Mit Arthrose Autofahren: Kann die Erkrankung zur Gefahr werden?
Arthrose kann die Beweglichkeit einschränken – und damit auch die Fahrtauglichkeit. Lesen Sie, wann Autofahren mit der Erkrankung gefährlich sein kann. Laut Gesetz darf nur Auto fahren, wer die dazu notwendigen körperlichen und geistigen Anforderungen erfüllt. Ob das bei einer Arthrose der Fall ist oder nicht, lässt sich nicht pauschal sagen: Manche Erkrankte haben kaum spürbare oder nur sehr leichte Beschwerden. Bei anderen nehmen die Schmerzen und die Steifigkeit in den betroffenen Gelenken derart belastende Ausmaße an, dass ihnen einst alltägliche Aktivitäten zunehmend schwerfallen, eventuell auch das Autofahren. Warum Autofahren mit Arthrose gefährlich sein kann Entscheidend für die Fahrtauglichkeit ist unter anderem die Zeit, die eine Person braucht, um zu bremsen. Für das Bremsen ist das rechte Bein zuständig. Sind dessen Beweglichkeit und Kraft durch eine Arthrose im Knie oder in der Hüfte beeinträchtigt, hat das unter Umständen auch einen Einfluss auf die Fähigkeit, schnell zu bremsen. Wie Studien nahelegen, ist das durchaus häufig der Fall: Bei den meisten Teilnehmenden mit Knie- oder Hüftarthrose lag die Bremszeit zwar noch innerhalb der Wertebereiche, die in vielen Fachpublikationen als normal eingestuft werden. (Offizielle Normal- beziehungsweise Grenzwerte gibt es nicht.) Die Erkrankten brauchten jedoch teils deutlich länger zum Bremsen als Vergleichspersonen ohne Arthrose. Bei hundert Kilometern pro Stunde hatten Testpersonen mit einer links- oder rechtsseitigen Kniearthrose einen um mehr als drei Meter verlängerten Bremsweg. Dieser Unterschied mag geringfügig erscheinen, kann aber im Notfall den entscheidenden Unterschied ausmachen: den zwischen Aufprall und rechtzeitigem Anhalten. Und wenngleich noch nicht untersucht ist, ob eine verlängerte Bremsreaktion tatsächlich zu mehr Unfällen führt, erscheint dies doch wahrscheinlich. Insofern lässt sich aus den bisherigen Studien durchaus schlussfolgern, dass eine Hüft- oder Kniearthrose beim Autofahren tatsächlich ein Risiko darstellen kann – je nach Ausmaß der Beeinträchtigungen. Ob und inwieweit das auch für eine Arthrose in Gelenken des Oberkörpers gilt, ist noch kaum erforscht. Klar ist aber, dass Schmerzen oder Steifigkeit in der Schulter, Ellbogen oder Händen das Lenken und Schalten erschweren können. Mit Arthrose Autofahren – ja oder nein? Arthrose kann beim Bremsen, Schalten und Lenken hinderlich sein – das ist aber keineswegs immer so. Ob die Erkrankung die Fahrtauglichkeit mindert, hängt vor allem davon ab, welche Gelenke betroffen sind und wie stark die Beschwerden die Beweglichkeit und die Kraft des dazugehörigen Körperteils beeinträchtigen. Wer Arthrose hat und Beschwerden verspürt, sollte darum zunächst mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen, ob es eine gute Idee ist, weiterhin Auto zu fahren. Das gilt ebenso nach einem operativen Gelenkersatz. In der Regel können Menschen, denen ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk eingesetzt wurde, nach einigen Wochen wieder Auto fahren. Wie lange genau sie damit warten sollten, kann aber nur die Ärztin oder der Arzt einschätzen. In manchen Fällen kann es auch sinnvoll sein, das Auto umrüsten zu lassen. Zusätzliche Spiegel, Hebel oder andere Bedienhilfen können das Fahren möglicherweise erleichtern und somit zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr führen. Eine Liste von Kfz-Betrieben , die sich auf Fahrzeugumrüstungen für Menschen mit Behinderungen spezialisiert haben, findet sich etwa auf der Internetseite des ADAC .
