Aachen: Auto überfährt offenbar Wolf auf der B258
Vergangene Woche kommt es zwischen Relais Königsberg und Roetgen zu einem Verkehrsunfall. Ein Tier wird getötet – wahrscheinlich handelt es sich um einen Wolf. Am vergangenen Donnerstagmorgen (16. Oktober) ist es auf der sogenannten Himmelsleiter (B258) zwischen Relais Königsberg und Roetgen zu einem Verkehrsunfall gekommen. Wie die Aachener Polizei bestätigt, wurde offenbar ein Wolf überfahren. Der beteiligte Autofahrer und seine Beifahrerin blieben unverletzt. Das Tier habe die Straße überquert und sei frontal von dem Auto erfasst worden. Die Stadt teilt auf Anfrage mit, dass es sich derzeit bei dem zuständigen Wolfsberater der Städteregion befinde und zu weiteren DNA-Untersuchungen an das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen übergeben worden sei. Damit solle sicher festgestellt werden, ob es sich um einen Wolf handelte und wie alt das Tier war. Die Stadt bedauert den Tod "eines streng geschützten Tiers" und appelliert an Autofahrer, in der dunklen Jahreszeit besonders vorsichtig zu fahren, um Wildunfälle zu verhindern. Wolfsdebatte in Deutschland: Tierschutz oder Gefahr? Dass Wölfe in Nordrhein-Westfalen und speziell in der Eifel gesichtet werden, ist keine Seltenheit. Die Tiere können bis zu 70 Kilometer weit laufen und kommen in der Region meist aus dem Hohen Venn. Behörden prüfen Maßnahmen: Wölfe in Aachen – Video kursiert: Das sagt ein Experte Mehr als 150 Jahre lang galten Wölfe in Deutschland als nahezu ausgestorben. Anfang der 2000er-Jahre wurden die ersten Tiere wieder gesichtet, ihre Population wächst seitdem stetig. Deutschlandweit wurden beim letzten Monitoring 2023/2024 insgesamt 209 Wolfsrudel, 46 Paare und 19 sesshafte Einzeltiere festgestellt. Immer wieder werden im ländlichen Raum Nutztiere wie Schafe und Ziegen von Wölfen gerissen – 2024 waren es bundesweit mehr als 4.200. Der Schutzstatus des Wolfs und ob beziehungsweise in welchem Ausmaß er künftig gejagt werden darf, wird deswegen häufig diskutiert. Tier- und Umweltschutzorganisationen wehren sich dagegen.
