Ford arbeitet an neuem Kompakt-SUV für Europa mit Design des Bronco
Nach vielen Krisenmeldungen will Ford im Kompaktsegment mit einem weiteren Modell durchstarten: einem SUV, das optisch an den Bronco erinnert. Der Focus ist seit Kurzem Geschichte , der Fiesta längst eingestellt. Ford hat sich in den vergangenen Jahren schrittweise aus dem Kompakt- und Kleinwagensegment zurückgezogen. Doch nun wird klar: Die Lücke soll nicht dauerhaft bleiben. Ab 2027 will der Hersteller ein neues Modell auf den europäischen Markt bringen. Es wird im spanischen Werk Valencia gebaut, ist, ganz im Trend der Zeit, ein SUV und soll sich optisch an der Formensprache des US-Modells Bronco (das auch hierzulande erhältlich ist) orientieren. Ein konkreter Modellname ist noch offen. Das neue SUV soll etwas kleiner ausfallen als der Kuga, mit einem Plug-in-Hybrid-Antrieb starten und ein eigenständiges Design erhalten. Das berichtet die "Automobilwoche" unter Berufung auf Informationen von "Automotive News Europe". Ford selbst wollte sich auf Anfrage der Publikation nicht zu den Planungen äußern. Robuste Anleihen: Design nach US-Vorbild Der Name Bronco steht in Europa bisher für ein geländegängiges Modell aus den USA – dort ist es seit Jahrzehnten etabliert. Im Fall des geplanten neuen SUVs dient der Bronco offenbar als gestalterisches Vorbild. Laut "Auto Motor und Sport" soll es kantige Linien, eine steile Frontpartie und eine insgesamt markantere Anmutung erhalten. Es wird sich damit bewusst vom weicher gezeichneten Kuga abheben. Ford will damit seine Markenidentität in Europa schärfen. Ziel ist ein klarerer Auftritt, der die amerikanische Herkunft unterstreicht. Ein ähnlicher Ansatz war bereits beim elektrischen Explorer zu sehen, der in Köln gebaut wird und sich optisch stark am US-Modell orientiert. "Wir wollen Produkte entwickeln, die für europäische Kunden relevant sind und schneller umgesetzt werden", sagte Jim Baumbick, Chef von Ford Europa, dem Fachmagazin "Autocar". Das neue Modell wird das erste Projekt sein, das vollständig unter seiner Führung entsteht. Zielsegment: Zwischen Tiguan und Bigster Das geplante SUV tritt in einem hart umkämpften Marktsegment an. Als Nachfolger des Focus ist er nicht gedacht, soll aber im volumenstarken C-Segment, also der Kompaktklasse, eine ähnliche Rolle übernehmen. Zu den Hauptkonkurrenten dürften Modelle wie der Volkswagen Tiguan, der Jeep Compass, der Hyundai Tucson sowie der Dacia Bigster gehören. Ford adressiert mit dem neuen Modell eine Zielgruppe, die sich nicht auf batterieelektrische Fahrzeuge festlegen will. Die Kombination aus elektrifiziertem Antrieb und robuster Optik soll eine Lücke zwischen Puma, Kuga und Explorer schließen. Eine vollelektrische Variante ist laut "Automotive News Europe" zunächst nicht vorgesehen, ein Vollhybrid jedoch denkbar. Werk Valencia rückt in den Fokus Produziert werden soll das SUV den Berichten zufolge im spanischen Werk Valencia, das aktuell nur den Kuga fertigt. Das Werk war zuletzt vom Wegfall mehrerer Modellreihen betroffen, darunter Mondeo, Galaxy und S-Max. Die neue Baureihe könnte laut "Automobilwoche" ein dringend benötigtes Produktionsvolumen generieren. Ford hatte in der Vergangenheit bereits angekündigt, in Valencia ein sogenanntes "Multi-Energie"-Modell zu bauen. Das geplante SUV dürfte dieses Vorhaben konkretisieren. Gleichzeitig steht das Werk – wie viele andere europäische Standorte – unter wirtschaftlichem Druck. Strategiewechsel bei Ford Europa Die Einführung des neuen Modells ist Teil eines größeren Umbaus: Ford reduziert in Europa die Modellpalette, zieht sich aus weniger profitablen Segmenten zurück und will die Kostenstruktur dauerhaft senken. Der Stellenabbau , der mit dem Ende des Focus in Saarlouis begonnen hat, soll laut Unternehmensangaben bis Ende 2027 weitgehend abgeschlossen sein.
