Mallorca: Ärger über Umweltzone und Bußgelder – Deutsche betroffen
Viele Deutsche genossen zuletzt den Mallorca-Urlaub – und bekamen Wochen später teure Post. Ein neues Gesetz wird zur Kostenfalle. In Mallorcas Hauptstadt Palma wurde seit Anfang des Jahres eine Umweltzone eingeführt – jetzt häufen sich Beschwerden deutscher Urlauber, die kräftig zur Kasse gebeten werden. Wie das "Mallorca Magazin" berichtete, kommt es momentan zu einer regelrechten "Welle an Bußgeldern". Der Grund: Mitte des Jahres ist eine inoffizielle Schonfrist abgelaufen, Verstöße gegen die Umweltzone werden seit dem 1. Juli konsequent geahndet. Beliebte Touristenziele im Visier: Polizei nimmt Hoteldieb fest – Schaden von 60.000 Euro Gammelfisch für Hotels: Lebensmittel-Skandal erschüttert Mallorca Die Umweltzone wird mit Kamerasystemen überwacht: Hat ein Auto nicht die erforderliche Plakette, wird ein Bußgeld von bis zu 200 Euro fällig. Etliche Deutsche, die mit dem eigenen Auto auf die Insel gereist sind, haben dem Bericht zufolge zuletzt Post nach Hause bekommen – teils Wochen nach dem Mallorca-Urlaub. In vielen Fällen werde in den Schreiben nicht einmal dargelegt, wann und wo gegen die Umweltzonen-Regelung verstoßen worden sein soll. Die genaue Anzahl der verhängten Bußgelder gegen Deutsche ist allerdings unbekannt. Umweltzone in Palma: Ein Detail ist brisant Problematisch: Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen können formal gar keine spanische Umweltplakette beantragen. Lediglich eine sechsmonatige Sondergenehmigung ist möglich, wenn ein fester Parkplatz nachgewiesen werden kann. Doch laut "Mallorca Magazin" scheitert die Idee in der Praxis: Das Online-Portal, über das die Registrierung für die Sondergenehmigung erfolgen soll, ist demnach seit Monaten nicht erreichbar. Selbst bei den Mitarbeitern in den Bürgerbüros herrscht Unklarheit. Wenige Wochen nach Einführung der Umweltzone in Palma hatten die Behörden eine erste Bilanz herausgegeben: Rund 150 Fahrzeuge fuhren täglich verbotenerweise in die Innenstadt – etwa 0,38 Prozent der von den Systemen registrierten Fahrzeuge. Die geringe Quote wurde damit begründet, dass das Fahrverbot nur sehr wenige Autos mit besonders schlechten Emissionsklassen betreffe. Die Umweltzone in Palma soll in den kommenden Jahren weiter verschärft werden.
