China macht gewaltigen Rohstoff-Fund: Lithium für Batterien und E-Autos
Geologen haben eine spektakuläre Entdeckung gemacht. Der Fund könnte die Region Hunan stärken und das globale Gleichgewicht im Rohstoffhandel beeinflussen. China hat in der zentralchinesischen Provinz Hunan ein großes Lithiumvorkommen entdeckt. Nach Angaben der Provinzbehörde für natürliche Ressourcen handelt es sich um rund 490 Millionen Tonnen Lithiumerz, das etwa 1,31 Millionen Tonnen Lithiumoxid enthält. Die Lagerstätte im Bergbaugebiet Jijiaoshan im Kreis Linwu wurde als Vorkommen vom Typ "alterierter Granit" klassifiziert. Das ist ein durch Verwitterung verändertes Gestein, in dem sich Lithium angereichert hat. Neben Lithium enthalte das Gestein auch Rubidium, Wolfram und Zinn, teilte das Ministerium mit. Die Entdeckung wurde durch Fortschritte in der Explorationstechnologie sowie jahrelange geologische Untersuchungen ermöglicht, teilte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua vergangene Woche mit. Erwartet wird, dass der Fund die Industrie der nahegelegenen Millionenmetropole Chenzhou stärkt. Chenzhou investiert bereits seit Jahren in erneuerbare Energien und Elektromobilität. So befinden sich in der Stadt unter anderem Werke für Batteriekomponenten, Solartechnologie und Elektrofahrzeugfertigung. Die Region gilt als Modellstandort für Chinas Strategie im Bereich grüner Industrien. Chinas setzt auf das "Öl des 21. Jahrhunderts" Lithium ist ein zentraler Rohstoff für Batterien in Elektroautos, Energiespeichern und Mobilgeräten. Das silbrig-weiße Alkalimetall ist besonders leicht und hochreaktiv, was es für wiederaufladbare Batterien unverzichtbar macht. In der Natur kommt es meist gebunden in Mineralien oder in Salzseen als Lithiumsalz vor. Die Preise schwanken stark: In den letzten Jahren lag der Preis pro Tonne Lithiumcarbonat zwischen 15.000 und über 80.000 US-Dollar , je nach Nachfrage und Verfügbarkeit. Der Rohstoff ist nicht nur technologisch bedeutend, sondern auch geopolitisch relevant. Lithium wird als "Öl des 21. Jahrhunderts" bezeichnet, da es für den Umbau der Energieversorgung essenziell ist. Chinas Investitionen in den Abbau und die Weiterverarbeitung haben dem Land bereits einen erheblichen Einfluss auf die globalen Lieferketten verschafft. Die Volksrepublik besitzt bereits rund 16,5 Prozent der weltweiten Lithiumreserven und liegt laut Angaben des Ministeriums für natürliche Ressourcen damit hinter Bolivien auf Rang zwei weltweit. Derzeit stammen nur etwa sieben Prozent der globalen Lithium-Förderung aus chinesischen Minen. Laut einer Prognose des Analyseunternehmens Fastmarkets wird China jedoch bereits 2026 Australien als größten Lithium-Produzenten überholen. Die Studie geht davon aus, dass chinesische Bergbauunternehmen dann 8.000 bis 10.000 Tonnen mehr fördern werden als ihre australischen Konkurrenten – obwohl viele dieser Betriebe derzeit unrentabel arbeiten. Dennoch setzen sie die Förderung fort, unterstützt durch staatliche Subventionen und politischen Druck vor Ort, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Ein Großteil des chinesischen Wachstums stammt laut Fastmarkets aus dem Abbau von Lepidolith – einem lithiumhaltigen Hartgestein, das vor allem im Süden des Landes vorkommt. Der Abbau ist jedoch umstritten: Er gilt als kostenintensiv und umweltschädlich, da giftige Nebenprodukte wie Thallium und Tantal freigesetzt werden können, die das Grundwasser belasten. Globaler Bedarf könnte sich vervielfachen Trotz dieser Risiken wird der Ausbau der Förderung politisch gewollt vorangetrieben. China dominiert zudem die Weiterverarbeitung: Mehr als 70 Prozent der weltweiten Raffineriekapazitäten liegen in der Volksrepublik. China sucht derzeit auch noch nach weiteren Vorkommen – unter anderem entlang eines 2.800 Kilometer langen Gesteinsgürtels in Tibet, der laut Schätzungen bis zu 30 Millionen Tonnen Lithium enthalten könnte. Die Entdeckung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Nachfrage nach Lithium weltweit stark steigt. Laut der Deutschen Rohstoffagentur könnte sich der Bedarf bis 2030 vervier- bis verachtfachen. Besonders die Nachfrage durch die Elektromobilität gilt als Haupttreiber. Chinas Marktmacht wird durch den Fund im Bergbaugebiet Jijiaoshan weiter gestärtk.