Ganze 45 Minuten dauerte es, bis ein Reisender auf der A3 bemerkte, dass seine Ehefrau nicht mehr im Auto saß. Er wählte den Notruf. Es war wohl nicht der romantischste Sonntagmorgen, den eine rumänische Reisende in Deutschland erlebte. Schuld war ihr Ehemann, der sie an einer Raststätte der A3 vergessen hatte. Wie die Polizei in Wiesbaden (Hessen) berichtet, hatte der 39-Jährige am frühen Sonntagmorgen an einer Raststätte in Bayern angehalten. Eigentlich nur für einen kurzen Toilettenstopp – und nach eigener Aussage sei niemand sonst mitgekommen. Doch offenbar änderte seine Ehefrau spontan ihre Meinung und stieg doch noch aus. Familie vergisst Sohn mitten in der Nacht an Raststätte Als der Mann zurückkehrte, vermutete er sie schlafend im Auto und fuhr samt dem elfjährigen Sohn los. Erst rund 45 Minuten später, beim Tanken in Bad Camberg (Hessen), fiel der Irrtum auf. Die Frau war verschwunden. Weil auch der Sohn geschlafen hatte, war er dem Vater keine Hilfe. Der Rumäne suchte die Bad Camberger Raststätte in dem Irrglauben ab, dass seine Frau dort ausgestiegen sei. Doch sie war nirgends zu finden und er wählte schließlich den Polizeinotruf. Frau hatte sich schon selbst geholfen Schließlich konnte eine von der Autobahnpolizei Wiesbaden entsandte Funkstreife helfen. Sie schaffte es, "über Umwege", wie es in der Polizeimeldung heißt, Kontakt zur Ehefrau herzustellen. Diese befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem rumänischen Reisebus im Bereich von Hanau und damit etwa 70 Kilometer entfernt. Was war passiert? Als die Frau sich an der bayerischen Raststätte nach der Toilettenpause mutterseelenallein wiedergefunden hatte, suchte sie Hilfe bei einem rumänischen Landsmann. Der bot ihr an, sein Handy zu benutzen und sie in seinem Bus mitzunehmen. Dank der koordinierten Arbeit mehrerer Autobahnpolizeien und des hilfsbereiten Busfahrers fand die Familie schließlich wieder zusammen, schreibt die Polizei. Ganz ohne Nachspiel blieb das Wiedersehen jedoch nicht: Laut Polizeibericht musste der Mann "eine kleine Ansprache" seiner Frau über sich ergehen lassen, bevor die Heimreise weitergehen konnte.