Unwetter in Südeuropa: Tote gefunden – Deutsche vermisst
Wassermassen stürzen vom Himmel, Straßen werden überflutet, Erde gerät ins Rutschen. Mehrere Urlaubsregionen Europas sind betroffen. Die Zahl der Toten steigt. Die schweren Unwetter im Süden Europas haben mehrere Todesopfer gefordert – und weitere werden befürchtet. In Spanien starben zwei Menschen, in Frankreich kam eine Frau ums Leben, und in Italien wird am Dienstag noch nach einer deutschen Urlauberin gesucht, die von steigenden Fluten mitgerissen worden war. Die beiden Todesopfer in Spanien starben auf dem Gebiet der Gemeinde Sant Quintí de Mediona in der Provinz Barcelona im Nordosten Spaniens. Es handelt sich laut spanischen Medien um einen 47 Jahre alten Vater und seinen zehn Jahre alten Sohn. Wetterchaos im Süden: Diese Urlaubsgebiete versinken gerade im Wasser Urlauberin wird vermisst: Fluten reißen deutsche Touristin in Italien mit In der Gegend waren 125 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Ein Bach, der die meiste Zeit des Jahres trocken liegt, verwandelte sich am Sonntag in einen reißenden Fluss, der eine Brücke überspülte. Der Vater wollte Zeugen zufolge mit seinem SUV dennoch die Brücke überqueren, um ein Wohngebiet zu erreichen. Doch die Fluten trugen das Auto davon. Eine Stunde später entdeckten Feuerwehrleute zuerst den zerstörten Wagen, dann das tote Kind – sechs Kilometer von der Stelle entfernt, an der das Auto mitgerissen worden war. Montag fanden die Retter die zweite Leiche, laut Feuerwehrchef Guillem Amorós "unter Erde, Schlamm und Schilf begraben". Mittlerweile steht Medienberichten zufolge fest, dass es sich bei dem Toten um den Vater handelt. Eine Tote in Frankreich, Deutsche in Italien vermisst In Frankreich starb zudem eine 55 Jahre alte Frau in ihrem Auto, wie die französischen Behörden mitteilten. Sie sei in der Bretagne auf einer überfluteten Straße unterwegs gewesen, teilte die Präfektur des Départements Côtes-d'Armor am Montag mit. Als die Wassermassen gefährlich anstiegen, kam sie nicht mehr rechtzeitig aus ihrem Wagen heraus. Unterdessen suchen Helfer in Italien weiter nach einer vermissten Deutschen. Die 64 Jahre alte Frau wurde nach Angaben der Feuerwehr auf einem Campingplatz in der Gemeinde Spigno Monferrato in der Region Piemont von einer Flutwelle mitgerissen. Trotz einer großangelegten Suchaktion gelang es bislang nicht, sie zu finden. Deutsche Urlauber versuchten noch, zu Fuß zu fliehen Nach Angaben der Feuerwehr war die Frau mit ihrem Ehemann in einem Wohnwagen unterwegs, wo sie auf einem Campingplatz namens Tenuta Squaneto in der Nähe des Flusses Valla Halt machten. Infolge des schweren Regens setzte sich der Wagen plötzlich in Bewegung. Das Paar versuchte, zu Fuß zu fliehen. Der Mann, der einen Hund im Arm hielt, konnte sich demnach in Sicherheit bringen. Die Frau hingegen soll ausgerutscht und mit einem weiteren Hund von der Strömung mitgerissen worden sein. Ein Hubschrauber ist im Einsatz, zudem mehrere Drohnen. Aus der Luft ist zu erkennen, dass die Gegend rund um den Campingplatz völlig überschwemmt ist. Mehrere andere Wohnwagen und auch Zelte wurden von den Fluten mitgerissen. Der Besitzer der Anlage, Pieter Witschge, sagte der Zeitung "La Stampa": "Wir haben gesehen, wie das Wasser mehr als einen Meter hoch stand. Wir sind seit zwanzig Jahren hier. So etwas ist noch nie passiert." Auf dem Campingplatz sollen sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nacht zum Montag etwa 20 Gäste aufgehalten haben. Mit Ausnahme der Deutschen konnten alle in Sicherheit gebracht werden. Im Norden Italiens werden weitere Regenfälle erwartet. Betroffen sind neben dem Piemont vor allem Venetien und die Lombardei.
