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E-Auto-Förderung für Gewerbekunden: Das bringt sie für private Autokäufer

Die Bundesregierung plant neue steuerliche Anreize für E-Autos. Der Fokus liegt auf gewerblichen Nutzern, doch es gibt Kritik. Was Privatkunden wissen sollten. Die Bundesregierung will die Verbreitung von E-Autos fördern und setzt vor allem bei gewerblichen Kunden an: Betriebe sollen E-Autos, die sie zwischen dem 30. Juni 2025 und dem 1. Januar 2028 neu anschaffen, degressiv abschreiben können. Das bedeutet: Im ersten Jahr lassen sich 75 Prozent von der Steuer absetzen , im Jahr nach dem Kauf noch zehn Prozent, im zweiten und dritten Folgejahr jeweils fünf Prozent, im vierten Folgejahr drei Prozent und im fünften Folgejahr zwei Prozent. Das entspricht der Regierung zufolge der durchschnittlichen Nutzungsdauer. Zudem wird die Preisobergrenze von Dienstwagen um 25.000 Euro auf 100.000 Euro erhöht. Gewerbliche Nutzer wichtig – aber es gibt einen Haken Laut der Deutsche Automobil Treuhand (DAT) liegt in den gewerblichen Nutzern ein wichtiger Schlüssel, um die E-Mobilität zu beflügeln. Trotzdem erscheint der aktuelle Vorschlag den Experten als unausgewogen. Rund 80 Prozent der gewerblich genutzten E-Autos werden laut DAT nicht gekauft, sondern geleast – aus Gründen wie Liquiditätsschonung und Restwertrisiko. Diese Gruppe werde aber in den Plänen nicht berücksichtigt. "Wer least, kann nicht abschreiben. Das bedeutet: Von der steuerlichen Entlastung profitiert nicht das Unternehmen, das das Fahrzeug nutzt – sondern der Leasinggeber. Damit zielt die Maßnahme am Bedarf der meisten Firmenkunden vorbei", erklärt DAT-Geschäftsführer Jens Nietzschmann. Nur wenn Leasinganbieter die steuerlichen Vorteile in Form reduzierter Raten an ihre Kunden weitergäben, könne es indirekt doch noch zu einem gewissen Anreizeffekt kommen. Doch das sei nicht garantiert – und in vielen Fällen schwer kalkulierbar. So profitieren Privatkunden Private Kunden haben von dieser Regel zunächst keine Vorteile – die Förderungen sind zunächst auf gewerbliche Nutzer ausgelegt. Das stößt auch auf Kritik: Maßnahmen für Privatkunden und den Gebrauchtwagenmarkt seien zusätzlich nötig, sagte Imelda Labbé, Präsidentin des Importeurs-Verbandes VDIK. "Nur wenn Autokäufer verlässlich wissen, welche Kosten bei Kauf oder Leasing auf sie zukommen, werden sie sich für ein Elektroauto entscheiden." Doch die von den Unternehmen gekauften E-Autos werden in wenigen Jahren als Gebrauchtwagen den Markt erreichen – und damit für eine stärkere Verbreitung von E-Mobilität sorgen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Gebrauchtwagen angesichts hoher Neuwagenpreise immer gefragter sein werden. Aktuelle und technisch ausgereifte Modelle wie VW ID.7, aber auch bezahlbarere Fahrzeuge wie ein Skoda Enyaq oder Renault 5 oder ein Kia EV3 dürften dann für Privatleute erschwinglich sein. Viele Fahrzeuge auf dem Markt könnten dann auf eine zurückhaltende Kundschaft treffen – was die Gebrauchtwagenpreise zusätzlich nach unten drückt, sagte Michael Gerstner vom auf Restwerte spezialisierten Analyseunternehmen Bähr & Fess Forecasts "Focus Online." Es gibt aber auch hier ein Risiko, heißt es von der DAT: Um die Förderung voll auszuschöpfen, könnten in kommender Zeit zunächst viele eher kurze Leasingverträge für Gewerbekunden angeboten werden – was dazu führt, dass viele junge Gebrauchte zu noch hohen Preisen in den Handel kämen. Sie wären zu teuer für Privatkunden. Martin Weiss, Leiter der DAT Fahrzeugbewertung: "Ein Überangebot an relativ teuren jungen Gebrauchten kann dann schnell zur Belastung für Händler und zur Enttäuschung für Kunden werden." Daher komme es laut den DAT-Experten darauf an, dass auch für Privatkunden der Markt attraktiv gestaltet wird.