Mercedes steckt in der Krise und will mit dem neuen GLC-Modell zurück in die Erfolgsspur. Das SUV wird dabei vorrangig in Bremen produziert. Im Mercedes-Werk Bremen rollt der vielleicht wichtigste Wagen des Konzerns vom Band: der neue vollelektrische GLC. Das SUV aus der Mittelklasse ist seit Jahren das meistverkaufte Modell der Marke – bislang allerdings nur als Verbrenner oder Plug-in-Hybrid. Nun kommt er erstmals als reines E-Auto. Mercedes-Chef Ola Källenius sprach im Rahmen der Weltpremiere bei der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in München von einem "entscheidenden Schritt" für den Autobauer. Der Verkauf startet noch vor Weihnachten , die ersten Fahrzeuge sollen im Frühjahr in Europa ausgeliefert werden. Das Modell markiert eine Abkehr vom EQ-Design und knüpft optisch wieder an die bekannten Verbrenner-Linien an – inklusive neu gestaltetem, verchromtem Kühlergrill. Technisch setzt der "GLC 400 4MATIC" Maßstäbe: Prognosen zufolge erreicht er eine Reichweite von mehr als 700 Kilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Damit ist er klar auf Alltagstauglichkeit und lange Strecken ausgelegt. Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer bewertet den Wagen als "wichtigen Schritt", weil Mercedes so wieder stärker die breite Mittelklasse bedient. Bremer Standort eines der Herzstücke der Mercedes-Produktion In Bremen arbeiten mehr als 12.000 Beschäftigte, und der Standort gilt als eines der Herzstücke der Mercedes-Produktion. Dass ausgerechnet hier das wichtigste Modell des Konzerns gefertigt wird, zeige den Stellenwert der Hansestadt für die Zukunftsstrategie. Mercedes befindet sich in einer schwierigen Lage: Im ersten Halbjahr brach der Absatz um acht Prozent ein, das Konzernergebnis halbierte sich. Mit dem GLC aus Bremen könnte nun der dringend benötigte Aufschwung gelingen. Experten sind sich einig: Mercedes braucht dringend ein Erfolgsmodell. "Es ist höchste Zeit, dass Mercedes ein großer Wurf gelingt", sagt Autoexperte Frank Schwope. Ob der Bremer GLC diese Rolle erfüllen kann, müsse sich erst zeigen. Für Stefan Reindl vom Institut für Automobilwirtschaft sendet das Modell aber ein klares Signal: "Der neue GLC ist für den Konzern von zentraler Bedeutung – und bietet gute, wettbewerbsfähige Werte."