Aston Martin DB5 Vantage: Erst verrostet, dann restauriert
Jahrzehntelang verrottete ein Aston Martin DB5 vor einem walisischen Haus – nun wurde er aufwendig restauriert. Der Aston Martin DB5 gilt als Inbegriff des Bond-Autos. In "Goldfinger" und "Thunderball" raste Sean Connery damit durch die Kinogeschichte. Ein solches Modell stand jahrzehntelang vernachlässigt auf einem Privatgrundstück im nordwalisischen Mold. Nun wurde es restauriert und ist laut Hersteller rund eine Million Pfund wert. Gekauft hatte den Wagen im Jahr 1973 John Williams, heute 71, für umgerechnet knapp 15.000 Euro. Damals stand eine Anzeige in einem Automagazin und der damals 19-Jährige griff zu. Doch nach einigen Jahren auf der Straße verschwand der DB5 in den 1980er-Jahren von der Bildfläche und rostete später jahrelang ungeschützt in der Einfahrt des Hauses. Dort wurde der einstige Filmbolide zum Spielplatz: "Die Nachbarskinder sind auf der Motorhaube herumgesprungen, wir mussten sie ständig ermahnen", erzählt Williams' Ehefrau Susan. Einer von ihnen sei sogar auf das Dach geklettert, "weil er sehen wollte, ob es funktioniert – wie im Bond-Film", sagt sie laut BBC. Weltweit nur 39 Exemplare Der Aston Martin DB5, den Williams besaß, ist eine besonders seltene Variante: ein DB5 Vantage in Silber. Weltweit existieren davon laut Hersteller nur 39 Stück. Selbst im nicht fahrbereiten Zustand bezifferte Aston Martin den Marktwert des Fahrzeugs noch auf 500.000 Pfund. Angebote gab es genug, doch das Paar entschied sich dagegen, den Wagen zu verkaufen. "Geld spielt natürlich eine Rolle", sagte Susan Williams dem britischen Sender. Doch als ihr Mann am Küchentisch fragte, was sie denke, antwortete sie: "Du bekommst nie wieder so einen." Also begannen sie zu sparen und entschieden sich für die aufwendige Restaurierung. 2.500 Arbeitsstunden für die Restaurierung Williams sparte unter vielen Entbehrungen 400.000 Pfund (rund 450.000 Euro) für die Restaurierung. Über drei Jahre hinweg wurde das Auto bei Aston Martin Works im englischen Newport Pagnell vollständig instand gesetzt. Die Techniker fanden zu Beginn ein Mäusenest im Inneren, der Innenraum war verdreckt, der Lack beschädigt. Insgesamt 2.500 Stunden dauerte es, bis der Wagen wieder im alten Glanz erstrahlte. Historiker Steve Waddingham, der den Prozess begleitete, betont: "Es wäre fast einfacher gewesen, ein neues Auto zu bauen. Aber einen derart stark korrodierten Wagen zu restaurieren, verlangt außergewöhnlich viel Können und Geduld." Nach 45 Jahren wieder auf der Straße Nach über 45 Jahren konnte John Williams seinen Aston Martin wieder selbst fahren. Die erste Fahrt nach der Restaurierung beschreibt er als außergewöhnlich. Nicht nur, weil sie so lange auf sich warten ließ, sondern auch, weil das Ergebnis ihn selbst überrascht habe: "Es ist heute wahrscheinlich besser als damals, als er das Werk verlassen hat." Wie das Fahrzeug nach Jahrzehnten in der Einfahrt aussah und wie es sich verändert hat, sehen Sie hier . Seine Frau Susan hatte den Wagen zuvor nur sitzend erlebt – auf einem Abschleppwagen. Die erste echte Ausfahrt mit ihrem Mann sei ein Erlebnis gewesen: "Der Klang war wunderbar. Und als wir schneller wurden, dachte ich: Ja, fahr ruhig ein bisschen schneller. Mal sehen, was er kann." Trotzdem soll der Wagen kein Alltagsfahrzeug mehr sein. John Williams will ihn selten bewegen. Zu groß sei das Risiko durch Wetter , Pfützen oder schlicht die Angst vor neuer Vernachlässigung. "Ich habe ihn einmal vernachlässigt. Das passiert mir nicht noch einmal", sagt er.
