Sparbemühungen bei VW: Entgelt-Verhandlungen vorgezogen
Volkswagen will Milliarden Euro sparen. Dafür werden Gespräche mit den Tarifparteien vorgezogen. Bei Volkswagen werden die Verhandlungen über ein neues Entgeltsystem vorgezogen. Die Tarifvertragsparteien kommen am Donnerstag erstmals zusammen. Eigentlich waren die Gespräche für den 1. Januar geplant. Das veraltete und zu komplexe System soll erneuert werden, gleichzeitig sollen beim Lohn sechs Prozent eingespart werden, sagte Arne Meiswinkel, Personalvorstand der Marke Volkswagen. Direkte Einbußen soll es aber für die bestehenden Mitarbeiter nicht geben. "Die Besitzstandsregelung sorgt dafür, dass durch die Einführung des modernen Entgeltsystems niemand im tariflichen, monatlichen Entgelt schlechtergestellt wird", sagte Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen, der "Bild"-Zeitung. Verbrenner oder E-Auto? : "Deutsche Kunden haben ganz andere Erwartungen" VW-Chef über China : "Der Markt hat jede Rationalität verloren" Die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo hatte schon zu Jahresbeginn daraufhin verwiesen, dass das von VW genannte Ziel einer Senkung um sechs Prozent die Obergrenze sei, auf die man sich geeinigt habe. Das sei für die Mitarbeiter auch eine Absicherung nach unten, sagte Cavallo im Januar. Beschäftigungssicherung verlängert Unternehmen und Gewerkschaft hatten sich kurz vor Weihnachten auf ein Sanierungsprogramm geeinigt, das den Abbau von 35.000 Arbeitsplätzen in Deutschland bis 2030 vorsieht. Insgesamt will Europas größter Autobauer die Arbeitskosten jährlich um 1,5 Milliarden Euro senken. Bereits kurzfristig bemerkbar macht sich dabei der Verzicht auf diverse Bonuszahlungen und Lohnerhöhungen. Im Gegenzug hat VW die zuvor gekündigte Beschäftigungssicherung wieder in Kraft gesetzt und bis 2030 verlängert. Die Verhandlungen werden nun vorgezogen, um "eine fundierte und differenzierte Auseinandersetzung mit den komplexen Inhalten des neuen Entgeltsystems zu ermöglichen", so das Unternehmen. Die bisherige Systematik – mit rund 6.000 unterschiedlichen Arbeitssystemen und 167 Tätigkeitsbeschreibungen – werde grundlegend vereinfacht. Der Haustarif der Volkswagen AG gilt nach Unternehmensangaben für rund 100.000 Beschäftigte an den Standorten Braunschweig , Emden, Hannover , Kassel, Salzgitter und Wolfsburg . Ab Anfang 2026 werden die drei sächsischen VW-Standorte Chemnitz, Dresden und Zwickau Teil des Vertragswerkes. Das neue Entgeltsystem soll zum 1. Januar 2027 verbindlich gelten.
