Drohnenkrieg: Toter in der Ukraine, Schäden in Russland
In der Ukraine stirbt ein Mensch, in Russland brennt eine Raffinerie. Berlin verspricht Kiew weitere 150 Millionen Euro an Waffen. Alle Entwicklungen im Newsblog. Samstag, 15. November Drohnenkrieg: Toter in der Ukraine, Schäden in Russland Bei schweren russischen Drohnenangriffen auf das ostukrainische Gebiet Dnipro ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Ein weiterer sei verletzt worden, teilte Gouverneur Wladyslaw Hajwanenko mit. In der Gebietshauptstadt Dnipro seien mehrere Brände ausgebrochen, Schäden gebe es aber auch in den kleineren Städten Nikopol, Marhanez, Tscherwonohryhoriwka und Synelnikowe sowie im Landkreis Myrowe. Getroffen wurden demnach vor allem private Wohnhäuser und Autos. Auch Russland verzeichnete Schäden infolge ukrainischer Drohnenangriffe. Während das Militär nur den Abschuss von 64 Drohnen über russischem Gebiet meldete, bestätigte der Gouverneur von Rjasan, Pawel Malkow, zumindest einen Einschlag. "Durch herabfallende Trümmer kam es zu einem Brand auf dem Territorium eines Unternehmens", schrieb Malkow auf der Plattform Telegram. Tote und Verletzte habe es nicht gegeben, die Höhe des Schadens werde noch geprüft. Nach Angaben des Internetportals Astra soll es sich bei dem Unternehmen um die Raffinerie handeln. Offenbar Angriff auf große russische Raffinerie Ukrainische Drohnen haben offenbar die eine russische Raffinerie angegriffen – zum wiederholten Mal. Es soll sich um eine Anlage Rjasanhandeln, eine der größten des Landes. Augenzeugen berichten in soziale Medien von mehreren Feuern, die brennen. Freitag, 14. November Ukraine startet Massenproduktion von Flugabwehrdrohnen Die Ukraine hat mit der Massenproduktion neuer, im Inland entwickelter Abfangdrohnen zur Stärkung der Flugabwehr begonnen. Die ersten drei Hersteller hätten die Fertigung bereits aufgenommen, elf weitere seien in der Vorbereitung, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Die Drohnen basieren auf einer Technologie namens "Octopus". Sie sei auf das Abfangen von Shahed-Drohnen iranischer Bauart spezialisiert und im Kampfeinsatz getestet worden. Sie habe sich "nachts, unter dem Einfluss von Störsendern und in geringen Höhen" bewährt. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte als Ziel ausgegeben, bis zu 1.000 Drohnen pro Tag herzustellen. Sie kosten jeweils einige tausend Dollar und sind für die Ukraine auch deshalb wichtig, weil sie so ihre teureren Raketen für schnellere und gefährlichere Bedrohungen wie Marschflugkörper und ballistische Raketen einsetzen kann. Russland investiert seinerseits massiv in Langstreckendrohnen und hat die Zahl der bei einzelnen Angriffen auf die Ukraine eingesetzten Drohnen stetig erhöht. Dem ukrainischen Militär zufolge setzt Russland zudem verstärkt sogenannte FPV-Drohnen ein, die über spezielle Glasfaserkabel gesteuert werden. Sie sind immun gegen die Störsender, mit denen funkgesteuerte Drohnen abgewehrt werden. Erst am Freitag hatte das russische Militär die Ukraine Selenskyj zufolge mit 430 Drohnen und 18 Raketen attackiert. Ukraine warnt vor russischen Gleitbomben Russland will nach Erkenntnissen des ukrainischen Geheimdienstes in diesem Jahr insgesamt bis zu 120.000 Gleitbomben herstellen. Darunter seien 500 einer neuen Version mit einer längeren Reichweite von bis zu 200 Kilometern, sagte der stellvertretende Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Generalmajor Wadym Skybizkyj, in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Die russischen Streitkräfte setzen demnach täglich zwischen 200 und 250 dieser Bomben ein. Gleitbomben werden in der Regel von Kampfjets abgeworfen. Sie sind in der Herstellung deutlich billiger als Marschflugkörper, aber ungleich präziser als konventionelle Fallbomben. Zudem können diese Bomben von Kampfflugzeugen noch außerhalb der Reichweite der gegnerischen Luftabwehr ausgeklinkt werden. Russland konzentriert seine Luftangriffe derzeit auf die ukrainische Infrastruktur, etwa Kraftwerke und Umspannwerke. Skybizkyj zufolge will Russland mit den intensivierten Angriffen die Ukraine zu Zugeständnissen bei möglichen Friedensverhandlungen zwingen. "Sie wollen uns zweifellos brechen", sagte er. Russland werde 2025 zudem rund 70.000 Langstreckendrohnen herstellen, darunter 30.000 vom Typ Schahed iranischer Bauart. Die Lieferungen von Millionen Artilleriegranaten aus Nordkorea hätten Russland 2024 zwar geholfen, den starken Beschuss aufrechtzuerhalten. Die Zahl habe sich in diesem Jahr jedoch mehr als halbiert, da die nordkoreanischen Bestände zur Neige gingen, sagte Skybizkyj. Ukrainischer Botschafter äußert sich zu Korruptionsskandal Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat sich zum Korruptionsskandal in der Ukraine geäußert. "Korruption im Krieg ist ein Verbrechen gegen die Menschen, die uns schützen. Deshalb gibt es in der Ukraine keine Toleranz gegenüber Korruption", schrieb Makeiev bei Linkedin. Das gelte "für den Präsidenten, für die Regierung, für die Antikorruptionsbehörden, für eine aktive Zivilgesellschaft. Und für mich persönlich als Botschafter und als Bürger der Ukraine." Nach dem Aufdecken des "kriminellen Netzwerks" im Energiesektor habe die Politik reagiert. An Deutschland gerichtete schrieb Makeiev: "Für unsere Partner in Deutschland gilt derselbe Grundsatz. Vertrauen beruht auf Transparenz. Wo Vertrauen besteht, gibt es keine Tabus und keine geschlossenen Themen. Wer die Ukraine unterstützt, hat das Recht, kritische Fragen zu stellen. Unsere gemeinsame Antwort ist nicht weniger Unterstützung, sondern mehr Kontrolle, mehr Reformen und mehr gemeinsame Verantwortung." Neue russische Waffen bereiten der Nato Sorgen Russlands neue Waffensysteme bereiten Nato-Experten laut einem vertraulichen Dokument Sorgen. Besonders der Marschflugkörper "Burewestnik" rückt in den Fokus. Lesen Sie den ganzen Artikel hier . Acht Tote in Ukraine nach massiven russischen Luftangriffen Bei neuen russischen Angriffen mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern sind in der Ukraine mindestens acht Menschen getötet worden. In der Hauptstadt Kiew kamen mindestens sechs Menschen ums Leben, 35 weitere wurden verletzt, wie Militärverwalter Tymur Tkatschenko mitteilte. 15 der Verletzten werden demnach im Krankenhaus behandelt. In der südlichen Region Odessa wurden nach Angaben von Gouverneur Oleh Kiper zwei Menschen getötet und sieben weitere verletzt. Russland habe einen Markt in der Stadt Tschornomorsk angegriffen, schrieb Kiper bei Telegram. Die ukrainische Flugabwehr zählte bis zum Morgen 430 russische Drohnenangriffe und 19 Schläge mit Raketen und Marschflugkörpern. