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Dooring-Unfälle mit Radfahrern: Autohersteller sollen Warnsysteme einbauen

Plötzlich geöffnete Autotüren sind für Radfahrer ein beträchtliches Unfallrisiko. Die Bundesregierung will Kfz-Hersteller in die Pflicht nehmen, für besseren Schutz zu sorgen. Sogenannte Dooring-Unfälle gehören zu den besonders tückischen Gefahren im Straßenverkehr . Eine plötzlich geöffnete Autotür in Richtung des Radwegs, ein Aufprall – und ein Radfahrer fliegt über den Lenker, landet auf dem Bordstein oder der Fahrbahn. Zahlen aus den vergangenen Jahren zeigen: Rund jeder siebte Fahrradunfall in Städten ist ein Dooring-Unfall, Tendenz steigend. Um Radfahrer künftig besser vor schweren Unfällen durch plötzlich geöffnete Autotüren zu schützen, plant die Bundesregierung , Türwarnsysteme in Fahrzeugen verpflichtend vorzuschreiben. Das berichtet die "Rheinische Post" unter Berufung auf das Verkehrsministerium. "Die Bundesregierung bearbeitet dieses Thema mit hoher Priorität", zitierte die Zeitung eine Sprecherin von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). Radfahrer, "die dicht an parkenden Fahrzeugen vorbeifahren", seien besonders gefährdet. Folgen eines solchen Unfalls können Schürfwunden, Prellungen, Knochenbrüche und Schlimmeres sein. Bei Tests mit einem Dummy wurde dieser etwa zwischen Tür und Wagen eingeklemmt. Nach tragischen Unglücken: Verbände befürworten Schritt Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) begrüßte den Plan. Man fordere seit Jahren, "dass die Ausstattung bei Kraftfahrzeugen mit einem Türöffnungswarnsystem und mit automatischem Stoppsystem zur Pflicht wird", sagte die politische Geschäftsführerin Caroline Lodemann der Zeitung. In der Praxis sähe das wahrscheinlich so aus: Sensoren erfassen den Bereich schräg hinter dem Fahrzeug. Nähert sich ein Radfahrer, gibt es beim geplanten Öffnen der Tür ein Warnsignal und die Tür lässt sich für einen kurzen Moment nicht öffnen. Vor wenigen Wochen hatte der Tod der "Traumschiff"-Schauspielerin Wanda Perdelwitz Aufsehen erregt. Sie starb nach einem "Dooring"-Unfall . Ein Beifahrer eines Transporters hatte den Ermittlungen zufolge am 28. September im Hamburger Stadtteil Rotherbaum die Tür des stehenden Fahrzeugs geöffnet – mutmaßlich ohne auf den Radverkehr zu achten. Die 41-Jährige war mit ihrem Fahrrad gegen die Tür geprallt, schwer verletzt worden und später im Krankenhaus gestorben. So vermeiden Sie Unfälle Doch auch ohne Ausstiegswarner kann man Unfälle mit Autotüren vermeiden: Dafür gibt es den sogenannten holländischen Griff. Für Fahrer bedeutet das: Öffnen Sie die Autotür mit der rechten Hand. Für Beifahrer ist es die linke – immer die Hand, die weiter vom Türgriff entfernt ist. Dabei dreht sich automatisch der Oberkörper, der Blick richtet sich erst in Richtung Außenspiegel, dann nach hinten in Richtung des herannahenden Verkehrs oder des Radwegs. Der holländische Griff geht also im Idealfall mit einem Schulterblick einher. So sehen Sie Radfahrer mit größerer Wahrscheinlichkeit.