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Opel Frontera im Test: Kompakt-SUV mit viel Platz für faires Geld

Ein SUV für unter 30.000 Euro, mit Platz für bis zu sieben Personen – klingt nach einem guten Deal. Im Test zeigt der Frontera, warum er viel richtig macht, aber nicht alles. Manchmal muss man Kompromisse eingehen. In Beziehungen, im Alltag – und auch beim Autokauf. Wichtig ist nur, dass man ehrlich zueinander ist. In solch einem Fall kommt der Opel Frontera ins Spiel: Mit bis zu sieben Sitzen gibt er den pragmatischen Familienfreund zum familienfreundlichen Preis (ab 24.190 Euro). Es gibt viel Auto fürs Geld – wenn man bereit ist, ihm kleine Dinge zu verzeihen, die sich im t-online-Alltagstest zeigten. Der Testwagen steht auf schlichten, weiß lackierten Stahlfelgen, die Zweifarblackierung mit hell abgesetztem Dach (450 Euro extra) unterstreicht den robusten Look. Der neue, 4,39 Meter lange Frontera ist – anders als sein Namensvetter aus den Neunzigerjahren – kein waschechter Geländewagen, sondern ein typisches SUV. Hoch, kantig, aber nicht klobig. Vor allem hinten zeigt sich die Nähe zum Citroën C3 Aircross – nicht verwunderlich, schließlich teilen sich beide die Stellantis-Basis. Im Detail tauchen weitere Konzern-Gemeinsamkeiten auf. Das Klacken der Zentralverriegelung, die Türöffner, die Schalter in den Türen: Vieles erinnert an Peugeot und Citroën – und funktioniert tadellos. Großzügiges Raumgefühl, kleine Abstriche im Innenraum Innen überrascht der Frontera mit einem großzügigen Raumgefühl. Die hohe Dachlinie sorgt für Luft über dem Kopf, selbst auf der Rückbank. Und auch die Beinfreiheit auf den Rücksitzen ist mehr als ausreichend, selbst für Großgewachsene. Hinten gibt es keine Luftdüsen, aber zwei USB-C-Buchsen, was im Alltag oft wichtiger ist. Die Rückbank ist zwar nicht verschiebbar, aber geteilt umklappbar. Der Kofferraum fasst 460 bis 1.600 Liter, der Ladeboden ist höhenverstellbar und lässt sich leicht herausnehmen. Zwei große Koffer plus Kleinkram? Kein Problem. Bei der Hybridvariante gibt es gegen Aufpreis auch eine dritte Sitzreihe mit zwei Sitzen. Das Cockpit ist selbsterklärend: Zwei jeweils 10 Zoll große Displays zeigen die wichtigen Informationen an, vor allem der Bildschirm hinterm Lenkrad ist klar strukturiert und nicht überfrachtet. Mit einem Knopf an der Seite des Scheibenwischerhebels wechselt man durch die wenigen Anzeigemöglichkeiten – intuitiv und nicht überfordernd. Das schlicht gehaltene Infotainmentsystem bietet keine großen Überraschungen, hat gegen Aufpreis eine Navigationsfunktion und koppelt das Smartphone zuverlässig. Der Sendersuchlauf des Radios war umständlich. Häufig wurden Sender übersprungen und der digitale Empfang war zumindest bei der Fahrt durch Mecklenburg-Vorpommern instabil. Bei den Materialien sieht man dem Frontera das Spardiktat an: Zwar gibt es verschiedene Maserungen, doch weder in den Türtafeln noch auf dem Instrumententräger findet sich unterschäumter Kunststoff, geschweige denn Textilmaterial. Auch den Haltegriff für den Beifahrer hat man eingespart. Dafür lassen sich Grundfunktionen und die Heizung per Knopfdruck einstellen. Die Lautstärke der Musikanlage ist hingegen nur über die Lenkradschalter oder auf dem Display regelbar. Kompromisse muss man auch bei der technischen Ausstattung machen: Die Rückfahrkamera ist okay, aber nicht brillant, einen adaptiven Tempomaten mit Abstandshalter gibt es nicht – über die verpflichtenden Assistenten geht es kaum hinaus. Der Regensensor für die Scheibenwischer lässt sich nicht in seiner Empfindlichkeit einstellen und wischt gern mal zu schnell oder zu langsam. Schlüsselloses Starten gibt es nicht, der Schlüssel muss traditionell ins Schloss gesteckt werden. Aber das sind alles verzeihbare Dinge – und vor allem welche, die nicht jeder benötigt. Die Klimaautomatik arbeitet grundsätzlich gut und heizt im Winter den Innenraum schnell auf. Allerdings: Bei 6 Grad Außentemperatur blieb die Kniepartie bei aktivierter Automatikfunktion kühl. Das System lässt sich immerhin mit wenigen Knopfdrücken manuell gut einstellen. Die kabellose Ladefunktion für Smartphones ist ein sinnvolles Extra, doch bei laufender Heizung wurde der Ladebereich sehr warm, sodass die Ladeleistung gering ausfiel. Mildhybrid oder Stromer – je nach Geschmack Erhältlich ist der Frontera als Mildhybrid mit entweder 110 oder 145 PS – oder aber als vollelektrische Variante mit 113 PS und rund 300 Kilometern Reichweite (je nach Akkuversion). Im Test kam die stärkere Hybrid-Version zum Einsatz, kombiniert mit einem kleinen Elektromotor und Doppelkupplungsgetriebe. Und der macht seine Sache gut. In der Stadt wirkt der Frontera handlich, teils fährt er kurze Strecken elektrisch. Auf der Autobahn zieht der Antrieb kräftig durch. Nur die Dämmung kommt nicht ganz mit – ab Tempo 130 wird’s spürbar lauter im Innenraum, auch wenn der Dreizylinder grundsätzlich sehr kultiviert läuft. Die Lenkung ist leichtgängig, das Fahrwerk komfortabel. Ein Auto, mit dem man auch lange Strecken bequem zurücklegen kann. Vor allem, wenn man auf den bequemen Sitzen sitzt, die in der Mitte eine leichte Rille im Polster haben: So wird das Steißbein weniger belastet. Das kostet er Der getestete Frontera in "Edition"-Ausstattung mit Hybridantrieb, Komfort-, Tech- und Designpaket kommt auf rund 28.750 Euro. Damit liegt er deutlich unter vielen Konkurrenten im Segment – vor allem, wenn man das Platzangebot bedenkt. Fazit: Ein ehrliches Auto Der Opel Frontera ist kein Aufreger, kein Aufreißer – aber er ist ehrlich. Wer mit einem klassischen Zündschlüssel leben kann, auf viel Technik-Schnickschnack verzichtet und die einfachen Materialien hinnimmt, bekommt ein durchdachtes, modernes SUV mit viel Platz zum fairen Preis.