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Range Extender bei E-Autos: Technologie könnte nach Europa zurückkehren

Kehrt eine hierzulande kaum noch genutzte Technologie bei Stromern zurück? In China ist sie etabliert, nun könnte sie auch Europas Elektrostrategie ergänzen. In den frühen Jahren der Elektromobilität, als die Batterietechnik noch nicht ausgereift war, packte BMW einen kleinen Benzinmotor in den damals revolutionären i3. Im Kofferraum versteckt, lud er unterwegs die Batterie nach und beruhigte damit die Skeptiker. Auch der erste Opel Ampera funktionierte nach diesem Prinzip. Mazda griff zuletzt noch auf das Konzept zurück: Im MX-30 liefert ein kompakter Wankelmotor Stromnachschub, wenn der Akku am Limit ist. In der Masse durchgesetzt hat sich dieses Konzept hierzulande jedoch nie richtig. Nun könnte die Technik jedoch ein Comeback erleben. Vor allem in Ländern oder Gegenden, in denen der Ausbau der Ladeinfrastruktur bisher nicht weit vorangeschritten ist, könnte der sogenannte Range Extender zur Brückentechnologie werden. Zuerst hat der "Business Insider" darüber berichtet. Erfolge in China In China ist der Range Extender keine Randnotiz mehr. Hersteller wie Li Auto haben sich auf die Technik spezialisiert und feiern Erfolge mit Reichweiten von über 1.000 Kilometern, ohne dass der Fahrer eine Ladesäule suchen muss. Auch andere Marken setzen zunehmend auf diese Lösung, vor allem für große Fahrzeuge oder Regionen mit schwacher Ladeinfrastruktur. In Europa dagegen war lange eine andere Strategie dominant: der Plug-in-Hybrid. Gefördert durch steuerliche Anreize , vor allem als Dienstwagen, sollten diese Fahrzeuge das Beste aus zwei Welten bieten. In der Praxis wurden sie jedoch häufig vor allem als Verbrenner genutzt – der elektrische Teil blieb oft ungenutzt und erhöhte das Gewicht und den Verbrauch. Entsprechend kritisch fällt inzwischen die Bewertung der Technik durch Regulierer und Umweltverbände aus. Mit dem wachsenden Einfluss chinesischer Marken auf dem Weltmarkt und einer zunehmenden Skepsis gegenüber Plug-in-Hybriden gerät die bisherige Strategie ins Wanken. Das Range-Extender-Prinzip könnte jenen Automärkten helfen, in denen batterieelektrische Modelle bislang an ihre Grenzen stoßen. Und es bietet eine Brücke zwischen der Verbrennertechnologie und einer vollelektrischen Mobilität – ohne die Notwendigkeit, sofort ein flächendeckendes Ladenetz bieten zu müssen. Mit Range-Extender-Modellen hätten europäische Hersteller also möglicherweise bessere Chancen auf Exportmärkten. Chancen und Hürden für Europa Für sie ist der Range Extender bislang vor allem ein Kompromiss, der nicht recht in die aktuellen Strategien passt: Die modernen E-Auto-Plattformen sind meist auf batterieelektrisches Fahren optimiert. Ein zusätzlicher Motor samt Tank ist schlicht nicht vorgesehen. Wer den Range Extender heute einbauen will, muss entweder umbauen oder gleich neu entwickeln. Zugleich könnten sich mit der Technik neue Chancen auftun, etwa im Flottenbereich oder für Märkte außerhalb der urbanen Zentren. Auch mit Blick auf CO2-Vorgaben der EU bietet der Range Extender Potenzial: Weil das Fahrzeug überwiegend elektrisch fährt, ließe sich die Emissionsbilanz deutlich verbessern. Und weil der Verbrenner nicht direkt auf die Straße wirkt, bleibt der Antrieb dennoch rein elektrisch. Noch ist unklar, ob sich Hersteller tatsächlich auf diese Technik einlassen oder ob sie auf Fortschritte bei Batterien und Ladeinfrastruktur setzen. Doch einige Signale deuten darauf hin, dass der Range Extender zumindest wieder diskutiert wird: Übereinstimmenden Quellen zufolge soll BMW den Range Extender beim neuen X5 einsetzen. Die Technik stammt vom Zulieferer ZF, erste Tests seien bereits im Gange. Übergangstechnologie mit Ablaufdatum? Langfristig dürfte sich der Range Extender allerdings auch nicht halten. Die Batterieentwicklung macht Fortschritte, und auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet voran, wenn auch langsam. Trotzdem könnte er in den kommenden Jahren eine Lücke füllen, nicht zuletzt für Hersteller, die ihre Kundschaft auf dem Weg zum reinen E-Auto nicht verlieren wollen.