Die Berliner Polizei kämpft mit einer Überbelastung – bei vielen Beschäftigten häufen sich die Krankheitstage. Die Gewerkschaft schlägt Alarm. Die Berliner Polizei hat im vergangenen Jahr mehr als 6.200 Beschäftigten ein Gespräch zur betrieblichen Wiedereingliederung (BEM) angeboten. Diese Gespräche werden erst ab 42 Krankheitstagen im Jahr geführt, wie die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mitteilte. Bei insgesamt rund 27.500 Polizeibeschäftigten in der Hauptstadt bedeute dies, dass etwa jeder fünfte Mitarbeiter länger als sechs Wochen im Jahr ausgefallen ist. GdP-Landeschef: "Klarer Beleg für die stetige Überbelastung" GdP-Landeschef Stephan Weh sagte: „Die hohe Anzahl an angebotenen BEM-Gesprächen muss jedem zu denken geben und ist ein klarer Beleg für die stetige Überbelastung unserer Kolleginnen und Kollegen". Die vielfältigen Einsatzlagen in der Hauptstadt seien nur zu Lasten der Gesundheit der Beschäftigten zu stemmen. Besonders dramatisch sei die Situation in der Direktion Zentrale Sonderdienste (ZeSo), wo etwa jeder zweite Beschäftigte ein solches Wiedereingliederungsgespräch im Jahr 2024 angeboten bekam. In anderen Bereichen wie dem Landeskriminalamt und der Direktion Einsatz und Verkehr seien es jeweils rund 800 Mitarbeiter gewesen. Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner Polizeigewerkschaft, sieht vor allem zwei Gründe für die Überbelastung. Der Anstieg der BEM-Gespräche sollte wegen der "hohen Einsatztaktung und immer kleiner werdenden Kompensationsmöglichkeiten keinen verwundern", sagte Jendro zu t-online. Wie viele solcher Gespräche in den vorherigen Jahren angeboten wurden, ist nicht bekannt.