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Hamburg: Wanderwege zwischen Moor und Heide im Herbst

Südlich von Hamburg gibt es einige der schönsten Wanderrouten des Landes. Hier eine Auswahl der beliebtesten Wege und einige Geheimtipps. Niedersachsen hat mehr zu bieten als die Wanderwege an der Küste. Auch im Landesinneren gibt es erstaunliche Naturräume, die man mit straffen Wanderungen oder leichten Spaziergängen erkunden kann. Allerdings: Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gelangt man kaum zu diesen Zielen. Die Anreise mit dem Auto ist leider alternativlos. Die Wilseder-Berg-Runde in der Lüneburger Heide ist mit etwa 12 bis 15 Kilometern eine der beliebtesten Tageswanderungen. Der Weg ist leicht bis mittelschwer, da er nur wenige sanfte Steigungen aufweist. Unterwegs bieten sich zahlreiche Einkehrmöglichkeiten, beispielsweise im Heidemuseumshof in Wilsede oder im Undeloher Hof. Besonders eindrucksvoll ist der Panoramablick vom 169 Meter hohen Wilseder Berg, ein unvergessliches Erlebnis, vor allem während der Heideblüte im Spätsommer. Historische Dörfer und Heidelandschaft Die Totengrund-Wanderung ist mit rund acht bis zehn Kilometern kürzer, aber landschaftlich ebenso reizvoll. Sie verläuft auf sandigen Pfaden und ist leicht zu gehen. Im historischen Heidedorf Wilsede gibt es verschiedene Cafés und Gasthäuser, die zur Rast einladen. Höhepunkt ist der Blick in den Totengrund, eine tiefe Senke, die im Spätsommer in einem Meer aus blühender Heide leuchtet und als eines der bekanntesten Fotomotive Norddeutschlands gilt. Der Nemitzer-Heide-Rundweg im Wendland ist etwa neun bis zehn Kilometer lang und ebenfalls ein sehr leichter Spaziergang durch offene Heideflächen. Besonders reizvoll ist die Heideblüte, die das Areal in ein farbenfrohes Landschaftsbild verwandelt. Die Gegend hat zudem eine besondere Geschichte, da die Heideflächen nach einem großen Waldbrand 1975 neu entstanden sind und heute ein wertvolles Naturreservat darstellen. Direkt am Start- und Endpunkt lädt das Nemitzer Heidehaus mit Café und Ausstellungen ein. Kraniche ziehen übers Moor Das Tister Bauernmoor bei Sittensen bietet mit rund sieben Kilometern eine einfache Rundtour, die größtenteils über Bohlenstege und Moorwege führt. Besonders lohnend ist ein Besuch im Herbst, wenn Kraniche im Moor rasten und am Abend in eindrucksvollen Formationen einfliegen. Dieses Naturschauspiel macht die Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Im nahegelegenen Tiste oder in Sittensen gibt es Gasthäuser und Cafés für eine Rast nach der Wanderung. Die Meißendorfer Teiche bei Winsen an der Aller lassen sich auf einem etwa zwölf Kilometer langen Rundweg erkunden, der leicht bis mittelschwer ist. Ein empfehlenswerter Ausgangspunkt ist Gut Sunder, ein Umweltbildungszentrum des Nabu, wo es auch ein Café und eine kleine Ausstellung über die Natur gibt. Die Teiche und Feuchtgebiete sind ein wichtiges Vogelparadies, in dem man mit etwas Glück Eisvögel, Fischadler und viele andere seltene Arten beobachten kann. Die abwechslungsreiche Landschaft aus Wäldern, Wasserflächen und Mooren verspricht ein intensives Naturerlebnis. Wandern am Fluss Entlang des Flusses Oste, eines Nebenflusses der Elbe, verlaufen mehrere ausgeschilderte Wanderwege. Besonders schön ist der Abschnitt bei Bremervörde, wo der Oste-Rundweg durch Auen, Wälder und Wiesen führt. Mit etwa zehn Kilometern Länge ist er auch für Familien gut geeignet. Einkehrmöglichkeiten finden sich direkt in Bremervörde. Die Nordpfade im Landkreis Rotenburg (Wümme) bilden ein Netz aus über zwanzig Rundwanderwegen, die eigens für Genusswanderer angelegt wurden. Die Strecken sind zwischen sechs und dreißig Kilometer lang und führen durch die vielfältige norddeutsche Landschaft: stille Moore mit Bohlenwegen, weite Auenlandschaften, kleine Geesthöhen, Heideflächen und Wälder. Da die Wege meist eben verlaufen, sind sie leicht begehbar und eignen sich auch für Familien oder weniger geübte Wanderer. Zu den schönsten Nordpfaden zählen der Rundweg "Dör't Moor" durch das Bullensee-Moor, der idyllische "Kuhbach-Oste"-Pfad entlang kleiner Flüsse und der "Rotenburger Wasserreich"-Pfad mit seinen vielen Holzbrücken und Flussläufen. Ein weiterer Vorteil ist die gute Infrastruktur: Viele Routen haben in der Nähe Hofcafés, Gasthöfe oder kleine Dorfgaststätten. Da die Nordpfade bislang noch als Geheimtipp gelten, kann man hier die norddeutsche Weite in Ruhe genießen – ein idealer Kontrast zu den bekannteren und stärker frequentierten Regionen wie Harz oder Lüneburger Heide. Bizarre Bäume mit knorrigen Ästen Ein weiterer Geheimtipp ist der Süntel bei Bad Münder, ein kleiner Höhenzug im Weserbergland, der oft im Schatten von Harz und Teutoburger Wald steht. Eine Rundwanderung dort ist etwa zehn bis zwölf Kilometer lang und verläuft über naturbelassene Waldpfade. Der Weg ist leicht bis mittelschwer zu laufen. Es gibt sanfte, aber durchaus längere Anstiege. Einkehren kann man im nahegelegenen Bad Münder, wo mehrere Gasthäuser regionale Küche anbieten. Die Besonderheit ist der seltene Süntelbuchen-Bestand bei Springe, eine bizarr gewachsene Form der Rotbuche, deren knorrige Äste höchst verwunschen wirken. Dieses kleine Waldstück ist einzigartig in Deutschland und erzeugt besonders im Nebel oder Herbstlicht eine mystische Atmosphäre. Abseits der großen Wanderströme ist der Süntel sehr ruhig, und man begegnet unterwegs oft nur wenigen anderen Wanderern.