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Braunschweig-Wolfsburg: Zehn Jahre nach dem Dieselskandal bei VW

Ein Software-Betrug bei Volkswagen erschütterte vor zehn Jahren die Automobilwelt. In Braunschweig und Wolfsburg ist die Aufarbeitung bis heute nicht abgeschlossen. Der Dieselskandal bei Volkswagen belastet die Region Braunschweig-Wolfsburg auch nach zehn Jahren noch: Der Konzern hatte bei Millionen Autos eine illegale Software eingesetzt, die Abgastests manipulierte: Auf Prüfständen funktionierte die Reinigung, im Straßenverkehr stießen die Fahrzeuge deutlich mehr Schadstoffe aus. Für Braunschweig und Wolfsburg hat der Skandal besondere Bedeutung. Das Landgericht Braunschweig wurde zum zentralen Ort der juristischen Aufarbeitung. Weltweit waren rund elf Millionen Fahrzeuge betroffen, davon 2,5 Millionen in Deutschland. Das Kraftfahrt-Bundesamt ordnete im Jahr 2015 Rückrufe an. Käufer klagten mit Erfolg – und bekamen Entschädigungen Käufer klagten erfolgreich. Der Bundesgerichtshof entschied 2020, dass VW Verbraucher vorsätzlich getäuscht habe. In einem Vergleich erhielten etwa 250.000 Betroffene Entschädigungen zwischen 1.350 und 6.257 Euro. In den USA wurden schnell Haftbefehle und Gefängnisstrafen verhängt. In Deutschland dauerte es länger. Ex-Audi-Chef Rupert Stadler erhielt in München eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten sowie eine Geldauflage von 1,1 Millionen Euro. Seine Verteidiger legten jedoch überraschend Revision ein. Mehrjährige Haftstrafen für ehemalige Führungskräfte Im Mai 2025 verurteilte das Landgericht Braunschweig vier ehemalige Führungskräfte. Zwei müssen mehrjährige Haftstrafen antreten, zwei erhielten Bewährung. Der frühere Leiter der Dieselmotoren-Entwicklung muss viereinhalb Jahre ins Gefängnis. Die Richter sprachen von einem besonders schweren Fall des Betrugs mit einem Schaden von rund 2,1 Milliarden Euro. Die Verurteilten sehen sich als Bauernopfer, ihre Verteidiger kündigten Revision an. Winterkorn-Verfahren in Braunschweig eingestellt Martin Winterkorn war Konzernchef, als der Skandal 2015 aufflog. Wenige Tage später trat er zurück. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig warf ihm gewerbsmäßigen Betrug, Marktmanipulation und uneidliche Falschaussage vor. Sein Verfahren begann 2024, wurde aber nach wenigen Tagen wegen gesundheitlicher Probleme unterbrochen. Das Landgericht Braunschweig stellte es im Juli 2025 wegen Verhandlungsunfähigkeit vorläufig ein. Ob der Prozess jemals fortgesetzt wird, sei offen. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelte gegen insgesamt 101 Beschuldigte. Viele Verfahren wurden inzwischen eingestellt. Nach vier weiteren Anklagen droht einigen Betroffenen jedoch noch ein Prozess.