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in sozialen Medien von einem "hinterhältigen Beschuss" und veröffentlichte Fotos und Videos, auf denen stark beschädigte Häuser zu sehen waren. Der Angriff habe darauf abgezielt, Menschen und ziviler Infrastruktur maximalen Schaden zuzufügen, schrieb er. In der Hauptstadt sei auch die Botschaft Aserbaidschans von Trümmern einer Rakete getroffen worden. Das Außenministerium in Baku reagierte verärgert und bestellte nach eigenen Angaben den russischen Botschafter ein. Infolge der Explosion wurde demnach ein Teil einer Wand der Botschaft vollständig zerstört. Außerdem gebe es unter anderem Schäden an Fahrzeugen und dem Verwaltungsgebäude. Es sei auch an vorherige Vorfälle erinnert worden und daran, dass Baku Moskau die Koordinaten seiner Botschaft in Kiew zuvor habe zukommen lassen. All das werfe Fragen über einen absichtlichen Charakter der Angriffe auf, hieß es in der Mitteilung. Deutschland kauft weitere US-Waffen für die Ukraine Deutschland will eine weitere dreistellige Millionensumme für amerikanische Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine bereitstellen. Man habe sich darauf verständigt, sich mit mindestens 150 Millionen Euro an einem neuen Paket der sogenannten Purl-Initiative zu beteiligen, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius nach einem Treffen mit Amtskollegen aus wichtigen europäischen Ländern sowie der EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas in Berlin . Es sei klar, dass man die Ukraine nicht alleine lassen werde. Zu den aktuellen russischen Angriffen auf das Land sagte Pistorius, es gehe Kremlchef Putin derzeit erkennbar darum, den Winter für die Ukraine so unerträglich wie möglich zu machen und den Widerstandswillen Ukrainer zu brechen. Mehr Menschenverachtung sei kaum vorstellbar. Die sogenannte Purl-Initiative sieht vor, dass in den USA hergestellte Munition und Waffen an die europäischen Verbündeten und Kanada verkauft werden – und diese sie dann der Ukraine zur Verfügung stellen. Purl steht für "Prioritised Ukraine Requirements List". Auf Deutsch bedeutet das etwa: Priorisierte Bedarfsliste für die Ukraine. Die Initiative war gestartet worden, um Forderungen von US-Präsident Donald Trump nachzukommen. Dieser ist der Ansicht, dass die USA in der Vergangenheit einen deutlich zu großen Anteil an der Ukraine-Unterstützung hatten und will nun, dass die anderen Alliierten für weitere US-Militärhilfen zahlen. Deutschland hat bereits vor einiger Zeit 500 Millionen US-Dollar (430 Mio. Euro) für die Initiative zugesagt. Am Donnerstag hatten zuletzt die nordischen und baltischen Nato-Länder die Finanzierung eines 500-Millionen-Dollar Pakets zugesagt. Pistorius: Putin macht Winter für Ukraine möglichst unerträglich Russland greife die Ukraine im vierten Kriegswinter bewusst bei der Energieinfrastruktur an, sagt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. Präsident Wladimir Putin gehe es darum, den Winter für die Ukraine möglichst unerträglich zu machen, die Moral der Menschen zu zerstören und ihren Widerstandswillen zu brechen. "Das gelingt ihm nicht." Die Angriffe seien furchtbar und verstießen massiv gegen das Völkerrecht. "Mehr Menschenverachtung ist kaum vorstellbar", sagt Pistorius nach einem Treffen mit den Verteidigungsministern oder deren Vertretern aus Frankreich , Italien , Polen und Großbritannien in Berlin. Man werde die Ukraine nicht allein lassen. "Sie kann sich weiter auf uns verlassen." Frankreichs Verteidigungsministerin Catherine Vautrin betont ebenfalls, dass man die Ukraine so lange wie nötig unterstützen werde. Ukraine bestätigt Angriff auf Ölterminal in Noworossijsk Die Ukraine bestätigt, dass ihre Streitkräfte einen Ölterminal im russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk angegriffen haben. "Jede getroffene Ölraffinerie oder jedes Ölterminal bedeutet Millionen von Dollar weniger für die Kriegsmaschinerie des Kremls", sagt ein Vertreter der ukrainischen Sicherheitsdienste. "Wir werden dem Aggressor weiter die Ressourcen entziehen, bis er die Fähigkeit verliert, diesen Krieg zu führen." Zuvor hatten zwei Insider gesagt, dass der Hafen von Noworossijsk nach einem ukrainischen Drohnenangriff die Ölexporte eingestellt habe. Auch der Pipeline-Monopolist Transneft habe die Rohöllieferungen dorthin ausgesetzt, hieß es. Macron empfängt Selenskyj am Montag in Paris Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfängt den ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag zu Gesprächen in Paris . Dabei solle die langfristige Unterstützung Frankreichs für die Ukraine bekräftigt werden, teilt das französische Präsidialamt mit. Das Treffen solle an die Dynamik des Gipfels der "Koalition der Willigen" vom Vormonat anknüpfen. Zudem wollen Macron und Selenskyj über die bilaterale Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Wirtschaft und Verteidigung sprechen. Für Selenskyj ist es die neunte Reise nach Frankreich seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022. Stromausfall in Teilen der Ukraine nach Angriffen In mehreren Gebieten der Ukraine ist es nach dem russischen Angriff in der Nacht zum Freitag zu Stromausfällen gekommen. Betroffen seien Teile der Regionen Kiew, Odessa und Donezk, teilt das Energieministerium mit. Die russischen Streitkräfte hätten Energieanlagen angegriffen, worauf die Stromversorgung teilweise unterbrochen wurde. Tödliche Krankheit breitet sich in ukrainischen Schützengräben aus Die Kämpfe in der Ukraine wecken Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg: In Schützengräben breitet sich offenbar der Gasbrand rapide aus. Die Krankheit galt als ausgerottet. Lesen Sie hier mehr dazu. Russland hat 430 Drohnen und 18 Raketen abgefeuert: Vier Tote Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Nacht zu Freitag mit rund 430 Drohnen angegriffen. Zudem seien 18 Raketen abgefeuert worden. "Dies war ein bewusst kalkulierter Angriff mit dem Ziel, maximalen Schaden für Menschen und die zivile Infrastruktur zu verursachen", schreibt Selenskyj auf X. Die Ukraine antworte auf diese Angriffe mit weitreichenden Mitteln. "Die Welt muss diese Angriffe auf Leben mit Sanktionen stoppen." In der Hauptstadt Kiew wurden mindestens vier Menschen getötet und 27 weitere verletzt, wie Militärverwalter Tymur Tkatschenko erklärte. 