Porsche K1, Cayman, Boxster: Diese Modelle sollen wieder Benziner bekommen
Der Sportwagenbauer streicht E-Pläne und bringt Modelle mit klassischem Antrieb zurück. Was Porsche jetzt vorhat – und was das kostet. Der Absatz schwächelt, vor allem in China , die Rendite bricht ein und die Elektromodelle verkaufen sich schlechter als geplant: Porsche zieht die Notbremse und überarbeitet seine Modellstrategie. Statt wie bisher vorwiegend auf batterieelektrische Fahrzeuge zu setzen, kommen nun auch wieder klassische Antriebe zurück. Mehrere Modelle, die eigentlich nur als Stromer auf den Markt kommen sollten, werden jetzt auch mit Verbrennungsmotoren oder als Plug-in-Hybride angeboten. Diese Modelle sind von der Kehrtwende betroffen: K1 – Oberklasse-SUV Das neue Topmodell K1 war ursprünglich als rein elektrisches SUV geplant. Nun bringt Porsche das Fahrzeug zunächst nur mit Verbrennungsmotoren und Plug-in-Hybrid auf den Markt. Die E-Version verschiebt sich laut "Auto Motor und Sport" frühestens auf das Jahr 2032. Geplant ist ein großes SUV mit über fünf Metern Länge, sieben Sitzen und sportlicher Ausrichtung. Zielmärkte sind vor allem China und die USA . 718 Boxster und Cayman Auch bei der nächsten Generation der 718-Modelle weicht Porsche von der ursprünglichen Planung ab. Diese sah reine Elektromodelle vor. Jetzt könnten zumindest die Top-Derivate wieder mit Verbrennungsmotor kommen – laut Präsentation für Investoren sogar als reine Benziner. Wann genau, ist noch offen. Vorgesehen ist ein Marktstart in den kommenden drei bis vier Jahren. Neues SUV im Macan-Format Der elektrische Macan sollte ein Bestseller werden, doch bislang bleibt die Nachfrage unter den Erwartungen. In China gingen die Verkäufe zuletzt um 30 Prozent zurück. Porsche plant nun ein weiteres SUV im Macan-Format , das ausschließlich mit Verbrenner- und Hybridantrieben kommt. Das neue Modell soll bis spätestens 2028 auf den Markt kommen und unterscheidet sich technisch und namentlich vom bisherigen Macan. Den 911 dürfte es wahrscheinlich noch lange nur als Verbrenner geben. Der Cayenne wird demnächst als E-Version vorgestellt. Strategiewechsel mit hohem Preis Porsche-Chef Oliver Blume erklärt den Kurswechsel mit "massiven Umwälzungen im Umfeld der Automobilindustrie" und verweist auf neue Kundenbedürfnisse. Gleichzeitig zeigt sich, wie ambitioniert – und womöglich übereilt – die bisherigen Pläne zur Elektrifizierung waren. Auch eine eigene Batteriefertigung hatte Porsche zwischenzeitlich aufgegeben. Mit dem Strategiewechsel sind hohe Kosten verbunden: Allein in diesem Jahr verbucht der Hersteller Sonderlasten von 1,8 Milliarden Euro. Die Gesamtkosten für die Neuaufstellung summieren sich laut dpa auf 3,1 Milliarden Euro. Die operative Umsatzrendite sinkt deutlich – auf bis zu zwei Prozent vom erwarteten Umsatz von 37 bis 38 Milliarden Euro. Noch vor wenigen Monaten war Porsche von fünf bis sieben Prozent ausgegangen. Der Gewinn im ersten Halbjahr lag mit 718 Millionen Euro rund 71 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auch der Mutterkonzern Volkswagen und die Dachgesellschaft Porsche SE haben ihre Prognosen gesenkt. VW rechnet mit Abschreibungen und Folgekosten von 5,1 Milliarden Euro. In Stuttgart soll nun gespart werden, ein neues Effizienzprogramm ist in Vorbereitung. Auch Stellen könnten betroffen sein.
