Pendlerpauschale steigt 2026: Das ändert sich für Arbeitnehmer
Wer zur Arbeit pendelt, soll ab dem kommenden Jahr mehr Geld von der Steuer absetzen können. So viel würde die neue Entfernungspauschale bringen. Berufstätige, die zum Job pendeln müssen, werden vom Staat bei der Steuer begünstigt. Pendlerpauschale nennt sich der Vorteil – und der soll im kommenden Jahr noch größer werden. t-online erklärt, was sich bei der Entfernungspauschale genau ändern soll, wer überhaupt davon profitiert und warum die Pendlerpauschale in der Kritik steht. Was ist die Pendlerpauschale? Pendlerpauschale ist der inoffizielle Name für die Entfernungspauschale, die jedem Steuerzahler für seinen einfachen Weg zur ersten Arbeitsstätte zusteht. Dabei ist es egal, ob der Arbeitsweg mit dem Auto, zu Fuß, auf dem Rad, mit der Bahn oder auf dem E-Scooter zurückgelegt wird. Nur Flüge zählen nicht. Steuererklärung machen: Diese Tipps sollten Sie kennen Doppelte Haushaltsführung: So setzen Sie die Kosten ab Was ändert sich bei der Pendlerpauschale? Bisher bekommt man pro Arbeitstag für die ersten 20 Kilometer Wegstrecke von der Wohnung zum Arbeitsplatz 30 Cent pro Kilometer. Ab dem 21. Kilometer kann man 38 Cent ansetzen. Ab dem 1. Januar 2026 steigt die Pendlerpauschale. Sie liegt dann bereits ab dem ersten Kilometer bei 38 Cent. Gerechnet wird dabei immer mit der einfachen Wegstrecke, also nicht mit Hin- und Rückfahrt zusammen. Wie berechne ich die Pendlerpauschale? Nehmen wir an, Ihr Arbeitsweg hat eine Länge von 35 Kilometern und Sie fahren an 210 Tagen im Jahr zu Ihrer Arbeitsstätte. Die höhere Pendlerpauschale ab 2026 würde für Sie dann einen Unterschied von 336 Euro ausmachen: 2025: 210 Fahrten x 20 km x 0,30 Euro + 210 Fahrten x 15 km x 0,38 Euro = 2.457 Euro 2026: 210 Fahrten x 35 km x 0,38 Euro = 2.793 Euro Was bringt eine höhere Pendlerpauschale? Die Pendlerpauschale ist Teil der Werbungskosten. Das Finanzamt erkennt für jeden Arbeitnehmer bereits eine Pauschale von 1.230 Euro im Jahr an. Das bedeutet: Nur wenn Ihre tatsächlichen Werbungskosten höher liegen, sparen Sie zusätzlich Steuern . Eine höhere Pendlerpauschale hilft also, schneller über die Werbungskostenpauschale zu kommen. Wo trage ich die Pendlerpauschale in der Steuererklärung ein? Die Pendlerpauschale geben Sie in der Anlage N an. Dort tragen Sie dann die entsprechende Kilometerzahl ein. Nutzen Sie eine Strecke, die zwar länger als die kürzestmögliche, dafür aber schneller ist – etwa weil eine Straße gesperrt ist oder Sie so häufige Staus umgehen –, tragen Sie diese längere Strecke ein. Das Finanzamt muss den Umweg anerkennen. Lesen Sie hier weitere 15 Tipps, was Sie alles von der Steuer absetzen können. Mit der Entfernungspauschale sind zusätzliche Ausgaben etwa für Parktickets oder Autofinanzierung bereits abgegolten. Sollten Sie allerdings auf dem Arbeitsweg einen Unfall haben, durch den Ihnen Kosten entstehen, können Sie diese zusätzlich zur Pendlerpauschale abrechnen. Voraussetzung dafür ist, dass weder Ihr Arbeitgeber noch die Versicherung für diese Kosten aufkommt. Welche Kritik gibt es an der Pendlerpauschale? Kritiker bezeichnen die Entfernungspauschale als umweltschädlich und kontraproduktiv für die Verkehrswende, weil sie dazu animiere, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Allerdings ist die Pauschale nicht auf Autofahrer beschränkt. "Weil die Entfernungspauschale vom gewählten Verkehrsmittel unabhängig ist, kann der steuerliche Vorteil bei Fahrgemeinschaften, Mitfahrern, Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel oder Fahrradfahrern die tatsächlichen Kosten manchmal sogar übersteigen. Damit wird umweltfreundliches Verhalten belohnt", sagt Uwe Rauhöft, Vorstandsmitglied des Lohnsteuerhilfevereins Vereinigte Lohnsteuerhilfe (VLH). Eine Untersuchung aus dem Jahr 2023 zeige zudem, dass die Entfernungspauschale keine relevante Auswirkung auf die Wahl des Wohnorts habe. Demnach würden 10 Cent mehr oder weniger Entfernungspauschale den Arbeitsweg durchschnittlich nur um etwa 330 Meter verändern. Selbst ein Wegfall der Entfernungspauschale würde die Pendeldistanz je Arbeitnehmer nur um 1,8 Kilometer verringern.