Auto: Was ist der Unterschied zwischen Vier- und Fünftürer?
Auf zahlreichen Internetplattformen oder in Zeitungen findet man Auto-Inserate, in denen Pkw verkauft oder gesucht werden – darunter auch Vier- oder Fünftürer. Aber: Was bedeutet das eigentlich und wo liegen überhaupt die Unterschiede? Auf Fahrzeugbörsen, in Anzeigen oder im Gespräch mit Autohändlern tauchen sie regelmäßig auf: Begriffe wie "Viertürer" oder "Fünftürer". Was auf den ersten Blick nach bloßer Zählerei klingt, hat in der Automobilwelt eine klare Bedeutung – und beeinflusst, wie ein Auto gebaut ist, wie es aussieht und wie es sich nutzen lässt. Was zählt als Tür? Grundsätzlich gilt: Eine Tür ist alles, was den Fahrzeuginnenraum zugänglich macht – auch nach hinten. "Wir reden von fünftürigen Fahrzeugen, wenn die Heckklappe direkt an der hinteren Dachkante angebracht ist", erklärt Achmed Leser vom Tüv Thüringen. Diese Heckklappe zählt dann mit zur Türanzahl. Bei Viertürern ist das anders: Hier bleibt der Kofferraum durch eine Rückwand vom Innenraum getrennt. Die Öffnung zum Gepäckabteil liegt unterhalb der Heckscheibe und gilt nicht als Tür – sie ist lediglich eine Klappe. Viertürer: Klassisches Stufenheck Viertürige Fahrzeuge erkennt man an ihrer Stufenheck-Bauform. Die Linienführung ist klar gegliedert: Nach dem Dach fällt das Heck deutlich ab, der Kofferraum ist ein eigenständiges Volumen. "Hier ist der Fahrgastraum durch die Rückbank komplett vom Kofferraum getrennt", so Leser. Diese Form ist typisch für Limousinen, besonders ab der Mittelklasse. Auch in der Kompaktklasse finden sich Modelle mit Stufenheck – in den 1980er-Jahren vereinzelt sogar im Kleinwagen-Segment. Fünftürer: Praktischer Zugang zum Laderaum Fünftürige Fahrzeuge sind aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken. Ob Fließheck, Kombi oder SUV – sie alle haben eine durchgehende Kabine, bei der sich die Heckklappe gemeinsam mit der Heckscheibe öffnet. So entsteht ein großer Zugang zum Gepäckraum. Das hat vor allem praktische Vorteile: "Gerade sperriges Gepäck kann so leichter verstaut werden, auch wenn das Kofferraumvolumen nicht immer größer ausfällt", erklärt Leser. Ein weiterer Vorteil: Die Rücksitze lassen sich oft umklappen, sodass ein durchgängiger Laderaum entsteht – eine Option, die klassische Viertürer nicht immer bieten. Sonderformen: Wenn Limousinen zur Klappe greifen Die klare Trennung ist aber nicht immer gegeben. Manche Hersteller kombinieren die Linienführung einer Limousine mit der Funktionalität eines Fünftürers: Das Resultat sind coupéartige Fahrzeuge mit großer Heckklappe. Auch hier zählt die Klappe zur Türanzahl, selbst wenn das Fahrzeug auf den ersten Blick wie ein klassischer Viertürer wirkt. "Diese Fahrzeuge kann man ebenfalls zu den Fünftürern zählen", stellt Leser fest.