15 der Verletzten werden demnach im Krankenhaus behandelt. Moskau: Über 200 ukrainische Drohnen abgewehrt Die russische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht zum Freitag 216 ukrainische Drohnen abgewehrt. Dies erklärte das russische Verteidigungsministerium im Onlinedienst Telegram. Allein 66 Drohnen seien über der Schwarzmeerregion Krasnodar abgefangen worden, 45 über der etwas weiter nördlich gelegenen Region Saratow. Minenräumer aus Nordkorea in Kursk Das russische Verteidigungsministerium hat mitgeteilt, in der südlichen Region Kursk würden Minenräumer aus Nordkorea eingesetzt. Nachdem Spezialeinheiten aus Nordkorea zuvor "einen wichtigen Beitrag zur Niederlage des Feindes" geleistet hätten, seien nun Minenräumer in der Region an der Grenze zur Ukraine im Einsatz, hieß es am Freitag in der offiziellen Zeitung des russischen Verteidigungsministeriums, "Krasnaja Swesda". Demnach wurden die nordkoreanischen Minenräumer in Russland ausgebildet. Nach der Vertreibung der ukrainischen Truppen aus Kursk befänden sich in der Region weiterhin "hunderte" Minen. Ukraine greift "wichtige russische Ziele" mit Flamingos an Ukrainische Streitkräfte haben bei nächtlichen Luftangriffen zahlreiche Ziele in russisch kontrollierten Gebieten und auf russischem Staatsgebiet attackiert. Laut einem Bericht des ukrainischen Generalstabs wurden dabei verschiedene Waffensysteme eingesetzt, darunter auch der Flamingo-Marschflugkörper – eine vergleichsweise neue Eigenentwicklung mit großer Reichweite, wie unter anderem der Telegram-Kanal "Crimean Wind" und staatliche Stellen in Kiew mitteilten. Laut Generalstab wurden "eine Reihe wichtiger Ziele" getroffen. Die Attacken richteten sich nach Angaben aus Kiew gegen militärische Einrichtungen auf der Halbinsel Krim, darunter ein Hubschrauberlandeplatz, ein Drohnenlager, eine Radarstation sowie ein Treibstoffdepot. In der Stadt Feodosia kam es demnach zu heftigen Explosionen. Auch in der besonders umkämpften Region Saporischschja will die Ukraine zugeschlagen haben: Dort sollen unter anderem Kommandoposten zweier russischer Militäreinheiten sowie ein weiteres Treibstofflager getroffen worden sein. Die Angriffe reichten bis auf russisches Staatsgebiet. In der Stadt Orel war die Flugabwehr aktiv, während Aufnahmen einen Feuerregen über einem Wohngebiet zeigten. Die Ukraine sprach von Angriffen mit Flamingo-Marschflugkörpern, Russland hingegen von sechs abgeschossenen Drohnen. Ein vom Generalstab veröffentlichtes Video zeigt den Start mehrerer Objekte bei Nacht – laut ukrainischen Angaben handelt es sich dabei um Flamingo-Marschflugkörper. Diese sollen eine Reichweite von bis zu 3.000 Kilometern haben. Derart großangelegte Luftangriffe durch die Ukraine kommen nicht häufig vor. Russland: Ukrainischer Plan zu Mord an Regierungsmitarbeiter vereitelt Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Plan zur Ermordung eines ranghohen Mitarbeiters der Regierung in Moskau vereitelt. Die Führung in Kiew plane ähnliche Anschläge in anderen Teilen des Landes, warf der FSB der Ukraine vor. Das Komplott habe darauf abgezielt, die namentlich nicht genannte Person zu töten, wenn sie die Gräber von Angehörigen auf einem Moskauer Friedhof besucht. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben des Geheimdienstes nicht. Allerdings hat die Ukraine seit Beginn der großangelegten russischen Invasion im Februar 2022 russische Militärangehörige und Regierungsmitarbeiter innerhalb Russlands ins Visier genommen. Ukrainischer Drohnenangriff auf russischen Schwarzmeerhafen Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf den russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk sind am frühen Freitagmorgen nach Behördenangaben drei Wohnhäuser, ein Öldepot und Küstenanlagen beschädigt worden. Drohnenteile hätten drei Wohnungen getroffen und Fenster zerschlagen, teilte der operative Stab der Region Krasnodar auf Telegram mit. Es gebe jedoch keine Verletzten. Bürgermeister von Kiew meldet "massiven" russischen Angriff Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, meldet eine "massiven" russischen Angriff auf die Hauptstadt der Ukraine. In der Stadt sind Explosionen zu hören. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, russische Raketen hätten Kiew und mehrere andere Regionen angegriffen. Nach Angaben Klitschkos ist bei dem Angriff auch ein fünfstöckiges Wohnhaus von herabfallenden Trümmerteilen getroffen worden. Ein Hochhaus in einem anderen Stadtteil stehe in Flammen. Die ukrainische Luftabwehr sei im Einsatz. Es müssten Rettungskräfte in mehrere Stadtteile entsandt werden. Donnerstag, 13. November Ukrainischer Botschafter warnt Südafrika Der ukrainische Botschafter in Südafrika, Oleksandr Schtscherba, hat vor einer Rekrutierung südafrikanischer Söldner durch Russland gewarnt. "Lasst euch bitte nicht täuschen", appellierte Schtscherba am Donnerstag im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP in Pretoria an die südafrikanischen Bürger. "Lasst euch nicht in diesen barbarischen, unfairen und ungerechten Krieg hineinziehen", warnte er. "Das ist nicht euer Krieg." Schtscherba reagierte damit auf Berichte, denen zufolge Südafrikaner von Moskau als Soldaten für den Krieg in der Ukraine angeworben werden. Seitdem habe er E-Mails von Familienangehörigen der an die Front gelockten Männer erhalten, sagte der ukrainische Botschafter weiter und fügte hinzu: "Sie waren verzweifelt." Russischer Kampfjet stürzt bei Übungsflug ab In der Region Karelien im Norden Russlands ist ein Kampfflugzeug vom Typ Su-30 bei einem Übungsflug abgestürzt. Beide Piloten seien beim Absturz ums Leben gekommen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau russischen Nachrichtenagenturen zufolge mit. Am Boden gab es den Behörden zufolge keine weiteren Opfer. Die Maschine sei in einer unbewohnten Gegend abgestürzt. Die SU-30 wurde zum Ende der Sowjetzeit entwickelt, ihr Erstflug war Ende 1989. Russland setzt den Mehrzweckkampfflieger auch intensiv in seinem bereits mehr als dreieinhalb Jahre dauernden Krieg gegen die Ukraine ein. Die Su-30 dient zur Luftraumüberwachung und dem Beschuss von Bodenzielen im angegriffenen Nachbarland. Etwa ein Dutzend Maschinen wurden bislang im Kriegsverlauf Medienberichten zufolge abgeschossen. Merz: Ukrainer sollen in eigenem Land bleiben Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, dass insbesondere junge Männer aus der Ukraine statt einer Ausreise nach Deutschland "den Dienst in ihrem Land versehen" sollten. Er habe an diesem Donnerstag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "darum gebeten, dafür zu sorgen", sagte Merz in einer Rede auf dem Handelskongress Deutschland am Nachmittag in Berlin. In der Ukraine "werden sie gebraucht", sagte Merz weiter. Der Kanzler bekräftigte auch Pläne der Regierung, wonach Geflüchtete aus der Ukraine künftig keinen Anspruch mehr auf Bürgergeld erhalten sollen. Stattdessen sollen sie Zahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten. Mit Blick auf die in Deutschland lebenden Ukrainerinnen und Ukrainer kündigte Merz zudem "konkrete Änderungen" an, damit die Arbeitsanreize größer sind als der Anreiz, "im Transfersystem zu bleiben". Korruptionsskandal: Merz gibt Selenskyj einen Rat Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über den beispiellosen