeordnete abarbeiten, die kürzlich Geburtstag gefeiert haben. 9 Uhr: Die neue Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) eröffnet die Bundestagssitzung. Sie begrüßt die anwesenden Abgeordneten und Gäste. 8.57 Uhr: Der Kanzlerwahl wohnen auch hohe Gäste bei: Altkanzlerin Angela Merkel begrüßt alte Bekannte im Bundestag. Auch der scheidende Bundeskanzler wechselt noch einige Worte mit Abgeordneten. 8.55 Uhr: Im Reichstagsgebäude sind die Klingeln zu hören, die die Abgeordneten zur Wahl in den Plenarsaal rufen. 8.49 Uhr: Merz kann bei der Kanzlerwahl darauf setzen, dass alle 208 Unionsabgeordneten anwesend sind. Nach einem Zählappell teilte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Steffen Bilger (CDU), nach Angaben von Sitzungsteilnehmern mit, die Union sei vollzählig. Bei der Wahl des neuen Fraktionsvorsitzenden Jens Spahn (CDU) am Vortag hatten mehrere Abgeordnete noch krankheitsbedingt gefehlt. Die Fraktionen der Linken und AfD kündigten bereits am Montag an, gegen Merz stimmen zu wollen. 8.47 Uhr: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann steht beim Sender phoenix zum Interview. "Ich habe ihn von der ersten Stunde an unterstützt", sagt er über Friedrich Merz. "Ich glaube fest daran, dass er dieses Land überraschen wird, dass er international eine Rolle spielen wird, die Deutschland verdient hat als drittgrößte Volkswirtschaft." Er freue sich auf die Zeit, sagt er, und behauptet: "Die Erwartungshaltung ist gering, weil die Leute sagen: 'Wir warten erst mal ab." Merz werde einer der erfolgreichsten Kanzler der Bundesrepublik sein, prognostiziert Linnemann. 8.45 Uhr: Wenn die Wahl, die Ernennungen und Vereidigungen geschafft sind, geht die fünfte schwarz-rote Koalition in der Geschichte der Bundesrepublik an die Arbeit. Der scheidende Kanzler Olaf Scholz (SPD) will die Amtsgeschäfte bereits am Nachmittag an Merz übergeben. Am Mittwoch will Merz dann zu seinen ersten Antrittsreisen nach Paris und Warschau aufbrechen. 8.37 Uhr: Sollte es für Merz im ersten Anlauf nicht klappen, wären weitere Wahlgänge möglich. Läuft alles wie geplant, werden der neue Bundeskanzler und seine 17 Bundesministerinnen und -minister bis zum Nachmittag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue ernannt und danach im Bundestag vereidigt. 8.32 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz stellt sich am Morgen im Bundestag für das Amt des Bundeskanzlers zur Wahl. Obwohl das Polster der schwarz-roten Koalition zur erforderlichen "Kanzlermehrheit" von 316 Stimmen mit zwölf Stimmen recht dünn ist, gilt die Wahl als ziemlich sicher.