Berlin: Fast 4.000 Autos 2024 gestohlen – Keyless-Go im Visier
Berlin ist Spitzenreiter beim Autoklau. Fast 4.000 Fahrzeuge verschwanden 2024. Eine Diebstahlmethode breitet sich besonders rasant aus. Berlin bleibt mit großem Abstand die Hauptstadt der Autodiebe in Deutschland. Im vergangenen Jahr verschwanden 3.855 kaskoversicherte Pkw, die Versicherungen zahlten knapp 77 Millionen Euro Entschädigung. Von 10.000 versicherten Fahrzeugen werden statistisch 39 gestohlen – bundesweit sind es nur drei. "Mehr als jeder vierte Autodiebstahl bundesweit findet in Berlin statt", sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Versicherer (GDV), der "Berliner Morgenpost". Besonders auffällig ist demnach laut Polizei ein neuer Trend: Immer häufiger werden Fahrzeuge durch Unterschlagung entwendet. Täter vereinbaren Probefahrten oder mieten Autos mit gefälschten Ausweisen und erfundenen Firmenadressen – und bringen die Fahrzeuge nie zurück. Diese Masche erfordert keine technischen Spezialkenntnisse und breitet sich deshalb rasant aus. Täter fangen Funksignal von Keyless-Go-Systemen ab Daneben setzen die Diebe weiterhin auf Hightech. Ein Polizeisprecher erklärt, dass Täter etwa bei Keyless-Go-Systemen das Funksignal des Schlüssels abfangen und mit einem Verlängerungsgerät die Reichweite erhöhen. So lassen sich Fahrzeuge entriegeln und starten, ohne den Originalschlüssel zu besitzen. Besonders betroffen bleiben Bezirke mit guter Autobahnanbindung wie Tempelhof-Schöneberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg und Neukölln. Bundesweit wurden 14.162 kaskoversicherte Autos gestohlen, der Gesamtschaden beträgt 293 Millionen Euro. Besonders begehrt sind teure SUVs: Der Toyota Land Cruiser führt die Statistik an, gefolgt von den Lexus-Modellen NX und UX. Bei gestohlenen Porsche 911 zahlten Versicherer im Schnitt über 100.000 Euro pro Fahrzeug.