Korruptionsskandal in Kiew informieren lassen. "Der Bundeskanzler unterstrich die Erwartung der Bundesregierung, dass die Ukraine die Korruptionsbekämpfung und weitere Reformen insbesondere im Bereich der Rechtsstaatlichkeit energisch vorantreiben werde", teilte die Bundesregierung mit. Selenskyj berichtete auch von dem Telefonat, erwähnte in seiner Mitteilung jedoch nicht, dass es um den Korruptionsskandal ging. Er erklärte aber, dass er sich für den Rat des Kanzlers bedanke und alles tun werde, um das Vertrauen der Partner zu stärken. Die Korruptionsermittlungen richten sich gegen ehemalige und aktuelle Regierungsmitglieder sowie Unternehmer. Zwei Minister sind zurückgetreten. Selenskyj belegte auch den Hauptverdächtigen, seinen langjährigen Geschäftspartner Tymur Minditsch, mit Sanktionen. Minditsch hat sich nach Israel abgesetzt. Putins Taktik geht auf Die ukrainische Südfront gerät ins Wanken. Grund dafür ist eine erprobte Taktik, die Putins Truppen nun erneut anwenden. So gehen die russischen Soldaten konkret vor. Selenskyj besteht auf eingefrorene russische Milliarden Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besteht auf Freigabe der in Belgien eingefrorenen Milliarden aus russischem Staatsvermögen für sein von Moskaus Angriffskrieg gezeichnetes Land. Die Ukraine brauche diese 140 bis 160 Milliarden Euro, und für Kremlchef Wladimir Putin und sein Umfeld "wäre das ein großer Verlust", teilte Selenskyj in den sozialen Netzwerken mit. Die Ukraine brauche das Geld auch für ihre Verteidigung. So soll es etwa für den Kauf von Luftverteidigungssystemen und Raketen eingesetzt werden. "Das Geld einzufrieren ist eine Sache, es ist etwas anderes, es der Ukraine zu geben", sagte Selenskyj, der mehr Druck auf Russland fordert. Die Freigabe der russischen Zentralbankgelder sei ein großer Sanktionsschritt. "Das ist ein wichtiges Instrument, um Frieden zu bringen", betonte er. Ukraine meldet Angriffe auf russische Ölanlagen in besetzten Gebieten Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein russisches Ölterminal auf der besetzten Halbinsel Krim sowie ein Öldepot in der ebenfalls besetzten Region Saporischschja angegriffen. Die Ziele seien mit im Inland hergestellten Waffen getroffen worden, darunter seien bodengestützte "Flamingo"-Marschflugkörper, "Bars"-Drohnenraketen und Drohnen gewesen, teilt der ukrainische Generalstab auf Telegram mit. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor. Korruption: Selenskyj belegt Geschäftspartner mit Sanktionen Nach einem massiven Schmiergeldskandal im Energie- und Rüstungssektor hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zwei ins Ausland geflüchtete Hauptverdächtige mit Sanktionen belegt. Dem veröffentlichten Dekret zufolge handelt es sich um Selenskyjs Geschäftspartner Tymur Minditsch und den Finanzier Olexander Zukerman. Alle Vermögenswerte der Bestraften werden in der Ukraine blockiert. Das betrifft vor allem damit auch das von Selenskyj vor seiner Amtszeit gegründete Filmstudio "Kwartal 95", an dem dem Minditsch öffentlichen Daten zufolge 50 Prozent hält. Selenskyj hatte seine Anteile 2019 vor dem Start des Wahlkampfes mutmaßlich Minditsch übertragen. Außenminister fordern Waffenruhe Die Außenminister der G7-Staaten haben eine sofortige Waffenruhe in der Ukraine gefordert. In einer gemeinsamen Erklärung bekundeten die Außenminister Deutschlands, Großbritanniens, Kanadas, Frankreichs, Italiens, Japans und der USA am Mittwoch ihre "unerschütterliche Unterstützung" für die territoriale Integrität der von Russland angegriffenen Ukraine. "Eine sofortige Waffenruhe ist dringend erforderlich." Die G7-Außenminister, die sich in Kanada trafen, verurteilten in ihrer gemeinsamen Erklärung auch die zunehmende Gewalt im Sudan. Sie erklärten, der Konflikt zwischen der Armee des nordostafrikanischen Landes und der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF) habe "die größte humanitäre Krise der Welt" ausgelöst. Mittwoch, 12. November Mehr als 200 Kenianer kämpfen für Russland in der Ukraine Mehr als 200 Kenianer kämpfen nach Angaben der Regierung in Nairobi für Russland gegen die Ukraine. Rekrutierungsnetzwerke seien sowohl in Kenia als auch in Russland weiterhin aktiv, teilte das Außenministerium mit. "Die Rekrutierungsmaßnahmen in Russland wurden Berichten zufolge auf afrikanische Staatsangehörige, einschließlich Kenianer, ausgeweitet." Die Ukraine hat vergangene Woche erklärt, dass mehr als 1.400 Bürger aus drei Dutzend afrikanischen Ländern an der Seite der russischen Streitkräfte kämpften. Den Rekruten wurden dem Ministerium zufolge bis zu 18.000 Dollar für Visa, Reise und Unterkunft versprochen. Die kenianische Botschaft in Moskau habe Verletzungen bei einigen der Angeworbenen registriert. Bei einer Razzia bei Nairobi im September seien 21 Kenianer befreit worden, die für den Einsatz im Krieg vorbereitet worden seien. Die Geretteten seien über die Art ihrer Arbeit in die Irre geführt worden. Sie hätten geglaubt, für nicht-kämpferische Tätigkeiten wie den Zusammenbau von Drohnen, den Umgang mit Chemikalien oder Malerarbeiten rekrutiert worden zu sein. Klingbeil kündigt massive Erhöhung der Ukraine-Hilfe an Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat die Pläne für eine deutliche Erhöhung der deutschen Ukraine-Hilfen im kommenden Jahr bestätigt. "Wir werden in der Bereinigungssitzung jetzt nochmal drei Milliarden zusätzlich in die Hand nehmen für die Stärkung der Ukraine", sagte Klingbeil am Mittwoch in Brüssel über die derzeit in Berlin stattfindenden abschließenden Haushaltsberatungen. "Das ist uns in Deutschland wichtig", fügte er hinzu. Bisher waren für 2026 insgesamt 8,5 Milliarden Euro an Ukraine-Hilfen im Etat eingeplant. "Wir sind der größte europäische Unterstützer der Ukraine", betonte der Vizekanzler. Dennoch müssten "jetzt eben doch mittelfristig Lösungen finden, wie wir die Ukraine insgesamt als Europäische Union auch tatkräftig unterstützen können", sagte Klingbeil mit Blick auf die Debatte um die Verwendung der in Europa eingefrorenen russischen Vermögenswerte. Die EU-Finanzminister diskutieren am Donnerstag über die weitere Unterstützung der Ukraine. Die Staats- und Regierungschefs der EU konnten sich Ende Oktober nicht auf ein eindeutiges Ja zum Kommissionsvorschlag durchringen, in Belgien eingefrorene russische Zentralbank-Gelder für sogenannte Reparationsdarlehen für Kiew zu nutzen. Stattdessen soll die Kommission ein Optionspapier vorlegen, in dem neben den Reparationsdarlehen noch andere Möglichkeiten der Finanzierung vorgeschlagen werden. Warum der Kremlchef drei identische Büros besitzt Der russische Präsident nutzt mehrere nachgebaute Arbeitszimmer in verschiedenen Residenzen – und das nicht nur, um seine eigene Sicherheit zu