Fahrunsicherheit im Alter: Diese Fragen geben Warnsignale
Herbst und Winter machen das Autofahren zur Herausforderung. Besonders für Senioren. Ein einfacher Selbsttest zeigt, ob Sie und Ihre Angehörigen noch sicher unterwegs sind. Sobald die Tage kürzer werden, steigt das Risiko am Steuer. Dunkelheit, Nebel und glatte Straßen fordern volle Aufmerksamkeit. Und gerade ältere Autofahrer sind besonders gefährdet. Denn langjährige Erfahrung ersetzt nicht die nachlassende Sehkraft, das schwächere Gehör oder eingeschränkte Beweglichkeit. Hinzu kommen mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten oder Krankheiten, die das sichere Fahren zusätzlich erschweren können. Wichtig: Bei bestimmten Krankheiten ist das Autofahren ein für allemal vorbei . Selbsttest für Senioren Doch wie erkennt man selbst, ob man noch sicher unterwegs ist? Ein kurzer Selbsttest kann dabei helfen. Wer eine oder sogar mehrere Fragen mit "Ja" beantwortet, sollte den Rat seiner Ärztin oder seines Arztes einholen: Verlieren Sie beim Fahren manchmal die Orientierung? Erkennen Sie andere Verkehrsteilnehmer, Ampeln oder Schilder zu spät? Haben Sie Probleme mit Gas-, Kupplungs- oder Bremspedal? Hören Sie Motorgeräusche oder Signale anderer spät oder schlecht? Fällt es Ihnen schwer, den Kopf zu drehen und über die Schulter zu blicken? Werden Sie im dichten Verkehr oder auf unbekannten Straßen nervös? Hupen andere oft wegen Ihres Fahrstils? Gab es in letzter Zeit mehr Beinahe-Unfälle? Fühlen Sie sich beim Fahren unsicher, schläfrig oder schwindelig? Tipps für mehr Sicherheit Nicht jede Unsicherheit heißt gleich, dass man das Autofahren aufgeben muss. Oft reichen schon einfache Maßnahmen: Fahrzeiten wählen: Möglichst tagsüber fahren, wenn es hell ist. Abstand halten: Auf glatter oder nasser Straße deutlich mehr Platz lassen. Tempo anpassen: Lieber langsamer und vorausschauender fahren. Bekannte Wege nutzen: Vertraute Strecken sind sicherer und stressfreier. Technik prüfen: Winterreifen, Lichtanlage und Scheibenwischer regelmäßig kontrollieren. Pausen einlegen: Bei langen Fahrten öfter anhalten, um Ermüdung zu vermeiden. Auf Hilfen setzen: Eine Brille mit entspiegelten Gläsern und ein Hörgerät können entscheidend sein. Die Rolle von Angehörigen Wer unsicher ist, sollte nicht allein entscheiden. Häufig sind es Angehörige, die erste Veränderungen am Fahrstil bemerken. Eine gemeinsame Probefahrt kann deshalb hilfreich sein. Doch auch Familie und Freunde urteilen nicht immer objektiv, sei es aus Rücksicht oder aus Angst vor Konflikten. Am Ende kann nur eine Ärztin oder ein Arzt zuverlässig beurteilen, ob jemand noch sicher am Straßenverkehr teilnehmen kann.