Jeep Renegade: Aus für beliebtes SUV – direkter Nachfolger ungewiss
Nach über zehn Jahren wird der Jeep Renegade in Europa künftig nicht mehr produziert. Welche Modelle jetzt seine Nachfolge antreten. Die Produktion des Jeep Renegade wird eingestellt. Nach mehr als zehn Jahren Bauzeit und über zwei Millionen verkauften Exemplaren endet die Ära des kompakten SUV in Europa. Dabei ist der Renegade ein zentrales Modell der Marke Jeep: Produziert im Stellantis-Werk im süditalienischen Melfi, wurde der Renegade 2014 als kleinstes Jeep-Modell in Europa eingeführt. Mehr als eine halbe Million Exemplare wurden allein auf diesem Markt verkauft. In Italien gehört der kleine Jeep längst zum Stadtbild. Abgänge: Auch der Kia Ceed wird eingestellt Das Modell wurde in einer breiten Variantenpalette angeboten – mit Benzin- und Dieselmotoren, später auch als Hybrid und Plug-in-Hybrid. Noch Anfang 2024 erhielt der SUV ein umfangreiches Facelift. Trotzdem ist nun Schluss. Grund seien laut "Auto Motor und Sport" die Marktdynamik, veränderte Kundenwünsche sowie regulatorische Änderungen. Genauer Plattform veraltet Der Renegade basiert auf der sogenannten Small-Wide-Plattform, ursprünglich von Fiat entwickelt. Das technische Schwestermodell Fiat 500X wird bereits seit vergangenem Jahr nicht mehr gebaut. Die Plattform ist mittlerweile technisch veraltet und wurde durch die sogenannte STLA-Plattform (sprich: Stella) abgelöst. Aktuelle Fahrzeuge wie der Citroën C3 oder der Opel Grandland basieren auf diesem neuen technischen Prinzip. Lagerfahrzeuge noch bis kommendes Jahr erhältlich Die Plug-in-Version des Renegade ist inzwischen nicht mehr bestellbar. Aktuell ist nur noch der Renegade E-Hybrid mit 130 PS im Konfigurator zu finden. Dessen Produktion soll Ende 2025 auslaufen. Lagerfahrzeuge sind laut Hersteller nur noch bis Anfang 2026 verfügbar. Ein direkter Nachfolger des Jeep-Modells ist derzeit nicht geplant, heißt es. Das klang vor einer Weile noch anders: Vor einem Jahr war beim "Investor Day" von Stellantis im Juni 2024 ein neuer Renegade auf der STLA-Small-Plattform angekündigt worden – mit reinem Elektroantrieb und einem Einstiegspreis unter 25.000 US-Dollar . Diese Strategie wäre eine radikale Kehrtwende im bisherigen Kurs der Marke gewesen, die sich auf Premiummodelle spezialisiert hat. Dass das kostengünstige Nachfolgemodell nun doch nicht eingeführt werden soll, mag auch der finanziellen Lage des Konzerns geschuldet sein. Stellantis veröffentlichte vor Kurzem tiefrote Halbjahreszahlen: ein Verlust von 2,3 Milliarden Euro. Abgebrochene Programme, technische Abschreibungen und US-Zölle schlagen laut Unternehmen massiv zu Buche. Der Avenger übernimmt – zumindest ein Stück weit Als neuer Einstieg in die Jeep-Welt gilt laut Aussagen eines Unternehmenssprechers künftig das Modell Avenger. Es ist rund 20 Zentimeter kürzer als der Renegade, startet bei 26.300 Euro und wird sowohl elektrisch als auch als Hybrid angeboten. Darüber rangiert der neue Compass (ab 42.400 Euro). Beide Modelle sollen die Lücke schließen, die der Renegade hinterlässt. In Europa sollen zudem der kommende Wagoneer S und der Recon die Modellpalette erweitern. Von den Modellen Wrangler und Grand Cherokee ist zumindest für unseren Kontinent bei Jeep keine Rede. Denkbar also, dass sie künftig anderen Märkten vorbehalten sind.