gewährleisten. Mehr dazu lesen Sie hier . Serbien: Russland verhandelt über Rückzug aus Ölkonzern NIS Einen Monat nach dem Inkrafttreten von US-Sanktionen gegen das vom russischen Gazprom-Konzern kontrollierte serbische Ölunternehmen NIS verhandelt die russische Seite nach serbischen Angaben über ihren Rückzug aus dem Konzern. Die russischen Eigentümer von NIS hätten bei der US-Behörde OFAC einen Antrag auf Verlängerung der Betriebslizenz gestellt, erklärte Serbiens Energieministerin Dubravka Djedovic am Dienstag im Onlinedienst Instagram. Der Antrag deute darauf hin, "dass die russische Seite bereit ist, die Kontrolle und den Einfluss auf NIS an einen Dritten abzugeben". Zu einem potenziellen Käufer machte die Ministerin keine Angaben. Sie erklärte aber, die serbische Regierung habe die russische Anfrage "offiziell unterstützt". Das OFAC könne noch diese Woche eine Antwort geben. "Wir müssen eine Lösung finden", fügte sie hinzu. Serbiens Präsident Aleksandar Vucic bestätigte am Dienstag die Gespräche zwischen dem "russischen Staat (...) und einem Dritten". Im regierungsnahen Sender Pink TV sagte er, dass derzeit seiner Kenntnis nach über die Führungsstruktur von NIS verhandelt werde. Ob die USA damit zufrieden sein würden, bleibe abzuwarten, sagte Vucic und bekräftigte seine Entschlossenheit, "serbische Interessen zu schützen". NIS gehört zu 45 Prozent der Gazprom Neft. Die Muttergesellschaft Gazprom hat ihren elfprozentigen Anteil im September an Intelligence übertragen – das Unternehmen mit Sitz in Sankt Petersburg ist ebenfalls mit dem russischen Energiekonzern verbunden. Der serbische Staat hält fast 30 Prozent an NIS, der Rest ist im Besitz von Minderheitsaktionären. NIS deckt mehr als 80 Prozent des Diesel- und Benzinbedarfs Serbiens. Ukrainische Ermittler beschuldigen Selenskyj-Vertrauten Einen Tag nach Razzien im Energiesektor haben Antikorruptionsermittler in der Ukraine einen engen Vertrauten von Präsident Wolodymyr Selenskyj der weitverzweigten Korruption beschuldigt. Tymur Minditsch habe "beschlossen, sich unrechtmäßig zu bereichern, indem er Straftaten in verschiedenen Bereichen der ukrainischen Wirtschaft organisierte", erklärte ein Vertreter der Antikorruptions-Staatsanwaltschaft (Sapo) am Dienstag vor Gericht. Der Verdächtige habe "freundschaftliche Beziehungen zum Präsidenten der Ukraine" für seine kriminellen Aktivitäten genutzt. Minditsch ist Miteigentümer der Produktionsfirma Kwartal 95. Die Firma war von Selenskyj gegründet worden, der früher als Komiker und Schauspieler auftrat, bevor er für das Präsidentschaftsamt kandidierte. Dem Staatsanwalt zufolge übte Minditsch "Kontrolle über die Anhäufung, Verteilung und Legalisierung von Geldern aus, die durch kriminelle Handlungen im Energiesektor der Ukraine erlangt wurden". Auch der ukrainische Justizminister Herman Haluschtschenko, der früher Energieminister war, ist der Sapo zufolge in den Skandal verstrickt. Ihm wirft die Behörde vor, "persönliche Vorteile" von Minditsch erhalten zu haben – im Gegenzug für die Kontrolle über die Geldflüsse im Energiesektor. Ukrainischer Oberbefehlshaber: Lage in Saporischschja verschlechtert Russische Truppen nehmen nach ukrainischen Angaben im Südosten des Landes drei Ortschaften ein. Die Lage habe sich in Teilen der Region Saporischschja erheblich verschlechtert, schreibt der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj auf Telegram. Der Feind nutze seine zahlenmäßige Überlegenheit bei Personal und Material. Minister: Rumänien sollte Kontrolle über Lukoil-Tochter übernehmen Rumänien muss nach Ansicht von Energieminister Bogdan Ivan die Kontrolle über die rumänische Tochtergesellschaft des russischen Ölkonzerns Lukoil übernehmen. Dies sei notwendig, um die internationalen Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs durchzusetzen, die Stabilität des nationalen Energiesystems zu sichern und Arbeitsplätze zu schützen, sagt Ivan. Was der Staat genau übernehmen soll und auf welche Weise, erläuterte der Minister zunächst nicht. Lukoil betreibt in Rumänien 320 Tankstellen sowie die drittgrößte Raffinerie des Landes und ist an der Suche nach Gasvorkommen vor der rumänischen Küste im Schwarzen Meer beteiligt. Dienstag, 11. November Wichtiges Ölland kappt Verbindung zu Lukoil Die Ende Oktober von den USA und Großbritannien verhängten Sanktionen gegen Russlands zweitgrößten Ölkonzern Lukoil zeigen offenbar immer weiter Wirkung. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat nun der Irak sämtliche Geldzahlungen und Rohöllieferungen an Lukoil eingestellt. Moskau: Ukraine wollte Kampfjet MiG-31 mit Rakete entführen Der russische Inlandsgeheimdienst FSB will nach eigenen Angaben die Entführung eines Kampfjets MiG-31 mitsamt Hyperschallrakete Kinschal durch die Ukraine verhindert haben. Für angeblich drei Millionen US-Dollar sollte ein russischer Pilot verleitet werden, mit seinem Flugzeug zu desertieren und den Nato-Stützpunkt Constanta in Rumänien anzusteuern. Das teilte der FSB in Moskau mit. Der FSB machte den ukrainischen Militärgeheimdienst HUR sowie britische Dienste für den Plan verantwortlich. Beim Anflug auf Constanta hätte die MiG dann abgeschossen werden sollen, hieß es in der Mitteilung. Quellen außerhalb des FSB dafür gab es nicht. Der Geheimdienst versah sie mit angeblichen Beweisvideos. Er stellte es so dar, als sei die Kontaktaufnahme mit einem russischen Piloten über das journalistische Recherchenetzwerk Bellingcat gelaufen. Bellingcat wies jede Verwicklung in die angebliche Aktion zurück. Alle Vorwürfe seien falsch. Ukraine: Korruptionsermittler durchsuchen Haus von Minister Die Korruptionsermittlungen beim staatlichen ukrainischen Atomkonzern Energoatom gehen mit Durchsuchungen beim ehemaligen Energieminister Herman Haluschtschenko weiter. Dieser ist seit Juli Justizminister, und sein neues Ministerium in Kiew bestätigte die Maßnahmen. "Der Minister unterstützt die Strafverfolgungsbehörden in vollem Umfang, um eine umfassende, objektive und unvoreingenommene Untersuchung zu gewährleisten", hieß es in einer Mitteilung. Das Justizministerium halte sich konsequent "an den Grundsatz der Nulltoleranz gegenüber Korruption". Details zu möglichen Vorwürfen wurden nicht genannt. Das Nationale Antikorruptionsbüro (Nabu) und die Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (Sapo) der Ukraine hatten am Vortag Ermittlungen bei Energoatom bekanntgemacht. Es geht um Bestechungsgelder, die beim Bau von Schutzvorrichtungen um Energieanlagen gegen russische Luftangriffe geflossen sein sollen. Am Dienstag sprach das Nabu von fünf Festnahmen und sieben Verdachtsfällen. Die Gruppe solle etwa 100 Millionen US-Dollar (86,4 Millionen Euro) an Schmiergeld gewaschen haben. Die Spuren führen auch zu einem Vertrauten und Geschäftspartner