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TÜV plant strengere Prüfungen: Millionen Autos droht Stilllegung

Ältere Autos sollen bei der Hauptuntersuchung künftig härter geprüft werden. Das Ziel ist klar: weniger Schadstoffe und mehr saubere Luft. Doch ob dieses Ziel erreicht wird, hängt vom politischen Willen ab. In Deutschland müssen Autos alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung inklusive Abgascheck. Besonders ältere Fahrzeuge erfüllen die Grenzwerte oft nur oberflächlich. Der TÜV-Verband fordert, das zu ändern. Dieselfahrzeuge mit Euro-5-Norm und bestimmte Euro-6-Benziner sollen künftig strenger geprüft werden. Von der neuen Regelung wären rund 16 Millionen Autos betroffen – fast jedes dritte Fahrzeug auf deutschen Straßen. Bisher sind EU-weit Stickoxidmessungen für alle Modelle nicht vorgeschrieben. Deshalb können viele ältere Dieselfahrzeuge unkontrolliert Schadstoffe ausstoßen. Die neuen Kontrollen sollen das ändern. VW-Abgasskandal verschärft die Debatte Durch den VW-Abgasskandal gewinnt die Forderung an Brisanz. Im Jahr 2015 wurde bekannt, dass Volkswagen bei Millionen Dieselfahrzeugen die Abgaswerte manipulierte. Auch heute könnten Euro-5-Modelle ohne wirksame Kontrolle Schadstoffe ausstoßen. Ein aktueller Streitpunkt ist das sogenannte Thermofenster: Dieselfahrzeuge halten die Grenzwerte nur unter bestimmten Temperaturen ein. Im September hat das Schleswig-Holsteinische Oberverwaltungsgericht dem Kraftfahrt-Bundesamt die Freigabe dieser Technik untersagt. Die Deutsche Umwelthilfe wertete das Urteil als "Durchbruch für saubere Luft" und forderte den Bundesverkehrsminister auf, das Kraftfahrt-Bundesamt anzuweisen, alle betroffenen Diesel-Pkw der Abgasstufen Euro 5 und 6a bis 6c auf Kosten der Hersteller nachzurüsten. Notfalls müssten die Fahrzeuge stillgelegt werden. Etwa 7,8 Millionen Autos sind betroffen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Volkswagen plant eine Beschwerde. Reformen auf EU-Ebene geplant Die EU-Kommission prüft außerdem eine Reform der Abgasuntersuchung, von der möglicherweise auch ältere Benziner betroffen sein werden. Vertreter der Mitgliedstaaten beraten derzeit, eine Entscheidung wird im Dezember erwartet. Das Bundesverkehrsministerium unterstützt eine Weiterentwicklung, betont jedoch die Notwendigkeit geeigneter Prüfmethoden. Der TÜV-Verband sieht in strengeren Abgaskontrollen ein wirksames Mittel, die Luftqualität zu verbessern und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Vorbilder gibt es zur Genüge. Länder wie China und Lateinamerika messen Stickstoff bereits konsequent. Länder wie Belgien zeigen, dass auch ältere Fahrzeuge effektiv kontrolliert werden können. Ob es in Deutschland tatsächlich so weit kommt, hängt also nicht von der Technik ab, sondern vor allem vom politischen Willen.