VW-Exporte: Chinas Boom könnte Deutschlands Autohandel umkrempeln
Autohersteller in China werden in diesem Jahr fast acht Millionen Elektroautos produzieren. Das hat Folgen für Deutschlands Exporte. China entwickelt sich zunehmend zum weltweiten Produktionszentrum für Elektroautos. Das Land baut seine Dominanz mit großem Tempo aus. Laut Berechnungen des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer werden dort in diesem Jahr fast acht Millionen E-Autos produziert. In den ersten neun Monaten dieses Jahres sind bereits 6,52 Millionen reine Stromer aus den Werken gerollt, bis Weihnachten sollen es 7,9 Millionen sein. Fertigung in China boomt Das entspricht einem Produktionsplus von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – deutlich mehr als die gesamte Autoproduktion, die nur um 15 Prozent zunahm. Plug-in-Hybride legten um 22 Prozent auf rund drei Millionen Fahrzeuge zu. Autos mit Range Extender (Reichweitenverlängerer) kamen auf ein Plus von sechs Prozent und etwa 800.000 Einheiten. Insgesamt fertigten Chinas Autobauer bis September 20,8 Millionen Fahrzeuge, davon 31 Prozent reine Elektroautos – ebenfalls mehr als im Vorjahr. Für Dudenhöffer ist der Trend eindeutig: "Die Autonation China ist auf dem Weg zum Produktions-Eldorado für Elektroautos." Dank Größenvorteilen und gigantischer Kapazitäten – auch bei Lithium-Ionen-Batterien – kann das Land seine Spitzenposition weiter ausbauen. Selbst wenn chinesische Hersteller im Ausland produzieren, bleibt ein großer Teil der Wertschöpfung im Land. BYD vor Geely und Tesla Spitzenreiter bei den reinen Elektroautos ist BYD mit 1,58 Millionen Fahrzeugen bis September. Dahinter folgt Geely. Tesla liegt auf Platz drei. Fast die Hälfte aller weltweit gebauten Teslas kommt aus Shanghai . Volkswagen und Audi wollen ab 2026 neue E-Modelle speziell für den chinesischen Markt entwickeln. Dudenhöffer sieht darin eine Zäsur: Damit werde für VW "das Ende der Autoexporte von Deutschland nach China eingeleitet". Für die deutsche Industrie sei diese Entwicklung ein Alarmsignal. Die Konkurrenz aus China wird stärker, während die eigene Kostenposition schwächer wird. "Wir verlieren immer stärker unsere Wettbewerbsfähigkeit", sagt Dudenhöffer.