von Präsident Wolodymyr Selenskyj aus dessen Zeiten als Schauspieler. Der Mann soll die Ukraine verlassen haben. Selenskyj forderte, dass Schuldige ohne Ansehen der Person verurteilt werden sollten. Ukraine: Rund 300 russische Soldaten in Pokrowsk In der umkämpften ostukrainischen Stadt Pokrowsk halten sich nach Angaben des ukrainischen Militärs rund 300 russische Soldaten auf. Russland habe in den vergangenen Tagen seine Bemühungen verstärkt, weitere Truppen in die Stadt zu bringen. Dabei sei dichter Nebel als Deckung genutzt worden. "Ihr Ziel bleibt unverändert – die nördlichen Grenzen von Pokrowsk zu erreichen und dann zu versuchen, den Ballungsraum einzukesseln", teilt das 7. Fallschirmjägerkorps der Ukraine auf Facebook mit. In der Umgebung von Pokrowsk, das ein wichtiger ukrainischer Straßen- und Schienenknotenpunkt war und heute weitgehend zerstört ist, toben seit Monaten erbitterte Kämpfe. Selenskyj besucht Frontstadt Cherson Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht die Stadt Cherson an der Front im Süden der Ukraine. Die Stadt liegt nur wenige Kilometer von den russischen Stellungen auf der anderen Seite des Flusses Dnipro entfernt und wird von dort aus ständig mit Bomben und Drohnen angegriffen. Selenskyj veröffentlicht ein Video, in dem er eine Rede zum Gedenken an den dritten Jahrestag des russischen Rückzugs aus Cherson im Jahr 2022 hält. Die gleichnamige Region steht zum Teil unter Kontrolle der russischen Truppen. Sie liegt gegenüber der Halbinsel Krim, die Russland bereits 2014 annektiert hat, was international nicht anerkannt wird. Siebter Angriff: Ukraine beschießt Raffinerie in Saratow Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben zum wiederholten Mal die Raffinerie der russischen Stadt Saratow an der Wolga mit Drohnen angegriffen. An der Anlage seien Explosionen und Brände zu beobachten gewesen, teilte der Generalstab in Kiew mit. Der russische Telegramkanal Astra bestätigte den Angriff, gestützt auf Videoaufnahmen aus Saratow. Es sei in diesem Jahr die siebte Attacke auf die Raffinerie gewesen, die dem von den USA sanktionierten Ölkonzern Rosneft gehört. Offiziell sprach Gebietsgouverneur Roman Bussargin auf Telegram lediglich von einem Angriff auf ein ziviles Objekt in dem Stadtteil von Saratow, in dem die Raffinerie liegt. Er sprach von einer Verletzten. Der ukrainische Generalstab nannte als weiteres Ziel die Ölverladeanlage des Hafens Feodossija auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Die Ukraine versucht in ihrem Abwehrkampf, systematisch die russische Ölindustrie zu schwächen. Mutmaßliche Drohnen-Trümmer in Rumänien gefunden In Rumänien sind nach einem russischen Angriff auf ukrainische Häfen an der Donau erneut mutmaßliche Drohnenteile gefunden worden. Die Trümmer seien nahe des Dorfes Grindu, fünf Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt, entdeckt worden. Das teilt das rumänische Verteidigungsministerium mit. Da sich die Objekte zuvor in Rumäniens Luftraum befunden haben müssen, handelt es sich offenbar um eine weitere Verletzung von Nato-Luftraum – mutmaßlich durch Russland. Die Luftverteidigung wurde nach rumänischen Angaben zwar in Alarmbereitschaft versetzt, wegen des Wetters hätten keine Kampfflugzeuge aufsteigen können. Die Bevölkerung in dem Gebiet sei alarmiert worden, es sei allerdings keine Gefahr für die Bewohner ausgegangen. Militäreinheiten wurden entsandt, um das Gebiet abzusichern und Trümmerteile zu bergen. Die abgestürzte Drohne war wahrscheinlich Teil eines Angriffs auf den Hafen von Ismail auf ukrainischer Seite. Dort waren in der Nacht mehrere Explosionen zu hören. Rumänien gehört der EU und der Nato an und grenzt im Norden und Südosten an die Ukraine. Diese Gerüchte kursieren über Sergej Lawrow Sergej Lawrow soll sich mit Wladimir Putin zerstritten haben. Der Kreml sieht sich zu einer Reaktion gezwungen. Denn es gibt zahlreiche Spekulationen. Lesen Sie hier mehr dazu. Russischer Drohnenangriff auf Infrastruktur in Odessa Bei einem russischen Drohnenangriff auf die südukrainische Region Odessa sind nach Angaben des Gouverneurs Oleh Kiper Energieanlagen beschädigt worden. Feuer seien ausgebrochen. Auch ein Lager der staatlichen Eisenbahn sei getroffen und beschädigt worden, teilt Kiper mit. Ein Mensch sei verletzt worden. Die kritische Infrastruktur werde mit Generatoren betrieben, es seien Notfallzentren geöffnet worden. Russland: Truppen rücken südlich von Kupjansk in Ukraine vor Die russischen Streitkräfte sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau tief in die ukrainische Stadt Kupjansk vorgedrungen. Sie rückten Richtung Süden vor, um eine Reihe von Bahnhöfen im Stadtteil Kupjansk-Wuslowyj einzunehmen. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht. Die Stadt liegt im Osten der Region Charkiw. Russland blockiert SIM-Karten – "zum Schutz vor Drohnen" Aus Sicherheitsgründen für den Kampf gegen Drohnenangriffe aus der Ukraine lässt Moskaus Staatsführung neuerdings SIM-Karten in Telefonen für 24 Stunden nach Ankunft in Russland blockieren. Das Digitalministerium sprach beschönigend von einer "Abkühlphase", wenn sich eine SIM-Karte etwa zeitweilig im Ausland befand oder 72 Stunden nicht aktiviert war. "Wenn eine SIM-Karte aus dem Ausland nach Russland gelangt, muss bestätigt werden, dass sie von einer Person verwendet wird und nicht in eine Drohne eingebaut ist", erklärte das Ministerium bei Telegram. Für die Zeit der Überprüfung werde die Karte deshalb gesperrt für mobiles Internet und das Senden und Empfangen von Kurznachrichten (SMS). Reisende hatten sich nach der Ankunft in Russland zuletzt bisweilen gewundert, dass zwar Telefonieren möglich war, aber das mobile Internet nicht funktionierte, um etwa ein Taxi über eine App zu bestellen. Es handele sich um eine Maßnahme für den Schutz der Bürger, begründete das Ministerium den Schritt. "SIM-Karten mit mobilem Internet können sich in feindlichen unbemannten Flugobjekten befinden und für deren Navigation verwendet werden. Vorübergehende Sperren ermöglichen einen besseren Schutz vor Drohnen", teilte das Ministerium weiter mit. Die Wiederherstellung des Zugangs zum Internet sei auch vor Ablauf der 24 Stunden möglich – über eine Autorisierung beim Mobilfunkanbieter entweder über einen Link oder einen direkten Anruf, teilte das Ministerium weiter mit. Selenskyj fordert Urteile nach Schmiergeld bei Atomkonzern Nach dem Bekanntwerden von Ermittlungen und Razzien wegen des Verdachts auf Korruption beim ukrainischen Staatskonzern Energoatom hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Verurteilungen gefordert. "Die Reinhaltung des Unternehmens hat Priorität", betonte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. Es sei jeder zu bestrafen, der an Korruptionsschemen