Dresden: Radroute Ost wird deutlich stärker genutzt – Stadt reagiert
Die Zahl der Radfahrer auf der Radroute Ost hat sich mehr als verdoppelt. Dennoch gibt es Kritik – vor allem am Autoverkehr. Die Radroute Ost in Dresden verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Nutzerzahlen. Nach Angaben der Landeshauptstadt Dresden wurden zwischen 1.000 und 1.500 Radfahrer im 10-Stunden-Zeitraum gezählt – auf einigen Abschnitten eine Steigerung um bis zu 166 Prozent. Ab Montag bringt die Stadt 54 zusätzliche Radpiktogramme auf der Route an. Diese sollen Radfahrern helfen, ausreichend Abstand zu parkenden Autos zu halten. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass viele Radler zu nah an parkenden Fahrzeugen vorbeifahren und sich damit im gefährlichen "Dooring-Bereich" bewegen. Mehrheit der Radfahrer bewertet Route als gut Die Stadtverwaltung hat bereits zum 1. September im Bereich der Laubestraße gegenläufige Einbahnstraßen für den Autoverkehr eingerichtet. Diese Maßnahme soll den Durchgangsverkehr stärker auf das Hauptstraßennetz verlagern und Schleichverkehr durch das Wohngebiet reduzieren. In einer gemeinsamen Untersuchung mit der Technischen Universität Dresden wurden auch Erkenntnisse zum Verkehrsverhalten und Sicherheit gewonnen. Eine Nutzerbefragung ergab, dass die Mehrheit der Radfahrer die Route als gut oder sehr gut bewertet. Allerdings nehmen etwa 50 Prozent der Befragten den Autoverkehr als zu stark und konfliktreich wahr. 60 Prozent empfinden die gefahrenen Geschwindigkeiten als zu hoch. Viele Autofahrer schneller unterwegs Messungen bestätigen diese Wahrnehmung: Ein erheblicher Teil der Autofahrer ist schneller als die erlaubten 30 km/h unterwegs. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 32 bis 34 km/h. Der mittlere Überholabstand beträgt knapp unter 1,50 Meter, in schmalen Abschnitten wird dieser Mindestabstand teilweise deutlich unterschritten. Die Stadt plant weitere Verbesserungen. An untergeordneten Straßen sollen Wartelinien die Vorfahrtsregelung verdeutlichen. Zudem werden die Unfallentwicklungen beobachtet und weitere Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, besonders im Bereich der Glashütter Straße.