Auto verkaufen: Diese Modelle haben den geringsten Wertverlust
Wer jetzt das falsche Modell kauft, verbrennt beim Wiederverkauf ein Vermögen. Welche Autos ihren Wert halten und wo böse Überraschungen drohen. Das Rennen scheint entschieden: Die Zukunft gehört dem Elektroauto . Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sieht die Sache jedoch oft anders aus. Viele Elektroautos verlieren nämlich rasant an Wert. Das zeigt eine Auswertung des Analyseunternehmens Bähr & Fess Forecasts und der Webseite "Focus Online". Der Grund dafür liegt weniger in der Qualität als in der rasanten technischen Entwicklung. Ältere Akkus mit kürzerer Reichweite und langwierigen Ladevorgängen machen gebrauchte Stromer unattraktiv, während ständig neue, leistungsstärkere Modelle auf den Markt kommen. Übrigens: Der wahre Schwachpunkt älterer E-Autos ist nicht die Batterie . Premium verliert, Billigmarken gewinnen Besonders hart trifft der Wertverlust die Oberklasse: So büßt etwa der Porsche Panamera in nur vier Jahren die Hälfte seines Werts ein – und ist damit noch der Beste seines Segments. Wer einen Mercedes S 350 d fährt, verliert in diesem Zeitraum sogar 61.000 Euro. Das entspricht 54 Prozent des Kaufpreises. Billighersteller wie Dacia schneiden hingegen erstaunlich gut ab. Der Effekt ist simpel: Schon beim Neuwagenpreis sind die Modelle vergleichsweise günstig. Dadurch fällt der prozentuale Wertverlust deutlich niedriger aus. Und der Restwert bleibt in absoluten Zahlen stabil. Vor allem die Modelle Sandero und Jogger zeigen, dass gerade im unteren Preissegment die Verluste überschaubar bleiben. Beim Wiederverkauf nach vier Jahren verliert der Sandero weniger Geld als jedes andere Auto. Nämlich nur 5.904 Euro. Beim absoluten Restwert (gemessen in Euro statt in Prozent) ist der Dacia deshalb seit Jahren ungeschlagen. Segment Modell Neupreis Restwert Kleinstwagen Toyota Aygo X 1.0 VVT i-Play 18.090 Euro 50,4 Prozent Kleinwagen Mini Cooper C Steptronic 27.200 Euro 60,4 Prozent Kompaktklasse Dacia Jogger TCE Expression 19.990 Euro 54,6 Prozent Mittelklasse Skoda Superb 1.5 TSI mHEV DSG 41.100 Euro 50,9 Prozent Obere Mittelklasse Audi A6 TFSI S tronic 55.500 Euro 50,8 Prozent Oberklasse Porsche Panamera 116.400 Euro 50,3 Prozent Kleine SUV Audi Q2 30 TFSI 29.000 Euro 58,7 Prozent Diese Marken überzeugen Neben Dacia schneiden auch Citroën C3, Mazda 2, Fiat Panda und Toyota Aygo gut ab. Vor allem die robusten Klein- und Kompaktwagen behalten ihren Wert, da sie zuverlässig und günstig im Unterhalt sind und eine einfache Technik haben. Bei den Elektroautos ragen Teslas Model 3 und Model Y heraus, da sie im Vergleich zu anderen Stromern weniger Wert verlieren. Grund dafür ist, dass die Marke ihre Preise zuletzt stabiler hält und die Nachfrage hoch bleibt. Segment Modell Neupreis Restwert Mittelgroße SUV Skoda Kodiaq 1.5 TSI mHEV DSG 42.990 Euro 58,4 Prozent Große SUV Mercedes G 450 d 4Matic 124.355 Euro 64,5 Prozent Cabriolets (bis 300 PS) Mini Cooper Cabrio Steptronic 31.200 Euro 61,3 Prozent Coupés (bis 300 PS) Mercedes CLE 180 Automatik 54.062 Euro 54 Prozent Sportwagen Mercedes AMG GT 55 4Matic+ 168.760 Euro 59,6 Prozent Vans Mercedes B 180 DCT 38.651 Euro 49,5 Prozent Elektroautos Tesla Model Y Standardreichweite 44.990 Euro 55,2 Prozent Mercedes G-Klasse: Die große Ausnahme Ein Sonderfall ist die Mercedes G-Klasse. Während viele Premium-Limousinen enorm an Wert verlieren, bleibt der Geländewagen ein Restwert-König. Er verbindet Prestige und Robustheit – eine Kombination, die ihn auf dem Gebrauchtmarkt begehrt macht. Die neue elektrische Variante hingegen ist ein Flop . Das hilft gegen Wertverlust Nach drei bis vier Jahren wird der Wertverfall langsam abgebremst, nach fünf Jahren sinkt der Wert jährlich um etwa fünf Prozent. Der beste Tipp gegen Wertverlust ist deshalb: Kaufen Sie einen Gebrauchtwagen. Der hat den schlimmsten Wertverlust schon hinter sich. Aber auch wer einen Neuwagen kauft, kann den Wertverlust zumindest in Grenzen halten: Begehrte Modelle, beliebte Ausstattungen: Sie schützen vor übermäßigem Wertverlust. Ein Kleinwagen muss keine 400 PS haben – und umgekehrt will niemand ein Luxusmodell mit Basismotor kaufen. Gedeckte Farben sind gefragt. Ein gelbes oder rotes Auto lässt sich oft nur mit großem Verlust verkaufen, es sei denn, man fährt einen Ferrari . Bei der Ausstattung gilt: Je höher das Fahrzeugsegment, desto mehr Extras sollten an Bord sein. Was für Autokäufer wichtig ist Die Auswertung macht deutlich: Klassische Verbrenner sind derzeit im Vorteil. Elektroautos bergen für viele Privatkäufer im Wiederverkauf noch ein Risiko, insbesondere im Premiumsegment, wo die Preise stark fallen. Gleichzeitig sind günstige Modelle attraktiv, da sie bereits beim Neukauf wenig kosten und daher auch als Gebrauchtwagen wertstabil bleiben.