beteiligt war. Selenskyj erinnerte dabei daran, dass die Atomkraftwerke von Energoatom den Hauptteil der Elektroenergie erzeugen. Nach russischen Drohnen- und Raketenangriffen steht in vielen Regionen des Landes Strom nur stundenweise zur Verfügung. Zuvor hatten die Korruptionsermittler des Nationalen Antikorruptionsbüros und der auf Korruptionsbekämpfung spezialisierten Staatsanwaltschaft über Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe bei Energoatom informiert. Dabei sei es um Errichtung von Schutzbauten für Energieanlagen gegangen. Unter den Verdächtigen soll Medienberichten zufolge auch ein enger Vertrauter und Geschäftspartner von Selenskyj sein. Er hat den Berichten zufolge aber rechtzeitig das Land verlassen können. Die Ukraine wehrt sich mit massiver westlicher finanzieller Unterstützung gegen eine russische Invasion. Trotz neu geschaffener Behörden zur Korruptionsbekämpfung gilt das Land weiter als einer der korruptesten Staaten Europas. Montag, 10. November Russlands Personalprobleme: Ihnen steht das Wasser bis zum Hals Nach fast vier Jahren Abnutzungskrieg bekommen die Ukraine und Russland immer größere Personalprobleme an der Front. Die Art des Ukraine-Krieges wird sich daher weiter verändern, analysiert t-online-Redakteur Patrick Diekmann. Ukrainischer Oberkommandeur zur Frontlage: "Diese Vorstellung ist nicht wahr" Die ostukrainische Stadt Pokrowsk steht im Zentrum der aktuell größten russischen Offensive – doch Kiews Truppen verteidigen sie weiterhin. Das sagte Armeechef Oleksandr Syrskyj in einem Interview mit der "New York Post". Die Lage sei "wirklich angespannt", so der Oberbefehlshaber. "Der Feind führt eine strategische Offensivoperation durch. Sie haben den Großteil ihrer Kräfte gesammelt, eine Überlegenheit geschaffen in dem Versuch, unsere Verteidigungslinie zu durchbrechen (…), um das Gebiet einzunehmen." Trotz Behauptungen in russischen Staatsmedien, Pokrowsk sei gefallen, widerspricht Syrskyj entschieden: "Diese Vorstellung – dass der Feind praktisch alles eingenommen hat und kurz vor dem Sieg steht – ist nicht wahr." Bei einer ukrainischen Gegenoffensive im September habe man rund 165 Quadratmeilen zurückerobert, die russischen Verluste hätten bei etwa 13.000 Mann gelegen. Russland hat laut Syrskyj rund 150.000 Soldaten allein für den Vorstoß auf Pokrowsk zusammengezogen, darunter mechanisierte Verbände und vier Marinebrigaden – insgesamt soll Russland 700.000 Soldaten in der ganzen Ukraine haben. Ziel der Truppen bei Pokrowsk sei es, die Stadt von Norden, Süden und Osten einzukreisen. Der Widerstand sei jedoch gut vorbereitet, so Syrskyj: "Unsere Städte können große feindliche Truppenmassen aufhalten." Selenskyj will 27 Patriot-Systeme in den USA kaufen Die Ukraine will von den USA 27 weitere Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot kaufen und bittet bis zu deren Lieferung um Leihgaben der Waffe von den europäischen Verbündeten. Das sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj dem britischen "Guardian". Weitere Details nannte der Präsident nicht. Die von Raytheon, Lockheed Martin und Boeing produzierte Waffe gilt als effektivster Schutz der Ukraine gegen russische Raketen und Marschflugkörper, mit denen Russland zuletzt wieder vor allem die Energieinfrastruktur attackiert. Schätzungen zufolge verfügt die Ukraine derzeit über sechs bis acht Patriot-Systeme, die jeweils aus einem Radarfahrzeug, einer Kommandostelle und mehreren Abschussrampen für Flugabwehrraketen bestehen. Deutschland soll insgesamt fünf der Systeme geliefert haben, der genaue Umfang ist aber unbekannt. Mit ihren Patriot-Systemen schützt die Ukraine besonders sensible Ziele und große Städte. Ihre Zahl reicht aber nicht aus, immer wieder durchdringen russische Raketen den Abwehrschild und richten große Schäden an. Schon im Oktober berichtete das Magazin "Politico" über Verhandlungen zwischen Kiew und Washington über den Kauf von 25 Patriot-Systemen. Die Lieferung würde sich über mehrere Jahre hinziehen. Unklar ist, welchen Preis Kiew für die US-Waffen entrichten müsste. Die US-Armee zahlt mehr als eine Milliarde Dollar pro Batterie, im Export liegt der Preis bei bis zu 2,5 Milliarden Dollar. Eine einzelne Rakete soll im Export bis zu zehn Millionen Dollar kosten. Energieministerin verspricht Transparenz bei Korruptionsermittlung Die ukrainische Energieministerin Switlana Hryntschuk hat zugesichert, bei den Ermittlungen gegen Korruption in der Energiebranche für Transparenz zu sorgen. Die Einzelheiten der Ermittlungen seien ihr zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt, sagt sie vor der Presse. "Ich hoffe, dass die Transparenz der Ermittlungen unsere internationalen Partner beruhigen wird." Zuvor hatten die Behörden für den Kampf gegen Korruption einen Bestechungsskandal in Millionenhöhe beim staatlichen Betreiber der Atomkraftwerke, Energoatom, aufgedeckt. "Die Haupttätigkeit der kriminellen Organisation bestand darin, systematisch unrechtmäßige Vorteile von Vertragspartnern von Energoatom in Höhe von 10 bis 15 Prozent des Vertragswerts zu erlangen", teilten das Nationale Antikorruptionsbüro (Nabu) und die Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (SAP) bei Telegram mit. Dabei sei es vor allem um Schutzbauten für Energieanlagen gegen russische Raketen- und Drohnenangriffe gegangen. Insgesamt seien so mit Beteiligung im Ausland ansässiger Firmen Gelder von umgerechnet rund 86 Millionen Euro "gewaschen" worden. Der Staatskonzern Energoatom bestätigte Hausdurchsuchungen in einer Mitteilung und versicherte, mit den Behörden zu kooperieren. Weitere Details zum Umfang der Razzien und eventuellen Festnahmen machte er nicht. Gegen den Ex-Chef von Energoatom, Petro Kotin, waren bereits im Januar Ermittlungen wegen des Kaufs einer Villa bei Kiew eingeleitet worden. Er hat das Land laut Medienberichten nach seinem Rauswurf erlassen. Ex-Armeechef der Ukraine äußert sich zu Nord-Stream-Gerüchten Walerij Saluschnyj, ehemaliger Oberkommandeur der ukrainischen Armee und heutiger Botschafter in London, hat auf einen Bericht reagiert, der ihn mit den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines in Verbindung bringt. Auf Facebook kommentierte Saluschnyj einen entsprechenden Artikel der ukrainischen Zeitung "Ukrajinska Prawda". Der Botschafter schrieb: "Wir werden noch viel Spaß haben, aber wir werden uns ganz sicher nie schämen müssen." Dazu setzte er ein Feuer-Emoji. Zuvor hatte die US-Zeitung "Wall Street Journal" am Montag einen neuen Bericht über die Ermittlungen deutscher Behörden in dem Fall veröffentlicht. Dort heißt es: "Die deutsche Polizei, Staatsanwaltschaft und andere mit den Feinheiten des Falls vertraute Personen entwickelten (...) ein ihrer Meinung nach klares Bild davon, wie eine