Baby in der Waschmaschine getötet: Prozess gegen Mutter beginnt
Eine Schwangerschaft, eine Geburt – am Ende ist ein Neugeborenes tot. Einer Frau wird Unvorstellbares vorgeworfen. Jetzt spricht sie vor Gericht. Eine 35 Jahre alte Frau aus Albstadt auf der Schwäbischen Alb steht ab Dienstag vor dem Landgericht Hechingen: Sie soll ihr Neugeborenes in eine Waschmaschine gelegt haben. Das Baby überlebte nicht, der Frau wird Totschlag vorgeworfen. Laut Staatsanwaltschaft hatte die 35-Jährige in den Abendstunden des 29. März unbemerkt im Badezimmer ein Kind zur Welt gebracht. Ihr Lebensgefährte, der ebenfalls in der Wohnung lebte, soll von der Schwangerschaft aber nichts mitbekommen haben – und auch die Geburt soll er nicht bemerkt haben. Zwei junge Menschen erleiden Schock: Unfall auf A44 – Fußgänger totgefahren Unglück in Niedersachsen: Sturm drückt Auto ins Wasser – 84-Jähriger stirbt Kurz nach der Geburt soll die Mutter dann einen folgenschweren Entschluss gefasst haben: Sie soll ihr Baby zusammen mit schmutziger Wäsche in die Waschmaschine gelegt und die Trommel geschlossen haben. Lebensgefährte stellt Maschine an – tödliche Folgen Noch am selben Abend kam die Frau in eine Klinik. In der Zwischenzeit stellte der Lebensgefährte die Waschmaschine an – das Baby lag zu dem Zeitpunkt noch immer in der Maschine. Nach dem Waschgang konnte nur noch der Tod des Babys festgestellt werden. Es erlitt ein schweres Schädeltrauma und verstarb an den Folgen eines ausgedehnten Gehirnödems, wie die Obduktion ergab. Auch der Sauerstoffmangel in der Trommel könnte den Tod mitverursacht haben. Vor Gericht äußerte sich die Angeklagte erstmals zu der Tat. Sie habe aus Angst und Schock so gehandelt, sagte die Frau im Landgericht Hechingen. Sie habe starke Bauchkrämpfe gehabt. Dann sei Blut, dann das Kind gekommen. Es habe sich nicht bewegt. Den Puls des Babys habe sie nicht gefühlt. "Ich wusste nicht, dass ich schwanger bin", sagte die Angeklagte. Staatsanwaltschaft sieht keine Schuld beim Lebensgefährten Der Lebensgefährte soll nach Auffassung der Staatsanwaltschaft nicht geahnt haben, dass ein Baby in der Trommel liegt. Die 35-jährige Mutter hingegen soll es zumindest für möglich gehalten haben, dass ihr Partner die Maschine anstellen würde. Der Richter sagte zur Angeklagten: "Das alles passt nicht zusammen. Ihr Kind hatte nicht viel Gelegenheit gehabt, maßgebliche Spuren in dieser Welt zu hinterlassen." Für den Prozess vor dem Landgericht Hechingen sind insgesamt vier Termine angesetzt. Ein Urteil soll spätestens Anfang Oktober fallen. Bei einer Verurteilung wegen Totschlags drohen der 35-Jährigen bis zu fünf Jahre Gefängnis. Für besonders schwere Fälle kann das Gericht sogar lebenslange Haft verhängen.
