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Hannover: "Autos im Stadtbahngleis" – kurioses Phänom auf Social Media

Die Üstra spricht von monatlichen Fällen, die Polizei von fehlenden Daten, ein Meme-Account von einer hannoverschen Tradition: Ein Blick auf ein Kuriosum, das die Stadt erstaunlich regelmäßig beschäftigt. Oktoberabend in Linden. Blaulicht huscht über die Schienen der Stadtbahn, ein schwarzer SUV steckt in den Gleisen fest. Fahrgäste warten, Passanten filmen, kurz darauf tauchen die Bilder in sozialen Netzwerken auf. Wieder ein Fall. Inzwischen sammeln sich dort dutzende ähnliche Szenen – meist abends, oft an ganz unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet. Wie häufig solche Vorfälle tatsächlich vorkommen, lässt sich allerdings schwer beziffern. Auf dem Instagram-Account "Hannover Memes", dem rund 150.000 Menschen folgen, werden solche Aufnahmen seit Längerem als Gagserie geteilt. In der amtlichen Statistik tauchen sie kaum auf. Im März 2025 erklärte die Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Grünen, in drei Jahren seien drei derartige Fälle registriert worden. Die Polizei führt keine Statistik über Autos, die im Gleisbett enden. Ereignisse dieser Art landen im Sammelposten "übrige Unfälle" und werden nicht gesondert ausgewertet, wie ein Sprecher t-online sagte. Steckt ein Muster dahinter? Bei der Üstra ergibt sich ein deutlicheres Bild: "Fast jeden Monat passiert das", sagt Unternehmenssprecher Heiko Rehberg. "Im Oktober hatten wir sieben Fälle, im September drei." Die Gründe sind vielfältig: Dunkelheit, Baustellen, Navigationsfehler, Ablenkung oder Alkohol. Von einem klaren Muster könne man nicht sprechen. Auffällig sei allerdings, dass häufig "auswärtige Kennzeichen" beteiligt seien. Die vielen Aufnahmen, die abends in Chats und Feeds geteilt werden, interpretieren viele Nutzer allerdings anders. So auch der Betreiber des "Hannover Memes"-Accounts, der anonym bleiben möchte. Er beobachtet das Phänomen seit Jahren. Viele der eingesendeten Fahrzeuge trügen hannoverische Kennzeichen, sagt er. Und unter den Fahrern sei "alles dabei – junge, ältere, ortskundige und ortsfremde". Für manche sei das längst eine Art hannoversche "Tradition": Autos auf Schienen, Möbeltransporte in der Stadtbahn, ein großer Stein in Groß-Buchholz, auf dem Fahrzeuge immer wieder auffahren und abgeschleppt werden müssen. Kurioses Hannoversches Phänomen Wie sehr das Thema in der Stadt angekommen ist, zeigt laut Meme-Betreiber eine Szene, die ihm berichtet worden ist: Eine junge Frau sei mit ihrem Auto auf die Gleise geraten. Ein Polizist habe sie demnach beruhigt – mit dem Hinweis, der Vorfall lande vermutlich "in den sozialen Medien". Die Folgen solcher Irrfahrten reichen von kurzen Verzögerungen bis zu nächtlichem Schienenersatzverkehr. "Wenn die Feuerwehr schnell ist, geht’s glimpflich ab", sagt Üstra-Sprecher Rehberg. "Manchmal dauert’s länger – dann steht halb Hannover." Unfallschwerpunkte gibt es keine. Wo sich Fälle häufen, stellt die Üstra Poller oder Pylonen auf, wenn genug Platz ist. Die Stadt verweist auf die Beschilderung. Die Polizei sieht keine Häufungen – weil sie keine Daten hat.