ukrainische Eliteeinheit unter der direkten Aufsicht des damaligen Oberbefehlshabers der Ukraine, General Walerij Saluschnyj, die Angriffe durchgeführt hatte." Die "Ukrainska Prawda" hatte diese Berichterstattung für einen eigenen Artikel aufgegriffen. Unbekannte haben vor drei Jahren die Gasleitungen in der Ostsee mittels Sprengstoffexplosionen größtenteils zerstört. Ein Verdächtiger in dem Fall saß zunächst in Polen in Untersuchungshaft, wurde dann jedoch freigelassen. Ein Auslieferungsgesuch der deutschen Behörden war zuvor abgelehnt worden. Ein weiterer Verdächtiger wurde in Italien festgenommen. Auch hier ist noch nicht klar, ob er nach Deutschland ausgeliefert wird. Gerichte beraten noch über den Fall. Ukrainisches Militär spricht von Nachschubproblemen bei Pokrowsk Das ukrainische Militär gesteht Probleme beim Nachschub für die bedrängten Städte Pokrowsk und Myrnohrad im Osten ein. Angaben über eine Einkesselung Myrnohrads stimmten aber nicht, sagte ein Sprecher des Generalstabs in Kiew dem Nachrichtenportal "Ukrajinska Prawda". Major Andrij Kowaljow sagte nicht genau, welche Probleme es gebe. Die russischen Angreifer hätten keine vollständige Feuerkontrolle über die Logistikwege der ukrainischen Truppen, behauptete er. Die Verteidiger von Myrnohrad seien am Sonntag mit neuer Munition versorgt worden. Soldaten seien abgelöst, Verwundete abtransportiert worden. Die Angaben erscheinen zweifelhaft, weil die auf wenige Quadratkilometer geschrumpften Stellungen der Ukrainer weitgehend im Blickfeld russischer Drohnen liegen. Jede Bewegung auf dem Gefechtsfeld zieht sofort Feuer auf sich. In der Stadt Pokrowsk bekämpften ukrainische Einheiten weiter eingedrungene russische Soldaten, sagte Kowaljow. Die genaue Lage an dem strategisch wichtigen Frontabschnitt ist unklar, auch wenn die Eroberung von Pokrowsk und Myrnohrad nach mehr als einem Jahr erbitterter Kämpfe bevorzustehen scheint. Lageberichte des ukrainischen Generalstabs klangen zuletzt oft nach Zweckoptimismus. Ukraine: Korruptionsnetzwerk in Energiebranche aufgedeckt In der Ukraine gehen die Behörden mit einem großangelegten Einsatz gegen Korruption in der Energiebranche vor. Es sei eine hochrangige kriminelle Vereinigung aufgedeckt worden, teilte die Anti-Korruptionsbehörde auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die Ermittlungen hätten 15 Monate gedauert und umfassten 1.000 Stunden Tonaufnahmen. Den Angaben zufolge bauten die Beschuldigten ein weit verzweigtes Netzwerk auf, um wichtige Staatsunternehmen zu beeinflussen. Dies betreffe insbesondere den staatlichen Atomkraftwerksbetreiber Energoatom. Der Kampf gegen Korruption gilt als zentral für den von der Ukraine angestrebten Beitritt zur EU und die Sicherung milliardenschwerer Hilfsgelder westlicher Verbündeter. Song gegen Putin: Russische Justiz verfolgt Straßensängerin Wegen eines Auftritts mit Protestliedern gegen Kremlchef Wladimir Putin geht die russische Justiz weiter gegen eine Straßenmusikerin in Sankt Petersburg vor. Die Sängerin Diana Loginowa von der Gruppe Stoptime hätte eigentlich nach zwei Arreststrafen morgens entlassen werden sollen. Sie wurde aber sofort erneut festgenommen, wie das Bürgerrechtsportal "OVD-Info" berichtete. Auch der Gitarrist von Stoptime wurde wieder festgenommen, nur der Schlagzeuger kam frei. Ukraine: Versorgung von umkämpfter Stadt Myrnohrad läuft weiter Die ukrainische Armee kontrolliert nach eigenen Angaben weiterhin die Versorgungswege in die umkämpfte Stadt Myrnohrad. Die Logistik in die von russischen Truppen fast vollständig eingekesselte Stadt sei zwar kompliziert, werde aber aufrechterhalten, teilt das Militär mit. Es sei Nachschub geliefert und Truppen, darunter auch Verwundete, seien aus der Stadt gebracht worden. Russland meldet Einnahme von drei Dörfern in der Ukraine Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die ukrainischen Streitkräfte aus drei weiteren Dörfern verdrängt. Betroffen seien die Orte Solodke und Nowe in der Region Saporischschja sowie Hnatiwka in der Region Donezk, meldet die amtliche russische Nachrichtenagentur Tass. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüfen. Russland: Ukrainische Seedrohnen vor Ölhafen Tuapse abgefangen Russland hat nach eigenen Angaben nahe dem Schwarzmeerhafen Tuapse vier ukrainische Drohnenboote zerstört. Eines der unbemannten Boote sei nahe der Küste explodiert, teilt der lokale Krisenstab mit. Die Druckwelle habe die Fensterscheiben im zweiten Stock eines zweistöckigen Gebäudes sowie eine Garage und ein Bootshaus beschädigt. Verletzte habe es nicht gegeben. Tuapse ist ein wichtiger Hafen für den Export von Treibstoff. Nach ukrainischen Drohnenangriffen auf die Infrastruktur am 2. November hatte der Hafen Branchenkreisen und Schiffsdaten zufolge die Treibstoffexporte ausgesetzt. Die örtliche Raffinerie stellte zudem die Verarbeitung von Rohöl ein. Die russische Bahn hat die Beschränkungen für Frachtlieferungen in Richtung Tuapse bis zum 13. November verlängert. Die Ukraine hat den Hafen Tuapse bereits mehrfach attackiert, um die Versorgung der russischen Invasionstruppen und die Einnahmequellen der Moskauer Führung zur Finanzierung ihres Angriffskriegs zu schwächen. Russland: Luftabwehr zerstört 71 ukrainische Drohnen Die russische Luftabwehr soll in der Nacht zum Montag 71 ukrainische Drohnen abgeschossen haben. Das meldet die Nachrichtenagentur Ria unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Fehler soll tödlichen Angriff Russlands ermöglicht haben Ein russischer Raketenangriff auf eine Versammlung ukrainischer Soldaten in der Region Dnipropetrowsk ist offenbar durch unbedachtes Verhalten in sozialen Netzwerken ermöglicht worden. Laut einem Bericht der ukrainischen Nachrichtenagentur Unian hat Armeechef Oleksandr Syrskyj erklärt, der Angriff Anfang November sei wahrscheinlich auf einen Sicherheitsverstoß innerhalb der Truppe zurückzuführen. Syrskyj sagte demnach im ukrainischen Fernsehsender TSN: "Es gab erneut einen Gruppenchat in sozialen Netzwerken, und das ist eine Missachtung grundlegender Sicherheitsnormen. Durch den Hack der Netzwerke haben die Russen wahrscheinlich von der Versammlung erfahren." Der Armeechef betonte zugleich, dass in Frontgebieten keine Feierlichkeiten erlaubt seien. Bei dem Angriff auf das 30. Marinekorps seien nach Angaben von Unian zwei ballistische Raketen und drei Kampfdrohnen eingesetzt worden. Dabei habe es sowohl unter Soldaten als auch unter Zivilisten Tote gegeben. Die Soldaten hätten sich demnach versammelt, um Auszeichnungen zu erhalten. Mehrere Offiziere seien suspendiert worden; gegen den Bataillonskommandeur werde ermittelt, da er den Befehl zur Versammlung gegeben haben soll. Hier lesen Sie ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine.
