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Köln: Kult-Kunstwerk zieht an neuen Ort – unter einer Bedingung

Das goldene Flügelauto muss das Zeughaus in Köln verlassen. Ein neuer Standort ist jetzt wohl gefunden. Doch wem gehört die Skulptur überhaupt? In die Frage um die Zukunft des goldenen "Flügelautos" von Künstler HA Schult kommt Bewegung: Weil die 1989 errichtete Skulptur eines vergoldeten Ford Fiestas den Zeughaus-Turm des Kölnischen Stadtmuseums verlassen muss, wurde in den letzten Wochen nach einem neuen möglichen Standort gesucht. Nun ist man sich einig geworden: Das "Flügelauto" kann auf einem Turm des Maritim-Hotels am Heumarkt installiert werden – direkt an der Deutzer Brücke also. Das teilte eine Sprecherin der Stadt t-online mit. Eine gründliche Prüfung der Statik am neuen Standort müsse aber noch erfolgen. Laut der Sprecherin erscheine dieser Standort "aus Sicht des Stadtmuseums geeignet". Sowohl die Wirkung des Kunstwerks aus der Ferne an der Deutzer Brücke als auch die Position direkt oberhalb der stark befahrenen Brücke sprächen dafür. Zudem ergäben sich "deutliche Verbindungen zum damaligen Kontext des 'Goldenen Vogels', nämlich zur Ausstellung 'Fetisch Auto'". Eklat im Vatikan : Messdiener fordern Woelki-Rückzug Krebserkrankung: Karnevalslegende verabschiedet sich für immer Streit über den "Goldenen Vogel" landete vor Gericht Laut Schult, der den Vorschlag ursprünglich gemacht hatte, soll der Eigentümer des Maritim mit der Installation ebenfalls einverstanden sein. Eine Anfrage von t-online an das Hotel blieb in dieser Woche unbeantwortet. Unklar war am Mittwoch, wann die statischen Prüfungen an dem Luxus-Hotel abgeschlossen sein können – und auch, wann ein Umzug, der wohl äußerst aufwendig wäre, erfolgen kann. Der Umzug des "Goldenen Vogels" war notwendig geworden, weil der Turm des Zeughauses, auf dem das "Flügelauto" derzeit steht, laut einem Gutachten mittlerweile erhebliche bauliche Mängel aufweist, die langfristig ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten. Schult hatte juristisch gegen den Abbau seines Kunstwerks vorgehen wollen , scheiterte aber im September vor dem Landgericht Köln . Die Richter wiesen seinen Eilantrag ab und entschieden, dass die Positionierung auf dem Zeughaus nicht urheberrechtlich geschützt sei. Der Künstler hatte argumentiert, dass auch der Standort Teil der künstlerischen Aussage sei. Unklar war nach der Entscheidung des Gerichts zwischenzeitlich, wem das "Flügelauto" mittlerweile eigentlich gehört: 1991 hatte der damalige Direktor des Kölnischen Stadtmuseums, Dr. Werner Schäfke, in einer Beschlussvorlage eine Schenkung des "Goldenen Vogels" an die Stadt Köln angekündigt. Wem gehört der vergoldete Fiesta eigentlich? Die Freunde des Kölnischen Stadtmuseums nahmen zunächst auch die Schenkung des Kunstwerks durch die Ford-Werke an. Die angekündigte Überführung in das Eigentum der Stadt Köln ist laut der Aktenlage, so die Stadtsprecherin am Dienstag, jedoch nie erfolgt. Das Stadtmuseum hatte das Objekt daher "im Sinne einer Dauerleihgabe" behandelt: So habe das Museum in den vergangenen Jahren das Abnehmen und Wiederaufsetzen des Objekts sowie die Restaurierung bei Ford organisiert und teilfinanziert. Die Skulptur war 1989 im Rahmen einer Kunstaktion von HA Schult und Elke Koska entstanden – auf Basis des in Köln millionenfach gefertigten Ford Fiesta. Das Werk wurde vergoldet, mit Flügeln versehen und zunächst auf dem Stapelhaus installiert, ehe es 1991 auf den Treppenturm des Zeughauses umzog. Schult sieht darin ein Denkmal für eine ganze Epoche und eine Stadt, die einst als wichtiger Standort der europäischen Autoindustrie galt. Zugleich versteht er das Auto als Symbol für Freiheit, aber auch für die Umweltbelastung und gesellschaftliche Umbrüche.